Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
sie zu vernichten. Wenn das Magma schließlich zu fließen begann, würde sie das vollkommen überrumpeln – und wenn es erst einmal so weit war, spielte es keine Rolle mehr, ob sie von Abeloth wussten oder nicht. Dann wäre Abeloth längst zu stark, als dass sie sie noch bezwingen könnten.
Ben suchte Vestaras Blick, ehe er unauffällig zur noch immer abgesenkten Einstiegsrampe hinüberschaute. »Und du lässt das einfach geschehen?« Er sah wieder Vestara an. »Du lässt einfach zu, dass Abeloth das Juwel der Galaxis auslöscht?«
»Solange dadurch auch die Jedi vernichtet werden, ja.« Vestara hielt ihren Blick auf Ben gerichtet. »Warum sollte ich etwas dagegen haben?«
»Du hast recht. Ich habe keine Ahnung, warum du etwas dagegen haben solltest.« Ben schaute zur Einstiegsrampe hinüber, dann zu Vestara und dann wieder zur Rampe. »Es kommt mir bloß wie schreckliche Verschwendung vor, so viel Reichtum zu vernichten.« Er schaute zurück zu ihr und wies mit dem Kopf in Richtung der Einstiegsrampe.
Vestara hielt seinen Blick einen Moment lang, dann wurden ihre Augen sanft, und sie nickte ihm fast unmerklich zu. Sie hatte verstanden. Sie musste die Jedi finden und sie zu Abeloth führen.
»Coruscants Reichtümer bedeuten mir nichts.« Vestara griff nach unten und löste den Sicherungsclip ihres Lichtschwerthakens. »Die gehören der Geliebten Königin, und es steht ihr frei, damit zu tun, was ihr beliebt.«
»Die Geliebte Königin ist ein widerlicher Haufen Tentakel.« Während Ben sprach, rappelte er sich auf und wirbelte herum, um ihr den Rücken zuzukehren. »Ich habe schon verhungernde Hutts gesehen, die nicht so verrückt waren, wie sie es ist.«
»Du schweißleckender Skarg!« Hinter Ben ertönte ein zischendes Knistern, als Vestara ihr Lichtschwert einschaltete. »Dafür verlierst du deine Hand!«
Ben breitete die Arme so weit aus, wie er es vermochte, um seine Elektroschellen möglichst weit auseinanderzuhalten. Eine sengende Hitze wärmte die Ballen seiner beiden Handflächen, als die Klinge knisternd durch das gepanzerte Kabel schnitt, und dann waren seine Hände frei.
Aus dem Ventilationsschlitz drang ein vertrautes Zischen, als Betäubungsgas in die Kabine strömte, und Schiff sackte auf einer Seite auf seine Landestützen, als es die Einstiegsrampe hochfuhr, um sie an der Flucht zu hindern.
Ben wirbelte herum und schnappte sich die Blasterpistole aus Vestaras Halfter. »Gas!« Er stieß sie auf die Rampe zu. »Geh! Ich kümmere mich um Schiff .«
Das musste man Vestara nicht zweimal sagen. Sie nickte nur und sprang mit einem Satz zum Ausgang hinüber. Ben entsicherte den Blaster und wirbelte von ihr fort, um auf einen kleinen Kontrollknoten an Schiffs Rückwand zu zielen. Dann schrie Vestara hinter ihm überrascht auf, und das Brummen ihres Lichtschwerts verstummte.
Ben widerstand dem Verlangen, sich umzudrehen, um zu sehen, was los war. Stattdessen hob er den Blaster und zog den Abzug durch – um einen einzigen Schuss in den Boden zu feuern, als ihm die Waffe mit einem Machtruck aus der Hand gerissen wurde.
Im selben Augenblick krachte Vestara gegen seine Flanke. Sie traf ihn mit solcher Wucht, dass es sich anfühlte, als wäre sie aus einem Raketenschacht abgefeuert worden. Sie flogen zusammen durch die Kabine und donnerten gegen eine Innenwand, dann fielen sie in einem verknäuelten Haufen zu Boden.
Das Betäubungsgas sorgte bereits dafür, dass sich Bens Kopf mit Nebel füllte, und er konnte fühlen, wie sich dort, wo er und Vestara mit den Köpfen zusammengestoßen waren, eine Beule bildete. Dennoch gelang es ihm, lange genug gegen die ansteigende Woge der Dunkelheit anzukämpfen, um zum Ausgang hinüberzuschauen, wo die lavendelhäutige Sith-Lady auf der halb hochgefahrenen Rampe stand, Ben ansah und höhnisch grinste.
»Törichter Jedi!«, sagte die Keshiri. »Wenn sie uns verrät, wird sie dich ebenso verraten!«
28. Kapitel
In ihrem Traum sehnte Jaina sich danach, den Shikkar des Khai-Mädchens abzuwehren, bevor er sich in Bens Auge grub, doch dass sie eingriff, war gegen die Regeln. Das Schicksal der Galaxis hing vom Ausgang dieses Kampfes ab, und wenn Jaina wollte, dass die Galaxis in Zukunft ein gerechter Ort war, dann durfte sie sich nicht einmischen, nicht einmal, wenn das bedeutete, dass Ben ein Auge verlor – oder sein Leben.
Jaina konnte sich nicht entsinnen, wessen Regeln das waren. Sie wusste bloß, dass sie beide in einen erbitterten Kampf verwickelt
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