Das Verhaengnis Thriller
wie frustrierend das alles für mich ist.«
»Glaub mir, ich weiß ganz genau, wie frustrierend es ist.«
»Du weißt gar nichts, verdammt«, fuhr Tom sie an.
»Gut«, sagte Lainey.
»Gut«, wiederholte er. »Du denkst, du weißt alles, was? Du glaubst, du würdest bestimmen, wo’s langgeht. Du glaubst, du könntest mich einfach so rumkommandieren. Und wenn du sagst ›spring‹, frage ich nur: ›Wie hoch?‹«
»Ich glaube, dass wir schon lange nicht mehr glücklich sind.«
»Wer war nicht glücklich? Ich war glücklich.«
»Und das ist alles, worauf es ankommt, nehme ich an?«
»Willst du mir sagen, dass du nicht glücklich warst?«
Lainey sah ihn, als wäre ihm plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. »Wo warst du in den letzten paar Jahren, Tom?«
»Wovon zum Henker redest du?«
»Ich hab dir gesagt, dass ich unglücklich bin, bis meine Zunge fransig war. Es war, als würde ich gegen eine Wand reden.«
»Du willst immer nur reden, reden, reden«, sagte Tom. »Reden und nörgeln. Alles ist immer irgendwie nicht richtig. Nichts, was ich mache, ist je gut genug.«
»Das liegt daran, dass du nie was machst!«, gab Lainey zurück.
»Und du bist perfekt oder was?«
»Ich habe nie behauptet, ich wäre perfekt.«
»Oh, du bist alles andere als perfekt, Schatz, das kann ich dir versichern. Du musst bloß in den Spiegel gucken, wenn du sehen willst, wie wenig perfekt du bist.« Er packte ihren Ellbogen und zwang sie, sich der verspiegelten Wand gegenüber den Waschbecken zuzuwenden. »Glaubst du, du wärst irgendein Hauptpreis? Glaubst du, die Männer stehen Schlange, wenn du mich abserviert hast? Du siehst scheiße aus, falls du es noch nicht gemerkt hast. Du hast deinen Schwangerschaftsspeck immer noch nicht wieder runter, dabei ist Cody inzwischen beschissene zwei Jahre alt. Und da soll ich gern nach Hause kommen? Soll Zeit mit dir verbringen und mit dir ausgehen wollen, dich stolz meinen Freunden zeigen? Nimm ein paar Pfund ab, lass dir die Nase richten und die Brüste machen, vielleicht hab ich dann mehr Lust, Zeit zu Hause zu verbringen.«
Tränen schossen in Laineys Augen, als hätte er sie geohrfeigt. »Ich habe wahrscheinlich immer gewusst, dass du mich nicht liebst«, sagte sie leise.
»Da hast du allerdings recht«, erwiderte Tom.
»Aber ich glaube, mir war bis heute nicht klar, wie sehr du mich in Wahrheit hasst.«
»Noch mal richtig, Schatz.«
Lainey atmete tief ein, ließ die Schultern sacken und wandte sich von den Spiegeln ab. »Warum bist du dann hier, Tom?«
»Ich will, dass du mit den Kindern nach Hause kommst«, sagte er, als wäre das die logische Erklärung.
»Tut mir leid. Das geht nicht.«
»Ich habe also gar kein Mitspracherecht?«
»Ich glaube, du hast schon mehr als genug gesagt.«
»Oh, ich fange gerade erst an.«
»Ich würde sagen, Sie sind mehr oder weniger fertig«, verkündete Donatello, als er den hinteren Teil des Salons wieder betrat. Sicherheitshalber hielt er Abstand zu Tom.
»Verpiss dich, du Wichser.«
»Ich habe die Polizei verständigt. Sie wird jeden Moment hier sein.«
Tom stöhnte. »Scheiße. Du willst mich verarschen.«
»Ich empfehle Ihnen, meinen Laden zu verlassen, bevor sie hier ist.«
Tom fuhr herum und sah Lainey an. »Ich warne dich, du Miststück. Du wirfst mich nicht aus meinem Haus. Du nimmst mir meine Kinder nicht weg.«
Lainey sagte nichts.
»Die Sache ist noch nicht zu Ende«, sagte Tom, stieß Donatello im Hinausgehen gegen die geschwungene Wand und verließ fluchtartig den Salon.
Sie lagen sich seit einer knappen Stunde in den Armen, redeten, kicherten, tauschten sanfte Küsse und schüchterne Zärtlichkeiten wie nervöse Teenager, die Angst hatten, zu schnell zu weit zu gehen, als sie Schritte auf dem Außengang hörten, die vor ihrer Tür abrupt stehen blieben. Es folgte ein lautes Pochen.
»O nein«, flüsterte Suzy, löste sich aus Wills Armen und starrte entsetzt zur Tür.
»Aufmachen da drinnen«, verlangte eine Stimme, gefolgt von weiterem Klopfen.
»Tom?«, fragte Will und sprang auf.
»Mach die verdammte Tür auf!« Wieder lautes Pochen. »Will, bist du das? Scheiße noch mal, mach die verdammte Tür auf!«
Mist, dachte Will und machte Suzy ein Zeichen, sich im Schlafzimmer zu verstecken. »Ich sehe zu, dass ich ihn so schnell wie möglich wieder loswerde«, sagte er leise und hielt sie fest, als sie gehen wollte, um sie noch einmal zu küssen.
»Könntest du mich einfach eine Weile küssen?«, hatte sie
Weitere Kostenlose Bücher