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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.«
    »Erzählen Sie es mir, Suzy. Sie können mir vertrauen.«
    »Nichts ist passiert. Sie hat sich in der Hundeleine verheddert und ist gestürzt.«
    »Ihre Verletzungen entsprechen aber nicht einem Sturz, wie Sie ihn beschrieben haben.«
    »Nun, vielleicht habe ich es durcheinandergebracht. Ich sagte doch, ich war nicht dabei. Ich habe nicht gesehen, wie es passiert ist.«
    »Ich glaube, das haben Sie doch.«
    »Nein«, protestierte Suzy. »Ich war nicht dabei.«
    »Woher stammen die Blutergüsse an Ihrem Arm, Suzy? Auch ein Unfall mit dem Hund?«
    »Das ist nichts. Ich weiß nicht mehr, wie das passiert ist.«
    »Und das hier?« Er zeigte auf einen roten Fleck auf ihrer Wange. »Sieht ziemlich frisch aus.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Das war Ihr Vater, nicht wahr? Er ist für die Verletzungen Ihrer Mutter verantwortlich. Und für Ihre«, fügte er leise hinzu.
    »Nein, das ist er nicht. Sie wissen nicht, wovon Sie reden. Bin ich hier fertig?«
    »Sie müssen ihn nicht schützen, Suzy. Sie können mir erzählen, was wirklich passiert ist. Wir gehen zusammen zur Polizei. Man wird ihn verhaften.«
    »Und was dann?«, wollte Suzy wissen. »Soll ich Ihnen erzählen, was dann passiert, Dr. Bigelow? Weil ich nämlich ganz genau weiß, was als Nächstes passieren wird. Meine Mutter erholt sich, ihre Verletzungen verheilen, sie kommt aus dem Krankenhaus nach Hause und widerruft alle Anschuldigungen gegen meinen Vater, wie sie es immer tut. Und dann ziehen wir in eine andere Stadt, ein paar Wochen lang ist alles gut, vielleicht sogar ein paar Monate, und dann Bingo – Überraschung! Das Ganze geht von vorne los.«
    »So muss es nicht sein, Suzy.«
    »Ich bin zweiundzwanzig, Dr. Bigelow. So geht das schon, so lange ich mich erinnern kann, wahrscheinlich schon seit vor meiner Geburt. Glauben Sie, Sie könnten einfach so daherkommen, Ihr magisches Stethoskop schwenken und alles besser machen?«
    »Ich würde es gern versuchen«, sagte er.
    Sie hatte ihm geglaubt.
    Sie hatte sich von ihm überreden lassen, zur Polizei zu gehen und trotz des vehementen Leugnens ihrer Mutter gegen ihren Vater auszusagen. Er war an ihrer Seite, als ihr Vater zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Natürlich hatte er am Ende weniger als vier abgesessen, bevor man ihn entließ, damit er in die offenen Arme seiner Frau heimkehren konnte. Drei Wochen später waren dieselben Arme sowie ihr Schlüsselbein mehrfach gebrochen, und sie lag wieder im Krankenhaus. Vierzehn Tage nach ihrer Entlassung verkündete Suzys Vater, sie würden nach Memphis ziehen. Der achte Umzug in ebenso vielen Jahren. Diesmal war Suzy nicht mitgegangen. Sie war in Fort Myers geblieben, um in der Nähe ihres Beschützers zu bleiben, des gütigen Dr. Bigelow.
    Dave und sie heirateten zehn Monate später. Neun Wochen danach schlug er sie zum ersten Mal. Sie hatte »mich« und »mir« verwechselt. Natürlich entschuldigte er sich überschwänglich, und Suzy gab sich selbst die Schuld. Im darauffolgenden Monat war er schon weniger reuig, als er sie wegen eines anderen krassen Grammatikfehlers ohrfeigte. Bis zur ersten richtigen Prügeln dauerte es nicht mehr lange. Und in den letzten fünf Jahren hatte es häufig Schläge gegeben: Sie brauchte zu lange, bis sie bettfertig war; die Pasta, die sie gekocht hatte, war nicht al dente genug; sie hatte mit dem Verkäufer in dem Buchladen »geflirtet«. Zu viele Schläge, um sie zu zählen, dachte Suzy jetzt und wehrte sich nicht, als Daves Hand ihren Kopf in seinen Schoß drückte.
    Sie dachte daran zuzubeißen und verbannte den Gedanken eilig wieder. Er würde sie garantiert umbringen.
    Außerdem reichte es nicht, ihn zu verstümmeln. Nicht mehr.
    Inzwischen wollte sie, dass er tot war.
    Und sie dachte, dass sie vielleicht den Mann gefunden hatte, der ihr helfen konnte.

Kapitel 7
    Als Jeff zum ersten Mal versuchte, seinen Bruder zu töten, war er acht Jahre alt.
    Er hatte gar nichts gegen Will persönlich und wünschte ihm auch kein spezielles Ungemach. Er wollte bloß, dass er weg war. Will war immer da, immer der Mittelpunkt, immer zog er alle Aufmerksamkeit auf sich. Jeder seiner Schreie wurde erhört, jeder seiner Wünsche erfüllt. Der Auserwählte. Sobald er ein Zimmer betrat, nahm er allen Raum ein, brauchte allen Sauerstoff auf, und niemand achtete mehr auf Jeff, der nach Luft ringend am Rand stand.
    Als Baby litt Will unter Koliken und schrie häufig

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