Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
der, mit der sie nicht wie zur Zurschaustellung ihrer Lässigkeit auf der Tischplatte herumtrommelte – drückte Daala sich abrupt nach unten und warf sich zu Boden.
36. Kapitel
Im Gegensatz zu Daala wurde Tahiri von ihrer Droiden-Eskorte begleitet, als sie den Besucherraum betrat. Der lokale Aufseherdroide dirigierte sie in Kabine eins, die am weitesten vom Eingang entfernt lag. Ihr YVH -Droide bezog in der Nähe des Zugangs Position, während sie zu ihrer Kabine schlurfte. Sie ging hinter Daala vorbei, die in eine Unterhaltung mit einem gut gekleideten blonden Mann vertieft war.
Eramuth Bwua’tu erwartete Tahiri auf der anderen Seite des Sichtfensters ihrer Kabine. Der Rechtsanwalt schenkte ihr ein ermutigendes, wenn auch wölfisches Lächeln. Sie nahm auf ihrem Stuhl Platz, erwiderte das Lächeln jedoch nicht.
»Guten Morgen, meine Liebe.« Bwua’tu hob eine pelzige Augenbraue, als er ihre Elektroschellen musterte. »Ich arbeite momentan daran, dass Sie die loswerden. Das hat zwar offenkundig weniger Priorität als meine Bemühungen, das Urteil Ihres Verfahrens zu widerrufen oder einen ganz neuen Prozess zu verlangen, aber ich versuche, Ihnen an allen möglichen Fronten beizustehen.«
»Vielen Dank. Aber was haben wir schon für Erfolgsaussichten?«
»Das Ganze ist weniger eine Frage der Erfolgsaussichten als eine Frage der Zeit. Wir werden gewinnen. Doch je länger es dauert, bis der Jedi-Orden das Amt des Staatsoberhaupts wieder abgibt, desto mehr Missgunst fördert die Situation in den Reihen der gewöhnlichen Regierungsdiener, und desto länger wird es dauern, bis die Gerechtigkeit letzten Endes obsiegt.«
»Das hört sich nicht an, als stünden meine Überlebenschancen sonderlich gut. Ganz ehrlich, machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn es uns nicht gelingt, einen neuen Prozess zu bekommen, bevor ich hingerichtet werde.«
Bwua’tu schüttelte den Kopf. »Wir werden das Todesurteil aufheben lassen.«
»Welches? Das, das das Gericht verhängt hat, oder das, das mir zwangsläufig blüht, wenn man gefesselt in einem Gefängnis voller Verbrecher rumläuft, die vierzig Jahre lang Zeit hatten, die Jedi zu hassen?«
»Haben Sie das Gefühl, in Gefahr zu sein?«
Tahiri seufzte. »Vermutlich nicht mehr als jeder andere Gefangene hier. Doch die Fesseln schränken meine Möglichkeiten ein, mich zu verteidigen, und falls die Macht mich irgendwann mal nicht vorwarnt, könnte ich mir genauso leicht einen spitzen Gegenstand in ein lebenswichtiges Organ einfangen wie jeder andere.« Sie bedachte Bwua’tu mit einem Blick, von dem sie wusste, dass er halb resigniert wirkte. »Ich möchte das nicht … Aber vielleicht ist es mir von vornherein bestimmt gewesen, hier zu sterben.«
»Seien Sie nicht albern. Aus Ihnen spricht die Niedergeschlagenheit, die die Veränderung Ihrer Lage mit sich bringt. Halten Sie sich weiter an dem fest, was für Sie von Bedeutung ist – dann wird Ihr Kampfgeist, Ihr Überlebensinstinkt, zurückkehren.«
»Sicher.«
Bwua’tu zog ein Blatt Flimsi aus seiner Tasche, das er auf der Tischplatte vor sich auseinanderfaltete. »Wir müssen über das Berufungsverfahren sprechen. Ich weiß, wie ich vorgehen möchte, aber Sie müssen meine Taktik verstehen, wenn Sie mich unterstützen und Ihre Chancen verbessern wollen, die Freiheit zu erlangen. Sollen wir fortfahren?«
»Bitte.«
Tahiri versuchte, ihn nicht auszublenden, doch ihr Verstand konnte sich nicht gänzlich auf seine Worte konzentrieren. Er sprach vom Ablauf des Einreichens des Berufungsgesuchs, davon, inoffiziell die Hilfe der Jedi zu suchen, davon, einen Dokumentarfilmer dazu zu bewegen, eine Holonachrichten-Serie über Unregelmäßigkeiten des Rechtssystems zu produzieren, in der sie sich profilieren konnte – eine Maßnahme, die nicht bloß von ihrer Attraktivität leben würde, sondern der Öffentlichkeit gleichermaßen auch ein besseres Verständnis dessen vermitteln würde, was bei ihrem Gerichtsverfahren passiert war, während die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf die Zerstörung der Feuertaufe und die Regierungsübernahme durch die Jedi gerichtet gewesen war. Sie nickte und akzeptierte jeden seiner Vorschläge, auch wenn sie kaum Einzelheiten über irgendeinen davon im Gedächtnis behielt.
Dann spürte sie es, ein alarmierendes Kribbeln in der Macht. Ihre Augen weiteten sich. »Eramuth, runter auf den Boden!«
Er erstarrte mitten im Satz. »Was ist los?«
»Ich weiß es nicht. Gefahr. Runter! «
Agil für einen
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