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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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riss und schrie: »Was machst du da? Willst du ihn umbringen?« War das seine Absicht gewesen?
    Oder hatte er nur versucht, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen?
    Was immer er bezweckt haben mochte, es hatte nicht funktioniert. Will gedieh weiter prächtig, egal wie böse Jeff zu ihm war. Sein Vater ignorierte ihn weiter, egal wie sehr Jeff sich bemühte, ihm zu gefallen. Seine Mutter kriegte sich nie wieder ein und holte ihn auch nicht zurück. Seine Stiefmutter scheuchte ihn weiterhin fort, wenn er ihr unter die Augen kam.
    Und mit vierzehn hatte er dann ein großes, schlaksiges Bündel wütender Energie mit dem Namen Tom Whitman kennengelernt, einen geborenen Mitläufer, der jemanden suchte, der ihm den Weg wies, und eine lebenslange Freundschaft war geboren.
    Bis zu seinem achtzehnten Geburtstag hatte Jeff seiner 1,80-Meter-Statur durch strenges tägliches Training knapp zwanzig Pfund an wohl geformten Muskeln hinzugefügt. Das attraktive Gesicht, das er von seinem Vater geerbt hatte, garantierte, dass es permanent willige Mädchen gab. Es schien so, als müsse Jeff nur träge in ihre grobe Richtung lächeln, und sie kamen angerannt.
    Jeff grinste bei der Erinnerung an seine frühen Eroberungen und schlug die Augen auf. Die warme Sonne drang durch die schweren blauen Vorhänge seines Schlafzimmerfensters. »Krissie?«, fragte er, spürte den leeren Platz neben sich und blickte auf den Wecker auf dem Nachttisch. Zwei Uhr? Nachmittags ? Konnte das stimmten? »Krissie?«, rief er noch einmal lauter.
    Die Schlafzimmertür wurde geöffnet, und die Silhouette eines Mannes tauchte auf. »Sie ist weggegangen«, sagte Will.
    Jeff richtete sich auf und schnippte eine widerspenstige Strähne seines blonden Haars aus seinen blauen Augen. »Wohin?«
    »Zu Publix. Offenbar ist das Klopapier ausgegangen.«
    »Ohne Scheiß«, sagte Jeff und lachte über seinen Witz.
    Will lachte mit, obwohl er den Witz eigentlich gar nicht so komisch fand. »Geht es dir gut?«, fragte er.
    »Warum sollte es mir nicht gut gehen?«
    »Ich weiß nicht. Du warst gestern Abend ziemlich betrunken. Und wir haben schon Nachmittag.«
    »Heute ist Samstag«, erinnerte Jeff ihn gereizt. »Da kann ich ausschlafen.«
    »Und samstags brauchen die Leute keine Personal Trainer?« Will bemühte sich, unbeschwert zu klingen. Er hatte niemanden tadeln wollen.
    »Ich brauche die Leute nicht.« Jeff stand auf, ging, ohne seine Blöße zu bedecken, ins Bad und grinste, als Will den Blick abwandte. Er erleichterte sich, wusch die Hände, spritzte sich Wasser ins Gesicht und war eine Minute später zurück. »Es ist wohl nicht zufällig ein Kaffee fertig«, meinte er, blieb neben dem Bett stehen und streckte seine muskulösen Arme. Wenn Will diese scheinbar beiläufige Zurschaustellung seines nackten Körpers verlegen machte, war das sein Pech. Es schadete nie, die Konkurrenz wissen zu lassen, womit sie es zu tun hatte. Eine kleine subtile Andeutung konnte große Wirkung zeigen. Jeff schnappte sich seine Jeans von der Bettkante und zog sie über seine nackten Hüften.
    »Ich glaube, Kristin hat eine frische Kanne aufgesetzt, bevor sie los ist«, beantwortete Will seine Frage, den Blick fest auf den Boden gerichtet. Er wollte nicht, dass Jeff dachte, er würde ihn anstarren.
    Jeff ging an Will vorbei durchs Wohnzimmer in die Küche. Dort goss er sich Kaffee in einen Flamingo-Becher, gab einen Schuss Milch hinzu und nippte vorsichtig daran. »Wann ist sie gegangen?«
    »Vor ungefähr zwanzig Minuten. Sie meinte, sie wäre in einer Stunde zurück.«
    »Sie kocht guten Kaffee.«
    »Sie macht alles gut.«
    »Wohl wahr«, sagte Jeff und dachte an letzte Nacht.
    »Du hast wirklich Glück.«
    »Ja, das habe ich.« Jeff sah einen zaudernden Ausdruck im Gesicht seines Bruders. »Was?«
    »Was?«, wiederholte Will.
    »Du siehst aus, als wolltest du etwas sagen.«
    »Nein. Eigentlich nicht.«
    »Eigentlich doch«, beharrte Jeff.
    Will wandte den Blick ab, räusperte sich und sah Jeff wieder an. »Es ist bloß …«
    »Spuck’s aus, kleiner Bruder.«
    »Nun … es ist bloß … wegen gestern Abend …«
    »Gestern Abend?«
    »Sie hat nichts dagegen?«
    »Wogegen?«
    »Du weißt schon«, sagte Will. »Wegen der Wette mit Suzy.« Ihr Name auf seinen Lippen war wie ein Gebet. Ihn nur auszusprechen, bereitete ihm Wohlbehagen.
    »Zwischen mir und Suzy ist nichts passiert.«
    »Sie hat nichts dagegen, dass du etwas von ihr wolltest ? Dass etwas hätte passieren können …?« Will fragte

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