Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Informationen über den Grundriss, das Personal und die Verteidigungsmaßnahmen des Zentrums wieder herauskommen.
Mit jeder Frage und jeder Antwort kamen Seha und ihr Droide dem Eingang des Gebäudes näher. Jetzt tauchten ein Dutzend Sicherheitstruppler aus dem Eingang auf, die auf sie zumarschierten, und sie vermutete, dass sie sich nicht mehr allzu lange mit der Menge auseinandersetzen musste.
»Warum habt Ihr Euch dazu entschlossen, Euch hier zu stellen?«
Sie blinzelte den Sprecher und seine Holokamera an, ganz jugendlich wirkende Unschuld und gute Laune. »Letzten Endes wäre ich ohnehin hier gelandet. Soweit ich weiß, möchte Natasi ein wenig mit mir plaudern. Vielleicht unterhalten wir uns über Jungs, oder ich gebe ihr den einen oder anderen guten politischen Rat.« Die Verwendung von Staatschefin Daalas Vornamen war improvisiert, doch Seha nahm an, dass Han Solo ihre Dreistigkeit und den Verärgerungsfaktor zu schätzen wüsste.
Sie hoffte, dass man sie dafür am Ende nicht foltern würde.
Eine Sekunde später war sie von Truppenuniformen umzingelt. Sie und ihr Anwaltsdroide wurden durch die Meute der Journalisten gestoßen, von denen viele nur widerwillig Platz machten und den Trupplern Beleidigungen zuriefen, und dann verschwand sie durch den Haupteingang im Innern des Senatsgebäudes.
Sie seufzte erleichtert. Möglicherweise würde man sie foltern, aber wenigstens war sie die Reporter los.
Ein paar hundert Meter entfernt, in dem luftigen, lichtdurchtränkten Büro des Senators von Coruscant, nickte Fost Bramsin zufrieden, seine Aufmerksamkeit auf die Holonachrichten-Übertragung gerichtet. Sehas Bild und ihre Antworten auf die Fragen der Presse wurden jetzt von den Nachrichtenkommentatoren analysiert. »Sie macht sich gut vor den Holokameras.«
Senatorin Treen, die im Besuchersessel auf der anderen Seite des Tisches saß, hielt inne, ihre Tasse auf halbem Weg zu ihren Lippen. Sie schnüffelte, ein missbilligender Laut. »Ich bin nicht im Mindesten erfreut, dass sie sich von allein stellt. Wäre sie verschwunden geblieben, hätte niemand Gelegenheit gehabt herauszufinden, dass sie mit der Vergiftung nicht das Geringste zu tun hatte.«
Bramsin bedachte sie mit einem beruhigenden, wenn auch abgespannten Lächeln. »Das wird nie jemand erfahren. Jaxton und Lecersen werden nicht ohne Weiteres zugeben, dass sie so unaufmerksam waren, sich vergiften zu lassen. Und Seha Dorvald ist in Parovas Händen, genauer gesagt: in unseren Händen. Niemand wird dahinterkommen, was sie hier gemacht hat … bis wir dahintergekommen sind.«
»Mir gefällt bloß der Gedanke nicht, dass hier irgendeine geheimnisvolle Gruppierung – möglicherweise der Jedi-Orden – auf eine Art und Weise aktiv ist, die uns vielleicht in die Quere kommt.«
»Sie wird gestehen, was sie hier gemacht hat, uns allein gegenüber, und das innerhalb weniger Tage. Zwei Minuten danach wird sie von der Bildfläche verschwinden, entweder, bis sie nicht mehr von Bedeutung ist, oder für immer. Wir haben nichts zu befürchten.«
»Hm. Sind Sie jetzt höflich oder dämlich?«
»Höflich. Ich bin ebenso besorgt wie Sie.«
Schließlich lächelte sie. »Endlich ein ehrlicher Politiker.«
»Ein flüchtiger Konzentrationsverlust. Wird nicht wieder vorkommen.«
KONFERENZRAUM IN DER NÄHE DES NEUNTEN GERICHTSSAALS, CORUSCANT
Der ältliche Bothaner lächelte. Tahiri wusste, dass es ein aufmunterndes Lächeln sein sollte. Sie hatte genügend Erfahrung mit bothanischer Körpersprache, um solche Dinge zu erkennen. Doch seine Worte waren alles andere als aufmunternd. »Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass sie nicht dazu zu bewegen sind, Ihnen mehr … Bequemlichkeit zuzugestehen.«
Tahiri schüttelte den Kopf. »Ich will ja auch nicht wie eine Heulsuse klingen. Ich habe nichts dagegen, als Gefahr zu gelten – manchmal ist das sogar ausgesprochen zweckdienlich. Aber ich bin ständig gefesselt und von Leuten umgeben, die am liebsten mitansehen würden, wie ich zu Düngemittel verarbeitet werde, und das aus keinem anderen Grund als zur Befriedigung eines Gefängnisdirektors, der glaubt, er sei der Herrscher eines hübschen, kleinen Königreichs.«
Eramuth Bwua’tu seufzte. »Ich weiß, meine Liebe, ich weiß. Das Problem ist, dass der einzige Beweis, der Ihre Behauptungen untermauern würde, dass Sie hier exzessiver Gefahr ausgesetzt sind, von eben jenem Gefängnisdirektor manipuliert wird. Naturgemäß minimiert er die Bedrohung, und der
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