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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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überlegen würde?«
    »Klingt, als würdest du einen guten Anwalt brauchen«, sagte Will, als er sich mit Toms Kaffee zurück ins Wohnzimmer wagte.
    »Klingt, als solltest du dich um deinen eigenen beschissenen Kram kümmern«, fauchte Tom.
    »Vielleicht hat er trotzdem recht«, sagte Jeff.
    »Ach ja? Als ob er einen Scheißdreck über irgendwas wüsste.«
    »Ich glaube, ich schnappe ein bisschen frische Luft«, bot Will an, stellte Toms Kaffee auf den Tisch vor dem Sofa und ging zur Tür. Er hatte keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit Tom, der offensichtlich Streit suchte.
    »Warum besuchst du nicht deine Freundin in Coral Gables?«, rief Tom ihm nach. »Sie ist übrigens verheiratet. Wusstest du das, du Oberschlaumeier?«
    »Was?« Wovon redete Tom?
    »Wovon redest du?«, fragte Jeff für ihn.
    »Ich rede davon, dass Suzy Granate verheiratet ist.«
    »Du bist verrückt«, sagte Will.
    »Hat sie bei eurem romantischen Strandspaziergang vergessen, das zu erwähnen?«
    »Du bist uns gefolgt?«
    »An den Strand, ins Kino und zurück zu ihrem Auto. Einem silbernen BMW, falls du das fragen wolltest«, erklärte er Jeff, eher er sich wieder Will zuwandte. »Ich hab gesehen, wie du deinen Socken verloren hast und später an ihrem Auto dann die Nerven. Hat er dir erzählt, dass er bei ihr nicht gelandet ist?«
    »Hat er.«
    »Ich glaube dir nicht«, widersprach Will, obwohl ein flaues Gefühl im Magen ihm das Gegenteil sagte.
    »Wie viel willst du wetten? Hundert Dollar? Wie wär’s mit tausend?«
    »Du scheinst dir ja verdammt sicher zu sein«, sagte Jeff.
    »Und ob. Ich bin der Lady nämlich bis nach Coral Gables gefolgt. Tallahassee Drive einhunderteinundzwanzig. Schickes Haus. Doppelgarage. Der Ehemann hat an der Haustür auf sie gewartet. Ich kann es euch zeigen, wenn ihr mir nicht glaubt.«
    Jeff war unverzüglich aus seinem Sessel aufgesprungen und auf dem Weg zur Tür. »Zeig uns den Weg«, erklärte er Tom und winkte Will zu. »Kommst du, kleiner Bruder?«
    Was? Niemals? Auf keinen Fall, dachte Will. Aber er sagte: »Nach dir.«

Kapitel 8
    »Das ist doch albern«, sagte Will zwanzig Minuten später, noch immer bemüht, eine bequeme Position auf der beengten Rückbank von Toms rostigem Impala zu finden. Der Wagen war alt und roch noch übler als Tom, selbst bei offenen Fenstern. Außerdem war Tom ein grauenhafter Fahrer, der die ganze Zeit ohne erkennbaren Grund abwechselnd auf Gaspedal und Bremse trat, sodass das Fahrzeug sich ruckartig vorwärtsbewegte, als hätte es einen Schluckauf. Will fürchtete, sich übergeben zu müssen, wenn sie nicht bald anhielten. »Wo zum Teufel ist es denn nun?«
    »Geduld, junger Mann, Geduld«, sagte Tom, und sein Lachen ließ erkennen, dass er sich prächtig amüsierte.
    Arschloch, dachte Will, der in diesem Augenblick erkannte, wie sehr er Tom nicht leiden konnte und noch nie hatte leiden können. Das gefällt dir, was? Dich in dem Gefühl zu suhlen, die Kontrolle über uns zu haben, der unbekannte Kick der Macht.
    »Bist du sicher, dass du weißt, wo es hingeht?«, fragte Jeff auf dem Beifahrersitz.
    »Entspann dich, Mann. Ich war gestern Nacht noch hier.«
    »Sind wir an dieser Ecke nicht schon vor fünf Minuten vorbeigekommen?«, bohrte Jeff weiter.
    »Diese Straßen sehen alle gleich aus. Glaub mir, ich weiß, was ich mache.«
    »Wie geht’s dir da hinten, kleiner Bruder?«, fragte Jeff über die Schulter.
    »Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, was zum Teufel wir eigentlich machen«, antwortete Will ehrlich.
    »Wir sind auf Häuserjagd«, sagte Tom glucksend.
    »Und wenn wir dort sind?«, fragte Will.
    »Ich schätze, das liegt an dir, kleiner Bruder«, sagte Tom.
    Will störte sich daran, dass er die Anrede einfach so übernommen hatte. »Ich bin nicht dein Bruder«, sagte er lauter als beabsichtigt.
    »Da hast du allerdings recht«, stimmte Tom ihm zu und wieherte laut.
    »Wie geht’s ihnen überhaupt?«, fragte Jeff.
    »Wem?«
    »Alan und Vic. Wie geht’s ihnen?«
    »Woher zum Henker soll ich das wissen?«, blockte Tom ab, und sein Lachen erstarb.
    Will richtete sich gerader auf. »Ist Alan nicht ein bekannter Computer-Guru in Kalifornien?«, fragte er interessiert.
    »Ich weiß nicht. Ist er das?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir meine Mutter so was erzählt hat. Sie sagte, sie hätte gehört, dass deine beiden Brüder sich außerordentlich gut gemacht hätten.«
    »Fick dich doch«, höhnte Tom.
    »Na, irgendjemand sollte es jedenfalls tun«, sagte

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