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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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die Gelegenheit zu geben, etwas dagegen einzuwenden, eilte sie einen Seitenpfad hinunter, einen Gehweg zwischen dicht nebeneinander aufgestellten Zelten, bevor sie sich um neunzig Grad drehte und in dieselbe Richtung trottete, in die der Mann gegangen war, parallel zu seinem Kurs.
    Javon holte zu ihr auf. Sie hörte ihn in unbekümmertem Tonfall in sein Komlink murmeln, um die anderen Mitglieder seines Trupps anzuweisen, ihr auch weiterhin zu folgen.
    Allana marschierte in zügigem Tempo durch ein Viertel des Lagers, ehe sie sich erneut nach rechts wandte und an der Kreuzung des Hauptpfads stehen blieb.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie ihn sah, diese in sich gekehrte Gestalt. Von vorn war er definitiv menschlich, mit heller Haut, aber nun ähnelte er ihrem Vater nicht mehr so sehr. Er war älter, sein Gesicht faltiger. Seine Augen wanderten automatisch über jeden, der seinen Weg kreuzte, doch Allana hatte nicht den Eindruck, dass er sie tatsächlich ansah, es sei denn, um ihre Bewegungen einzuschätzen, für den Fall, dass sie sich als Bedrohungen erweisen sollten.
    Er hatte irgendetwas Seltsames an sich. Sie vermochte nicht zu sagen, ob es sich dabei um etwas Übernatürliches handelte, als wäre er ein zum Leben erwachter böser Zauberer aus einem Kinder-Holodrama, oder ob sie seine Präsenz in der Macht wahrgenommen hatte. Das mit der Macht ergab mehr Sinn – die Macht war real, und sie war immer um sie herum.
    Ihr Vater und ihre Großmutter wussten immer, wenn Allana sie ansah, und sie wusste, dass sie diesen Mann anstarrte. Daher versuchte sie, sich in der Macht klein zu machen, zu einem winzigen Punkt, den man leicht übersah. Das war nichts anderes, als sich beim Versteckspielen zu verkriechen, wenn auch ohne die fröhliche Erwartung, die das Spiel selbst mit sich brachte. Außerdem schlang sie ihren Wüstenmantel um sich und bedeutete Anji mit einer Geste, dicht bei ihr zu bleiben.
    Der Mann kam an der Stelle vorbei, wo sie stand. Er sah sie mit einem Blick an, der ihre Anwesenheit zur Kenntnis nahm, sie jedoch nicht zu fixieren schien, ehe er zu Javon aufschaute. Dann war er vorüber.
    Allana versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Als er sie angesehen hatte, hatte sie etwas gespürt. Er stand nicht in Flammen, aber sie glaubte, dass er möglicherweise trotzdem der Mann aus ihren Alpträumen war, oder jemand, der irgendetwas mit diesem Mann zu tun hatte. Und die Macht war stark in ihm, das konnte sie spüren.
    Javon räusperte sich.
    Sie schaute zu ihm auf. »Ich übe.«
    Das war beinahe die Wahrheit. Das, was sie gerade getan hatte, war eine Übung im Umgang mit der Macht gewesen. Jetzt arbeitete sie daran, ihr Kleinsein beizubehalten, als sie sich umdrehte, um dem Mann nachzusehen, den sie studierte. Sie folgte ihm.
    Sie sah ihn nicht an, nicht direkt. Sie wusste, dass er womöglich ihren Blick auf sich ruhen spürte. Sie musterte seine Umgebung und konzentrierte sich darauf, ein winzig kleines Ding zu bleiben.
    Er marschierte nach Osten, drehte ein bisschen nach Süden bei und erreichte den Rand des Lagers. Er ließ die Grenzen des Camps hinter sich und ging an einem der großen, auf Schienen laufenden Schildgeneratoren vorbei, marschierte auf dem Pfad, den so viele Füße platt getreten hatten, zu einer Reihe sanft ansteigender Hügel, über die Wanderer zur Spitze des östlichen Bergkamms gelangten.
    Allana stand am Rande des Lagers. Sie konnte nicht weitergehen, denn das wäre zu auffällig gewesen. Sie verfolgte, wie der seltsame Mann den Hang hinabstieg und über den Kamm verschwand. Sie schaute zu Javon auf. »Ich denke, ich muss umkehren, um rechtzeitig zum Unterricht wieder zurück zu sein.«
    Er sah auf sein Chrono. »Du hast noch zwanzig Minuten Zeit.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich habe genug gespielt.«
    Als Han das große Zelt wieder betrat, ignorierte er die Blicke der bunten Schar von Sicherheitskräften, die ihn anstarrten. Keinem von ihnen gefiel die Tatsache, dass er einen Blaster an der Hüfte trug, oder dass ihm der Ruf vorauseilte zu wissen, wie man damit umging. Tatsächlich war keiner von ihnen erfreut darüber, dass überhaupt einer Delegation erlaubt wurde, Blaster mit zu dieser Zusammenkunft zu bringen. Doch keine der unabhängig gesinnten Gesandtschaften war gewillt, ihre Waffen abzugeben, und das konnte Han nur recht sein.
    Er trat vor, um einen Platz in Leias Nähe einzunehmen, und tat sein Bestes, sich nicht übermäßig in den Sitz zu lümmeln. Natürlich

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