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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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die links und rechts durch Raumteiler von den anderen Kabinen abgetrennt war, standen ein Tisch und ein Stuhl. Jede Kabine war zu einer Scheibe aus verstärktem Transparistahl hin ausgerichtet. Auf der anderen Seite des Transparistahls, draußen in der Freiheit, befanden sich ebenfalls ein Stuhl und ein Tisch, die der Besucher nutzen konnte. Ungefähr zwei Drittel der Kabinen waren besetzt.
    Der Rest dieses Raums war offen und wurde von drei menschlichen Wachen und drei Sicherheitsdroiden beherrscht.
    Daala meldete sich bei dem Droiden an, der am nächsten bei der Tür postiert war. »Admiralin Natasi Daala.« Sie weigerte sich, ihre Gefangenennummer zu nennen, und der Direktor der Haftanstalt hatte bislang – vielleicht als eine Geste des Respekts – darauf verzichtet, irgendwelche Disziplinarmaßnahmen gegen sie zu verhängen, wenn sie solcherart gegen die Vorschriften verstieß.
    Das durfte sie nicht vergessen. Der Direktor hatte sie einmal besucht und ihr gegenüber ein akzeptables, wenn auch minimales Maß an Respekt an den Tag gelegt. Er absolvierte einen Drahtseilakt zwischen dem Erfüllen seiner Pflicht und dem Demonstrieren von Mitgefühl, und Daala wusste sowohl seine Gewandtheit als auch seine Haltung zu schätzen. Wenn sie wieder an der Macht war, würde sie sich den Mann und seine Akte näher anschauen.
    Der Droide wies auf eine der Kabinen. »Nummer sechs.«
    Sie setzte sich in Nummer sechs. Ihr Besucher war schon da. Es war ihr Anwalt, Otha Tevarkian.
    Bloß, dass er es nicht wirklich war. Seine Ähnlichkeit mit Tevarkian war verblüffend. Genau wie Tevarkian war er um die sechzig, mit blondem Haar, das gerade anfing, dünner zu werden. Seine Kleidung war dunkel und teuer, aber unauffällig, genau wie die von Daalas Anwalt. Die Aktentasche, die vor ihm auf dem Tisch stand, gehörte Tevarkian oder war zumindest von der Art her dieselbe – mit weichen Seiten, silberblau, die Verschlüsse gegenwärtig geöffnet. Doch das Gesicht des Mannes war ein wenig anders, ein bisschen weniger faltig, die Struktur seiner Haut ein wenig glatter. Das Blau seiner Augen war dunkler.
    Daala musterte ihn von oben bis unten. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer Sie sind.«
    Der Mann lächelte. Er holte ein Datapad aus seiner Aktentasche und stellte es direkt vor die Transparistahlbarriere. »Otha Tevarkian … hat meinem Auftraggeber eine Nachricht geschickt. Er hat mich hinzugezogen, um Ihnen heute einen Besuch abzustatten. Ich bin hier, um mit Ihnen über Ihre Flucht zu sprechen.«
    So etwas wie ein schwacher elektrischer Schlag durchfuhr Daalas Körper. Doch sie besaß nicht grundlos eins der besten Sabacc-Gesichter der Galaxis und entschied, sich ihre Emotionen nicht anmerken zu lassen. »Ich bin ganz Ohr.«
    Der falsche Anwalt lächelte. »Gut. Also, das Problem mit Gefängnissen – sogar mit Hochsicherheitsanstalten – ist, dass sie Schwachstellen besitzen, die entweder ein Zugeständnis an die Gebäude- und Wartungskosten oder an politische und kulturelle Zweckmäßigkeit sind. Nehmen wir diese Kammer, zum Beispiel.« Er gestikulierte und schloss die Wachen hinter Daala und die Besucher links und rechts von sich in die Geste mit ein. »Sie befindet sich ganz in der Nähe von einem der Ausgänge der Anlage, und das allein aus dem Grund, weil Studien belegen, dass Gefangene sich psychologisch besser machen, wenn sie weiterhin Unterstützung durch ihre Familie und ihr soziales Umfeld erfahren, und dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass Angehörige der Familie und des sozialen Umfelds vorbeikommen, wenn sie so wenig wie möglich durch Sicherheitsvorkehrungen behelligt werden. Was die Sicherheit selbst betrifft, so heißt es, dass Gefangene sicherer verwahrt sind, wenn sich ein Besucherraum tief innerhalb der gesicherten Grenzen des Gefängnisses befindet, doch der Pragmatismus sagt, dass ein Insasse mehr Besuch bekommt, wenn die Besucher bequem ein- und ausgehen können. Besonders dann, wenn das Gefängnis an einer Massenverkehrsstrecke liegt.« Der falsche Anwalt schenkte ihr ein Schulterzucken, das schlicht ausdrückte: So ist das nun mal.
    Er holte einen Stapel Dokumente aus seiner Aktentasche hervor, doch die Blätter wirkten dicker und steifer als normales Flimsi.
    Der falsche Tevarkian bemerkte ihren Blick und schien die Frage vorherzusehen, die ihr auf der Zunge lag. »Laminiert. Auf diese Weise kann man die Unterlagen länger aufbewahren.«
    »Aha.«
    »Jedenfalls, das ist die Geschichte, warum

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