Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Staatsanwalt, der nach den Regeln spielt, muss seine Argumente und Einwände auf die Beweise stützen, die zur Verfügung stehen – auf eben jene manipulierten Beweise.«
»Und was tun wir jetzt?«
»Da wohl kaum die Möglichkeit besteht, dass einer Ihrer Angreifer freiwillig vortritt, um vor Gericht auszusagen, dass er schon vorher wusste, dass man Sie zur falschen Zeit an den falschen Ort bringen würde, damit Sie umgebracht werden …«
»Das wird nicht passieren.«
»… dann waten wir weiterhin durch den Morast des Anhörungsverfahrens, um Sie in ein anderes Gefängnis verlegen zu lassen. Außerdem üben wir inoffiziellen Druck auf alle betroffenen Parteien aus – und ganz besonders auf den Direktor.«
Tahiri runzelte die Stirn. »Was für eine Art von inoffiziellem Druck?«
»Den betroffenen Parteien kommen durch diverse Kanäle Gerüchte zu Ohren, die sich nicht zu ihrer Quelle zurückverfolgen lassen. Beispielsweise habe ich dem Direktor klargemacht, dass er jetzt unter intensiver Überprüfung steht. Jede Entscheidung, die Sie betrifft, wird gründlich analysiert. Jeder Credit, den er für Luxusgüter ausgibt, wird registriert. Jede Veränderung seines Spesenkontos fällt auf, ebenso wie jede Ausgabe oder Dienstleistung, die irgendein Mitglied seiner Familie tätigt oder in Anspruch nimmt. Dasselbe gilt für seine bekannten Genossen. Ihm wurde der Hinweis zugetragen, dass jemand – er weiß nicht, wer –, der kürzlich in sein Gefängnis überstellt wurde, in Wahrheit ein Agent des Sicherheitsdienstes der Galaktischen Allianz ist, der Korruptionsfällen in der Gefängnisbehörde nachgeht. Das stimmt zwar nicht … aber jegliche Bemühungen seinerseits, den Ermittler aufzuspüren, werden sich als vergebliche Liebesmüh erweisen, daher wird er vielleicht zu dem Schluss gelangen, dass der Ermittler außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Sofern der Direktor auch nur ein Fünkchen Verstand besitzt, wird er zumindest nicht auf eine so simple Taktik zurückgreifen, wie Sie nochmals in den falschen Freiganghof zu schicken. Ich hoffe, damit sind Sie sicher. Ich gehe davon aus, dass dem so ist, wenigstens für eine Weile.«
»Gut. Das ist doch schon mal was.«
»Und wenn ich so frei sein darf: Die … Effektivität … Ihrer temperamentvollen Verteidigung gegen Ihre Angreifer hat tatsächlich viele Leute davon überzeugt, dass man sich besser nicht mit Ihnen anlegt. Aber nehmen Sie sich vor solchen Dingen wie plötzlichen Fehlfunktionen Ihres Wachdroiden in Acht. Es wäre keine schlechte Idee, gelegentlich mit anderen Insassen die Plätze zu tauschen, wenn Sie in der Kantine anstehen. Alles ganz gewöhnliche Vorsichtsmaßnahmen. Und ich kümmere mich weiter um die anderen Belange.«
»Vielen Dank, Eramuth.« Seine Worte hatten ihr nicht viel Trost gespendet, aber sie hatten ihr immerhin mehr gegeben, als sie vor Betreten dieses Konferenzraums gehabt hatte.
Aus einer von Bwua’tus vielen Taschen drang ein leises Klingeln. Er zog ein Chrono hervor und warf einen raschen Blick darauf. »Zeit, sich auf den Weg ins Gericht zu machen. Bereit?«
»Bereit.« Sie erhob sich.
Er stand auf und lächelte wieder. Dieses Mal war sein Lächeln nicht ermutigend, es war animalisch. »Also, meine Liebe, lassen Sie uns einige Zeugen der Anklage in der Luft zerreißen!«
20. Kapitel
WILDNIS NORDWESTLICH VON HWEG SHUL, NAM CHORIOS
Spät in jener ersten Nacht, nachdem sie das Shuttle unter einem felsigen Überhang versteckt und mit großen Mengen von kristallinem und normalem Sand noch effektiver getarnt hatten, indem sie ihn im wahrsten Sinne des Wortes von oben auf das Vehikel geschüttet hatten, entdeckten sie Schiff .
Die Sith-Meditationssphäre sauste hoch über ihnen in einer geraden Linie auf die Felselfenbein-Aufbereitungsanlage zu. Durch sein Makrofernglas studierte Luke die fremdartigen Formen des uralten Raumschiffs und seine bedrohlich pulsierende Röte, als es vorbeiflog.
Es zog mehrere Kreise über das ferne Lager. Dann wurden seine Kreise größer. Schiff bewegte sich spiralförmig nach außen, in einem stetig wachsenden Muster, während es nach Hinweisen auf die Skywalkers und Vestara suchte.
Luke lächelte. Er war sich sicher, dass sie keine Spuren hinterlassen hatten, die darauf hindeuteten, dass sie der Anlage je einen Besuch abgestattet hatten. Dr. Weis Leichnam war unberührt. Alle sichtbaren Fußspuren hatte Luke verwischt, zumal irgendwelche Sturmwirbel gewiss dafür gesorgt hatten, dass sie
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