Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
dicht Frachtkapseln und Shuttle-Andockkupplungen drängten. Er hatte schon zahllose solcher Schiffe gesehen. Der Raumfrachter setzte zu einer geschmeidigen Landung auf dem erdbedeckten Feld an, das am weitesten vom Operationszentrum der Basis entfernt lag. Dann begann die nur aus wenigen Leuten bestehende Besatzung, Dolos kostbare Neuerwerbungen auszuladen.
Kurz darauf ertönten die Alarmsirenen der Basis und erfüllten die Luft mit einem Lärm wie ein stadtgroßer Drache, der den Tod seines Nachwuchses beklagt. Die Scheinwerfer im Stützpunkt flammten auf. Die hier stationierte Sternenjäger-Staffel fuhr die Triebwerke hoch, um sich für den Start ins Weltall vorzubereiten.
Dolo, der von seinem Schreibtisch aus das Entladen der Staubtänzer -Fracht überwachte, schreckte auf. Die Chancen, seine Waren zu verstecken, bevor jemand anderes sie entdeckte, sanken rapide.
Er verließ die kuppelförmige Fertigbaueinheit, in der sich die Büros und Räumlichkeiten der Quartiermeister befanden. Das Landefeld war jetzt in grelles Licht getaucht, und es wimmelte nur so vor Personal, das zu den knapp ein Dutzend Sternenjägern hastete, die diese Welt verteidigten.
Es gelang ihm, sich einen vorbeilaufenden Soldaten zu schnappen, einen rodianischen Korporal und Fuhrparkmechaniker, mit dem er regelmäßig Sabacc spielte. »Vez, was ist los?«
Der Korporal sah Dolo mit schiefgelegtem Kopf an. Seine Stimme war der klassische rodianische Singsang, der so häufig von Komikern nachgeahmt und veralbert wurde. »Ein Sternenzerstörer hat den Hyperraum verlassen. Er tritt gerade in die Umlaufbahn ein.«
»Und? Allianz oder Imperium?«
»Weder noch. Privat. Gesucht wegen Verbrechen gegen die Allianz. Es ist der Fliegende Händler .«
»Oh … stang!«
Natürlich hatten entsprechende Gerüchte schon vor Tagen die Runde gemacht. Auf dem Fliegenden Händler hatte ein Sabacc-Turnier mit hohen Einsätzen stattgefunden, von der Art, bei der jeder echte Spieler auf seine Skifter-Karte sabberte. Wenn man dann noch bedachte, dass einen darüber hinaus eine luxuriöse Raumkreuzfahrt, die wohlhabendsten Kartenspielgegner, die Medien, in Strömen fließender Wein und andere Alkoholika sowie jede Menge anregende Begleitung erwarteten, musste das Ganze eine Erfahrung sein, wie man sie nur einmal im Leben machte.
Nun, und das traf tatsächlich zu, wenn auch vielleicht nicht ganz in dem Sinne, wie die Organisatoren beabsichtigt hatten. Der Sternenzerstörer verließ Coruscant und bot einer Gruppe Jedi Hilfestellung, die entgegen ausdrücklicher Regierungsanweisungen in ihren überlegenen StealthX-Sternenjägern vom Planeten geflohen war. Niemand hatte gewusst, ob die Kartenspieler als Geiseln genommen wurden oder bloß unschuldige Unbeteiligte waren, die in irgendeinen verrückten Jedi-Plan verwickelt wurden.
Und jetzt waren sie alle hier. Dolo verließ nahezu sämtlicher Mut. Es war ziemlich schwierig, dem ehrbaren Geschäft des Stehlens nachzugehen, wenn man unter intensiver Militär- und Medienüberwachung stand. Nicht unmöglich, aber schwierig.
Die Sternenjäger der Basis starteten nicht. Genau wie jeder andere Soldat und Militärangestellte auf Borleias wusste der befehlshabende General, dass ein Angriff auf einen Sternenzerstörer – selbst auf einen mit einer reduzierten Anzahl von Geschützstellungen – eine Selbstmordmission war, auf die man sich nur einließ, wenn einem keine andere Wahl blieb. Gerüchte besagten, dass der General in hektischem Hyperkom-Kontakt mit Coruscant stand.
Der Fliegende Händler wartete nicht. Unmittelbar nach dem Eintritt in die Umlaufbahn schickte der Kreuzer bereits Shuttles nach unten. Es wurden keine Landeinstruktionen angefordert. Stattdessen erhielten sie lediglich eine ernste Übertragung, die sie davor warnte, dass es eine sehr schlechte Idee wäre, auf die Raumfähren zu feuern. Die Shuttles landeten eins nach dem anderen auf Dolos Feld, und er sah, wie sie ihre Passagiere auszuluden.
Ihre Passagiere? Die Sabacc-Spieler.
Einige waren froh, andere verwirrt, wieder andere mürrisch oder trotzig. Einige waren tagelang wach gewesen. Einige bekamen es ungeachtet des Umstands, dass das Landefeld von dichten Baumwäldchen und nicht von Wolkenkratzern umringt war, nicht in den Kopf, dass sie nicht wieder daheim auf Coruscant waren. Da waren Kartenspieler, Reporter, aufreizende Begleiterinnen und eifrige Mitläufer, Berge von Gepäck, Flaschen, Luftschlangen und Fähnchen, glitzerndes Konfetti,
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