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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Nam Chorios hereinbrach, ließ selbst die schwache Wärme nach, die die violette Sonne bot – ebenso wie die Atmosphärenaktivität auf der Oberfläche des Planeten. Der Wind erstarb. Der Staubsturm, der die Hauptstadt an den Stunden des Tages einer Decke gleich verschleiert hatte, verschwand, um Hweg Shul mit einer neuen Staubschicht bedeckt zurückzulassen, die in etwa die Farbe dreckigen Schnees besaß. Vom Firmament schien ein Sternenfeld auf die Bewohner dieser felsigen, undankbaren Welt herab wie die ganze Juwelensammlung eines Königreiches, die unachtsam über ein Lager aus schwarzem Samt verstreut worden war.
    So wunderschön. Luke, der zusammen mit seinem Sohn und Vestara draußen vor dem Admirablen Admiral stand, betrachtete die strahlende Ausdehnung funkelnder, glitzernder Lichter. Doch weiter von der Stadt weg, dort, wo die Lichter von den Unterkünften der Einwohner nicht mehr stören, ist es mit Sicherheit noch schöner.
    Es war ein sonderbarer Gegensatz, dass eine derart arme Welt, die ihren Bewohnern so viele Jahrhunderte lang ein karges und dürftiges Dasein beschert hatte, auf so viele andere Arten großartig war. Die Schluchten und Anhöhen voller herrlicher, bunter Kristalle unten, der klare, unbelastete Nachthimmel oben … Es verwunderte nicht, dass derart viele unbeirrbare Einwohner hier zurückgeblieben waren, als sich der Planet vor dreißig Jahren dem Handel und der Emigration geöffnet hatte, oder dass die Bevölkerung seitdem zahlenmäßig sogar gewachsen war.
    In der Stille der quälend kalten Nacht erhaschte Luke einen flüchtigen Blick auf einen Lichtschimmer weiter die Straße hinauf. Es war schwierig, das auf diese Entfernung zu erkennen, obwohl die Luft so reglos und klar war, doch das Licht besaß eine vertraute, beinahe organische Beschaffenheit wie eine beinlose, aus goldenem Leuchten bestehende Schlangenspezies, die mit Podrenngeschwindigkeit auf sie zuraste.
    Er suchte die Aufmerksamkeit der beiden Jugendlichen. »Wappnet euch. Wehrt euch nicht dagegen. Lasst es durch euch hindurchfließen.«
    Vestara sah die Lichtschlange, die jetzt deutlich auszumachen war, nur einige Blocks von ihnen entfernt. Ihre Augen weiteten sich.
    Ben, der den Blick auf seinen Vater gerichtet hatte, nicht. » Was sollen wir durch uns hindurchfließen …«
    Dann war es bei ihnen, unter ihnen, durch sie hindurch : ein blendend heller Lichtblitz und ein Kribbeln am ganzen Körper, als hätten sie alle zufällig eine Hochspannungsleitung gestreift. Luke fühlte, wie seine Muskeln krampfhaft zuckten, spürte, wie sein Verstand einen kurzen Moment lang leer wurde. Er sah seinen Sohn und Vestara hinstürzen. Er selbst blieb auf den Beinen, nicht aus Willenskraft, sondern weil er die Macht unter Kontrolle hatte – er ließ die Machtenergie durch sich hindurchströmen, und kaum etwas davon interagierte mit seinem Körper.
    Dann war das Licht fort, knisterte hinter ihnen über den Boden, wand sich schlangengleich unter das erhöhte Fundament einer Pension und anderer Neusiedler-Gebäude, bevor es zwischen den Häusern und Straßen einen Block weiter verschwand.
    Ben rappelte sich ein wenig zittrig auf. »Uff … Darf ich annehmen, dass das ein Bodenblitz war?«
    Vestara erhob sich langsamer und anmutiger. »Das war wie ein lästiges altes Kindermädchen, das einen kitzeln will … bloß, dass sie dazu übergegangen ist, dafür eine Elektropeitsche zu benutzen.«
    »Ein Bodenblitz, ja.« Luke streckte seine Beine, um sicherzugehen, dass sie noch immer biegsam waren. Der Bodenblitz hatte sein verletztes Knie schlimmer werden lassen, und es pochte dumpf. »So ein Blitz kann überraschend und manchmal schmerzhaft sein … aber andererseits tötet er die Drochs ab.«
    »Aha.« Bens Stimme wurde heiter. »Dann ist das ab sofort mein neuer bester Freund. Ich will darin baden.«
    Sekunden später tauchte Sel auf, die einen Block weiter die dunkle, fast verwaiste Straße hoch um die Ecke bog. Sie hatte sich eine pelzgefütterte Jacke über den Overall geworfen und trug schwere Stiefel aus hellgelb gefärbtem Cu-Pa-Leder sowie einen schweren braunen Kapuzenmantel. Ihre Gesichtszüge wurden weitestgehend von einem Wollschal und einer Schutzbrille verborgen, doch sie winkte, als sie näher kam. »Seid ihr deshalb nach draußen gegangen?«
    Luke nickte. »Wie ich sehe, haben sich einige Dinge nicht geändert.«
    Sie gelangte zu ihnen und marschierte an ihnen vorbei, ohne ihre Schritte zu zügeln, um die Führung über die

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