Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
tausend Credits pro Liter«, sagte Tekli. »Ich bin Jedi-Ritterin, keine Investmentbankerin.«
Sie erreichten das Ende des Korridors, wo zwei riesige Wachen zu beiden Seiten des Ganges standen. Ihre langen Mandibeln versperrten einen zehn Meter breiten Durchgang. Sie sahen ganz ähnlich aus wie die, die den Landgleiter gefressen hatte, abgesehen davon, dass ihren Augen nichts Rudimentäres anhaftete. Das Duo starrte die Prozession finster an, als sie näher kamen, und Raynar begann zu fürchten, dass man ihm und seinen Begleitern doch keinen Zutritt zur Kammer der Königin gewähren würde.
Dann drang von drinnen ein tiefes Trommeln an ihr Ohr. Die Wachen hoben ihre Mandibeln, und ihre Führer geleiteten sie in eine riesige Kammer, die Hunderte leerer Gruben im Boden aufwies. In einem gesunden Nest wären die Gruben mit Inkubationszellen gefüllt gewesen. Allerdings wies die dicke Staubschicht am Grund dieser Zellen darauf hin, dass sie schon seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt worden waren. Im Gegensatz zum Rest des Palasts war die Kammer hell erleuchtet. Das orangefarbene Licht der Sonne fiel durch eine transparente Membran herein, die sich quer über die gesamte gewölbte Decke spannte.
Nach einigen Schritten in die Kammer blieben die Wachen stehen, um Raynar und seine Gefährten durch einen breiten Mittelgang vor die Königin treten zu lassen, die fast so groß wie die Kammerwächter war und ausgestreckt auf einem gewaltigen Podest lag, mit sechs stämmigen Beinen, die sich gegen einen Unterleib von der Größe eines Banthas schmiegten, und einem Maul, das von einem Paar mit mehreren Gelenken versehener Mandibeln gesäumt wurde. Vor ihr auf dem Boden standen vier Wachen, identisch mit denen draußen vor dem Eingang.
Näher bei dem Podest befanden sich zwei Bodengruben, die mit dem vertrauten Wabennetz von Inkubationszellen gefüllt waren. Raynar sah nicht mehr als dreißig Fächer und bloß drei Krippen-Killiks, die sich um sie kümmerten. Das Nest war zwar noch nicht ganz tot, aber man konnte auch nicht unbedingt behaupten, dass es florierte.
Als Raynar und seine Begleiter an der letzten Brutgrube vorbeikamen, schlurrten die Wächter von der Mitte des Podests zurück, um eine breite Treppe preiszugeben. Der Unterleib der Königin wogte, um die Kammer mit einem langgezogenen, dumpfen Grollen zu erfüllen, das für menschliche Ohren kaum hörbar war.
»Ich muss sagen, das kommt höchst unerwartet«, sagte C-3 PO . »Die Königin lädt Lowbacca und Tekli ein, sie zu lausen.«
Lowbacca stieß ein unsicheres Ächzen aus.
»Das bedeutet, dass ihr ihre äußeren Parasiten entfernt«, erklärte Raynar. Taat, Lowbaccas und Teklis altes Nest, war von der sozialen Struktur her wesentlich egalitärer gewesen, weshalb sie vermutlich noch nie an dem Ritual teilgenommen hatten. »Es ist eine Ehre. Ich wurde für gewöhnlich von Yoggoy gelaust …«
Lowbacca schnaubte angewidert.
»Stell es dir einfach als medizinische Behandlung vor«, flüsterte Tekli. »Und vergiss nicht, warum wir hier sind.«
Der Wookiee seufzte und ließ den Kopf hängen, und die Gruppe stieg die Stufen empor. Hinter der Königin tauchte eine Dienerin auf, die mit einem Eimer in einer Hand sowie einem Lappen und einer Flasche antiseptischen Sprays in zweien ihrer anderen oben auf dem gigantischen Unterleib ihrer Gebieterin erschien und den Lausern dann bedeutete, sich zu ihr zu gesellen. Da sie selbst ehemalige Neunister waren, hatten Lowbacca und Tekli genügend Erfahrung, dass ihnen klar war, dass Killiks wenig Scheu davor hatten, übereinander hinwegzukriechen, also kletterten sie hoch, um sich zu der Dienerin zu begeben.
Raynar verfolgte, wie sie hochstiegen, und trat dann vor, um der Königin seine Aufwartung zu machen. Verglichen mit dem Rest ihres Körpers war ihr Kopf zwar klein, damit aber noch immer halb so groß wie Raynar selbst, mit Augen, so groß wie Schockbälle, und schmalen Mandibeln von der Länge eines Wookiee-Arms. Raynar hob seine Hand aus Fleisch und Blut, um sie zu grüßen. Im Gegenzug senkte die Königin flüchtig ihr Haupt, ehe sie mit einem federartigen Fühler über sein Handgelenk strich.
»Wuur uu rur uu« , brummte sie. »Ubub ruub uru.«
»Thuruht ist erfreut, dich wieder bei den Unsrigen willkommen zu heißen«, übersetzte C-3 PO . »Es wird eine Ehre für das Nest sein, dass du dazugehörst.«
Raynar spürte, wie sich in seinem Magen ein nervöses Flattern breitmachte. Lowbacca hatte deutlich zum
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