Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
korrigierte Ben. »Komm schon, Jaina. Ihr eigener Vater hat versucht, sie zu töten.«
»In Ordnung, einer ehemaligen Sith«, sagte Jaina, ohne ihn eines echten Blickes zu würdigen. »Ich meine es ernst, Vestara. Falls du ein Problem damit hast, unbewaffnet in die Schlacht zu ziehen, dann bleib hier.«
»Und woher wollen die Jedi dann wissen, wer die Hochlords sind?«, fragte Vestara. »Woher wollen sie wissen, dass sie den Großlord aufgespürt haben?«
»Wir kommen schon klar«, entgegnete Jaina.
»Oder ihr gebt mir die Schuld, wenn irgendetwas schiefgeht.« Vestara stieg die Stufe hoch und legte eine Hand auf Bens Taille. »Du gehst nirgendwo ohne mich hin. Ich muss da sein, um dir den Rücken freizuhalten – selbst, wenn ich keine Waffe zur Verteidigung habe.«
Von der Interfacetafel der Pumpstation drang ein ungeduldiges Zwitschern herüber, und die in den Datenport eingeklinkte R9-Einheit blinkte ihnen mit ihrer Projektionslampe zu.
»Ich schätze, wir sollten lieber einsteigen«, sagte Ben. »Wir halten den Betrieb auf.«
Vestara kletterte in die Kapsel und streckte sich auf der Passagierpritsche aus, ehe sie in der nach Antiseptikum riechenden Luft darauf wartete, bis Ben neben sie rutschte und den Steuerhebel zwischen seine Knie zog. Die Luke schloss sich automatisch, und ein sanfter grüner Lichtschein erfüllte das Innere. Sobald sich Vestara angeschnallt hatte und den Navigationsschirm aktivierte, gab Ben Energie auf die Steuerdüsen.
Hinter ihnen ertönte ein gedämpftes Tschump , als der Droide das Rohr von Neuem öffnete, dann echote ein lautes Gurgeln durch die Kapsel, und Vestara spürte, wie sich ihr der Magen hob, als sie langsam beschleunigten. Bens Blick wanderte geradewegs zum Navigationsschirm, der voraus nichts anzeigte außer einem langen Abschnitt ununterbrochener Rohrleitung.
Vestara ließ die ersten paar hundert Meter der Fahrt ein unbehagliches Schweigen zwischen ihnen in der Luft hängen, bis sie schließlich fragte: »Also, wohin geht’s? Abgesehen davon, dass wir zum Jedi-Tempel unterwegs sind, meine ich.«
Ben antwortete nicht sofort, sondern behielt den Bildschirm im Auge, während er offenkundig mit sich darum rang, wie viel er ihr erzählen sollte.
»Oh, richtig. Das werde ich ja schon erfahren, sobald wir da sind.« Vestara richtete ihren Blick wieder auf die von innen gepolsterte Einstiegsluke, die sich bloß ein Dutzend Zentimeter über ihrem Gesicht befand. »Und ich werde nicht versäumen, Jaina zu berichten, wie sorgsam du darauf bedacht warst, mich diesbezüglich im Dunkeln tappen zu lassen.«
Ben seufzte. »Das ist es nicht, Ves«, sagte er. »Ich weiß bloß nicht so recht, wie ich es dir erklären soll.«
»Ist schon in Ordnung, Ben.« Sie zog ihren Arm von der Seite weg, sodass er ihn nicht länger berührte, und verschränkte die Arme über dem Bauch. »Ich verstehe das.«
»Hör zu, alles, was ich weiß, ist, dass wir uns zu Ebene eins-fünfundsiebzig, Sektor zwölf, zweiundzwanzig Nord achtzehn begeben sollen«, erwiderte Ben. »Sagt dir das irgendwas? Denn ich kann damit nicht das Geringste anfangen.«
»Ebene eins-fünfundsiebzig?«, fragte Vestara. »Das ist ziemlich hoch oben, oder?«
»Klar – für eine Granitschnecke«, spöttelte Ben. »Aber es ist noch immer weiter unten, als ich für gewöhnlich gehe. Ich nehme an, es handelt sich dabei um einen der Maschinenkerne.«
»Kern?«, wiederholte Vestara. »Wie in Zentralkern ?«
»Ja, Ves«, entgegnete Ben. »Dort befindet sich der ›Kern‹ normalerweise. In der Zentrale – im Zentrum.«
»Mag wohl sein«, sagte Vestara, die zuließ, dass etwas von ihrer zunehmenden – und sehr realen – Furcht in ihre Stimme sickerte. »Vielleicht hätte ich besser auf Jaina hören sollen.«
Ben warf stirnrunzelnd einen Blick zu ihr hinüber. »Warum sagst du das?«
»Ich glaube nicht, dass die Meister das Ganze gründlich genug durchdacht haben«, sagte sie. »Ben, ich komme von einem Planeten mit Zehntausenden von Sith. Und vermutlich befindet sich die Hälfte davon genau hier, auf diesem Planeten, versteckt im Jedi-Tempel.«
Ben senkte sein Kinn, bemüht, sein Lächeln zu verbergen. »Genau darauf bauen wir doch, Vestara.«
Mit einem Mal fühlte sich Vestaras Bauch wie ausgehöhlt an. Sie hatte angenommen, dass die Aufgabe ihres Teams darin bestand, ein Frachtdock zu erobern, damit die Jedi einen Brückenkopf hatten, über den sie in den Rest des Tempels vorstoßen konnten. Dies klang allerdings
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