Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
zog er es, wann immer möglich, vor, sich hinzulümmeln, aber manchmal warf das einfach kein gutes Licht auf Leia, und dies war eine dieser Gelegenheiten.
Tenel Ka war gerade mitten in eine weitere Diskussion vertieft. »Ja, Padnel, jeder Allianz-Politiker und jedes Jedi-Oberhaupt können jederzeit ersetzt werden, und theoretisch können die jeweiligen Fraktionen sämtliche Absprachen brechen, die von ihren abgesetzten Repräsentanten getroffen wurden. Das ist der Grund dafür, warum weder Jedi Solo noch ich dazu neigen, euch das Blaue vom Himmel zu versprechen. Aber jeder Anführer mit der geringsten Erfahrung muss bei seinen Plänen die Faktoren politischer und gesellschaftlicher Impulse mit einberechnen. Momentan profitieren die Freiheitsbewegungen von diesen positiven Impulsen – von Impulsen, die den Einfluss sklavenhaltender Spezies und Unternehmen reduzieren. Wenn es unmöglich ist, Individuen vollends zu vertrauen, sollte man ein wenig Glauben in die Unvermeidlichkeit dieser Bewegungen haben.«
Padnel schüttelte den Kopf. »Es gibt nur einen Weg, um weiterzumachen. Und zwar, indem alle Beteiligten einen Ehrenschwur leisten … und alle diejenigen, die ihn brechen, getötet werden. Das lehrt künftige Generationen, dass man sein Wort niemals bricht. Falls jemand auf dem Spielfeld nicht bereit ist, diesen Schwur zu leisten, dann liegt das daran, dass er beabsichtigt, getroffene Vereinbarungen nicht einzuhalten, oder zumindest den Ermessensspielraum dafür besitzt.«
Leia versuchte es mit einer anderen Herangehensweise. »Die Angelegenheit so zu betrachten ist überaus bewundernswert … und sehr klatooinianisch. Doch nicht alle, die an diesen Verhandlungen teilnehmen, sind Klatooinianer. Auch, wenn alle hier Basic sprechen, unterscheidet sich die Sprache der Politik von Kultur zu Kultur drastisch.«
»Das ist mir bewusst.« Padnels Stimme wurde so tief, dass sie beinahe einem Knurren glich. »Daher sollten eigentlich alle so sprechen wie wir Klatooinianer.«
Ein leises Läuten ertönte, das den Beginn der Mittagspause verkündete. Han sah Erleichterung auf den Gesichtern von mehreren Teilnehmern. Es war offensichtlich, dass alle eine Auszeit von der Anspannung dieser festgefahrenen Debatte brauchten.
In Paaren und kleinen Gruppen erhoben sich die Teilnehmer, verabschiedeten sich fürs Erste voneinander und verließen das Zelt. Padnel drängte sich mit Reni Coll und seiner Chev-Ratgeberin in eine Ecke. Damit blieben lediglich Han und Leia bei den Sitzen der Verhandlungsführer zurück.
Han lehnte sich zu seiner Frau hinüber und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Läuft nicht besonders gut, hm?«
»Im Gegenteil, es freut mich, mit Padnel Ovin zusammenzuarbeiten. Das ist gut für unsere Ehe. Das erinnert mich ständig daran, dass du nicht der dickköpfigste Mann in der Galaxis bist.«
Er runzelte gespielt die Stirn. »Wer sagt, dass ich das nicht bin?«
»Han …«
»Liebling, ich war den Großteil der letzten Diskussion über draußen. Ich glaube zu wissen, was vorgeht, aber ich bin mir dessen nicht sicher. Fass den aktuellen Stand der Dinge bitte für mich zusammen.«
»In Ordnung.« Leia warf einen Blick zu Padnels Gruppe hinüber. »Der Planet mit einer Freiheitsbewegung, der am ehesten infrage kommt, sich letztlich als Welt zu entpuppen, die der Allianz beitreten könnte, ist Klatooine. Diese Aufnahme in die Allianz würde den anderen Bewegungen zeigen, dass sie ernst genommen werden, und würde ihnen einen Weg bieten, rechtmäßig anerkannt zu werden. Doch der Ältestenrat hier braucht eine Galionsfigur, auf die sich die allgemeine Unterstützung konzentrieren kann, einen Frontmann oder eine Frontfrau, dem sie diesen Wandel ihrer traditionellen Grundsätze zuschreiben – oder ihn ihm in die Schuhe schieben können. Diese Grundsätze beruhen auf der strikten Einhaltung von uralten Absprachen mit den Hutts, auf einer Absprache, bei der es keine Ausstiegsklausel gibt. Sie wollen und müssen imstande sein zu sagen: Wir hatten keine andere Wahl, die Argumente des einen waren zu zwingend. Das Problem ist, dass zwei Anwärter auf die Führungsposition ein zu großes Fehlerrisiko bergen. Reni Coll ist klug genug, um die Organisation zu leiten und die starken politischen Entscheidungen zu treffen, die eine Schlüsselfigur treffen muss, doch ihr mangelt es an Charisma. Padnel besitzt das erforderliche Charisma, aber er hält krampfhaft an gewissen Punkten fest, die ihn in den Augen zahlreicher
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