Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
missbilligen wird, weil du ihn zu der Annahme verleitet hast, dass das der einzige Weg sei, um seine Unabhängigkeit durchzusetzen.«
Han nickte. »So in etwa.«
»Wie genau hat das funktioniert?«
»Kein Mann über einem gewissen Alter oder unter einem gewissen Intelligenzquotienten kann es ertragen, als kleiner Junge dargestellt zu werden, der am Rockzipfel seiner Mama hängt. Darauf bin ich selbst etliche Male hereingefallen. Luke hat das mit mir gemacht. Du hast das mit mir gemacht. Ich wusste, dass ich es mit Padnel machen kann. Immerhin hat er tatsächlich den Verstand eines Sandflohs.«
»Verbünde dich mit mir, Han! Gemeinsam können wir als Mann und Frau über die Galaxis herrschen.«
Er erschauderte. »Wie wär’s, wenn wir stattdessen mit Allana zu Mittag essen?«
»In Ordnung.«
39. Kapitel
HERKAN-STATION, GOLAN-III- RAUMVERTEIDIGUNGSPLATTFORM, ÜBER NAM CHORIOS
Die neue Schicht der Geschützmannschaft verließ im Gänsemarsch das Shuttle, um die Station durch die Luftschleuse zu betreten. Einige Meter den ersten Korridor hinunter befand sich eine Sicherheitsstation, kaum mehr als ein Schreibtisch, der den halben Gang blockierte, und ein gelangweilt wirkender menschlicher Korporal der Allianzarmee, der mit einem Scanner die Identikarten und Einsatzbefehle überprüfte, die ihm jedes Besatzungsmitglied hinhielt.
Eine Angehörige der Schichtablösung, eine schlanke junge Frau mit rotbraunem Haar, das unter ihrer Armeekappe verstaut war, kniete sich hin, um sich am Verschluss ihres rechten Stiefels zu schaffen zu machen. Als sie damit fertig war und sich wieder erhob, hatten alle anderen Mitglieder der Mannschaft den Tisch bereits passiert.
Sie trat vor, hielt jedoch keinerlei Karten hoch, damit der Korporal sie einscannen konnte.
Er musterte sie und bemerkte ihre Rangabzeichen. »Wo sind Ihre Befehle, Gefreite?«
Sie winkte, wie um anzudeuten, dass sie das nicht wüsste, doch ihre Geste war sonderbar anmutig. Als sie sprach, war ihre Stimme tief und sanft. »Sie brauchen meine Befehle nicht zu sehen.«
»Ich brauche Ihre Befehle nicht zu sehen.«
»Ich bin mit einem Spezialauftrag hier. Wenn Sie mich aufhalten, wird das den General sehr verärgern.«
»Der General wäre sehr verärgert.«
»Tatsächlich wäre es am besten, wenn Sie vergessen, dass Sie mich je gesehen haben.«
Er nickte mit leeren Augen. »Das wäre am besten.«
Jysella ging an ihm vorbei und seufzte erleichtert. Es hatte sich ausgezahlt, tagelang an Bord der Koval-Station zu warten und Informationen über die Schichtwechsel und Sicherheitsvorkehrungen auf der Geschützplattform zu sammeln. Jetzt befand sie sich unbemerkt – fürs Erste – an Bord der Plattform.
Mit Glück und Geschick würde es ihr gelingen, ihre Mission hier erfolgreich zum Abschluss zu bringen und das Gleichgewicht jeder potenziellen Auseinandersetzung, die die Herrin des wahren Jedi-Ordens bedrohte, zu ihren Gunsten zu neigen.
KRISTALLTAL
Luke lag auf einer Kristallsanddüne auf dem Bauch, von der aus man die Ausläufer der Ortschaft Kristalltal überblickte, und studierte die Stadt durch sein Makrofernglas. Die matten, violetten Sonnenstrahlen verschafften ihm keine Erleichterung. Der Sand war viel zu erfolgreich darin, ihm zuzusetzen und trotz der schützenden Kleidungsschichten die Wärme aus seinem Körper zu ziehen.
Er ließ das Makrofernglas sinken. »Das Zugangsgebäude der Pumpstation befindet sich etwa auf einem Drittel des Weges. Die meisten Zugänge sind mit Sicherheit in den unteren Ebenen. Außerhalb des Gebäudes müsste es eigentlich Notausstiegsluken geben, aber ich kann sie nicht entdecken.«
Links von Luke lag Ben ebenfalls bäuchlings da, und hinter ihm lag Kandra. Sie musterte ihr Datapad. »Ich komme nicht in das Gemeindesystem hinein. Sämtliche Kom-Wellen sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Ich wette, dass das zu der Informationssperre gehört, von der ich erzählt habe.«
Der Gamorreaner, der links von ihr lag, grunzte langgezogen.
Kandra sah ihn an. »Nein, wir sollten nicht verschwinden. Ich will Aufnahmen von dieser Abeloth haben.«
Luke schüttelte den Kopf. »Das wären dann vielleicht die letzten Aufnahmen, die Sie jemals machen. Sie sollten nach Hweg Shul zurückkehren, Ihre Story in die richtige Form bringen und sich bereithalten, sie abzuschicken, sobald ich Ihnen die Freigabe dazu erteile … und wenn Ihnen schlechte Neuigkeiten über mich zu Ohren kommen.«
»Aber wir wissen nicht, ob sie wirklich
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