Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
ungewöhnliche Entschlossenheit und Mut auf Seiten des Droiden erkennen, doch er war offensichtlich nicht auf taktisches Denken programmiert, da er Tenel Kas Identität sonst keinesfalls auf diese Art und Weise verraten hätte.
Tenel Kas Besorgnis um den Protokolldroiden war ein weiterer interessanter Punkt. Droiden, die sich um eine hapanische Königin sorgten, eine hapanische Königin, die sich um Droiden sorgte. In Deis Kopf begann die Saat eines Plans zu keimen.
Er lungerte bei dem Zelt herum und bestellte sich ein weiteres gekühltes Getränk. Das Ballspiel ging noch eine Zeit lang weiter, bis die Kinder anfingen, sich davontreiben zu lassen, um sich anderswo Zerstreuung zu suchen. Am Ende war bloß noch der Junge übrig, der den Ball in Richtung der Hapaner geworfen hatte.
Als er den Ball jetzt von einer Hand in die andere warf, gelang es ihm nicht, ihn zu fangen, und er rollte auf Dei zu. Der stoppte ihn mit dem Fuß, ließ ihn oben auf seinen Stiefel rollen, kickte ihn in die Höhe und fing ihn auf. Als der Junge näher kam, gab Dei ihm den Ball zurück – den Ball und, ganz unauffällig, einige hochwertige Credmünzen. Er bedachte den klatooinianischen Jungen mit einem zufriedenen knappen Nicken. »Gut gemacht. Ich melde mich, wenn ich dich wieder brauche.«
Der Junge bleckte in einem grimmigen Klatooinianer-Lächeln die Zähne und ging davon.
Allana blickte zu der wesentlich größeren Gestalt neben sich auf. Wie sich herausstellte, war Javon nicht nur nützlich, um Fragen zu beantworten, sondern ebenfalls, um sie vor der Sonne abzuschirmen. »Wie viel Zeit haben wir?«
Javon warf einen Blick auf sein Chrono. »Ce-Dreipeo ist in dreiundvierzig Minuten und dreißig Sekunden wieder zurück beim Falken , um deine nächste Unterrichtsstunde abzuhalten – ab jetzt!«
Sie lachte. Er hatte es sich angewöhnt, ihr alle Zeiten bis auf die Minute und Sekunde genau zu nennen, mit übertriebener Wichtigkeit, als wäre es entscheidend zu wissen, wie viele Sekundenbruchteile es noch dauerte, bis das Zelt, in dem sie diese kleinen Beerentörtchen verkauften, den nächsten Schwung Leckereien bereithalten würde.
Heute trugen Allanas Leibwächter allesamt Wüstenkleidung. Ohne die Droiden, die sie stärker auffallen ließen, hatte Javon beschlossen, dass es am besten sei, wenn alle, die Allana zugewiesen waren, mit der Menge verschmolzen. Noch so eine seiner Taktiken. Er hatte Allana erklärt, dass es für Widersacher einfacher war, sie und ihre Leibgarde aufzuspüren und zu beschatten, wenn sie ständig dieselben Sachen trugen.
Heute übernahm Allana die Führung bei einer weiteren Besichtigungstour durch das Lager. Für eine Achtjährige gab es hier wirklich nicht allzu viel von Interesse zu sehen, aber rauszukommen und herumzustromern war mit Sicherheit besser, als im Falken eingepfercht zu bleiben und darauf zu warten noch mehr zu lernen.
Sie hatten gerade die Mitte des Lagers erreicht, die Stelle, wo ein offenes Feld zum Zentrum von Gesprächen, Debatten und Reden zwischen den verschiedenen Gruppen geworden war, als sie ein leichter Schauder überkam. Anji schaute zu ihr auf und musterte ihr Gesicht, doch sie streichelte sie bloß geistesabwesend, um den Nexu zu beruhigen.
Was war das gewesen? Allana schaute sich nach irgendeinem verstreuten Klimagerät um, das vielleicht etwas kühle Luft zu ihr herübergeblasen hatte, nach einem freiliegenden Energiekabel, das sie womöglich gestreift hatte, sodass der Schlag sie jetzt innerlich vibrieren ließ. Doch in ihrer Nähe fand sich nichts dergleichen.
Da war bloß ein Mann, der sich von ihr entfernte, den Kopf wie in Gedanken versunken gesenkt. Er trug dieselbe Kleidung wie die meisten anderen im Lager, anonym und praktisch. Er war großgewachsen, schlank, vermutlich ein Mensch – auch wenn sie sich dessen angesichts des Umstands, dass seine Gesichtszüge von der Sonnenkapuze verdeckt wurden, die er trug, nicht vollends sicher sein konnte.
Er erinnerte sie ein wenig an ihren Vater, allein und resolut und ja, irgendwie düster.
Vielleicht war es dieser Vergleich, diese Erkenntnis, die dazu führte, aber jetzt war da ein kleiner Stich in der Macht, der ihr sagte, dass dieser Mann etwas an sich hatte, das ihr Grund zur Sorge gab.
»Amelia? Stimmt irgendetwas nicht?« Unvermittelt ragte Javon über ihr auf. Sein Schatten fiel auf sie.
Sie blickte zu ihm empor und schüttelte den Kopf. »Ich habe bloß ein wenig gegrübelt. Gehen wir dort entlang.« Ohne ihm
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