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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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gefragt, und er hatte ihren Wunsch gerne erfüllt. Er könnte den ganzen Tag damit zubringen, sie zu küssen, dachte er, als er sie um die Ecke verschwinden sah. Was zum Teufel wollte Tom hier?
    »Platzt du immer so rein?«, fragte er, als er die Tür aufmachte.
    Tom ruderte wild gestikulierend mit den Armen. »Wo ist Jeff?«
    »In seinem Fitnessstudio.«
    »Scheiße. Natürlich ist er im Fitnessstudio. Wo sollte er sonst sein? Scheiße«, sagte Tom noch einmal.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Will zögernd.
    »Ist Kristin zu Hause?«, fragte Tom mit einem Blick zum Schlafzimmer.
    »Sie hatte noch was zu erledigen«, sagte Will hastig, bereit, sich Tom in den Weg zu werfen, sollte er einen Schritt in Richtung Schlafzimmer machen.
    »Du willst mir also erzählen, du bist ganz alleine?«
    »Ich will dir gar nichts erzählen.«
    »O Mann, nicht du auch noch«, stöhnte Tom. »Von dem Mist hab ich heute von Lainey schon genug gehört.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Lainey war heute Morgen bei einem Anwalt.«
    »Das tut mir leid«, sagte Will, obwohl es ihm kaum gleichgültiger hätte sein können. Er wollte Tom bloß schnell wieder loswerden, damit er Suzy weiter küssen konnte.
    Tom ließ sich in den Ledersessel gegenüber dem Sofa fallen und streckte seine langen Beine aus, als würde er in absehbarer Zeit nirgendwohin gehen. Er zeigte auf das Glas auf dem Boden. »Was trinkst du?«
    »Wasser.«
    »Hast du auch was Stärkeres da?«
    »Ist es dafür nicht noch ein bisschen früh?«
    »Bist du meine Mutter oder was?«
    »Ich glaube, im Kühlschrank ist Bier.«
    »Klingt gut«, sagte Tom, ohne sich zu rühren.
    Will ging in die Küche und dachte an Suzy im Schlafzimmer. Wie lange würde sie warten? Wie lange würde es dauern, bis sie die Nerven verlor und heim zu Dr. Dave rannte? Er öffnete den Kühlschrank, entdeckte eine Flasche Miller Light und brachte sie ins Wohnzimmer.
    »Was? Kein Glas?«, fragte Tom.
    »Bedien dich selbst.«
    Tom setzte die Flasche an. »Geht auch so.« Er legte den Kopf in den Nacken und trank einen großen Schluck. »Schon viel besser. Das war vielleicht ein Vormittag.«
    »Hör mal, ich habe eigentlich zu tun.«
    »Lass dich nicht abhalten.«
    Will setzte sich auf das Sofa und schwieg. Trink dein Bier aus und verschwinde, sagte sein Blick.
    »Weißt du, was das Miststück zu mir gesagt hat?«, fragte Tom. »Sie hat gesagt, ich müsse Kindesunterhalt bezahlen. Sie kriegt die Kinder, aber ich muss für deren Unterhalt zahlen.«
    »Es sind deine Kinder«, erinnerte Will ihn.
    »Eher verrotte ich für den Rest meines Lebens im Knast, als dass ich ihr einen beschissenen Penny zahle.«
    Mach das, dachte Will. »Solltest du nicht bei der Arbeit sein?«, fragte er laut.
    »Ich kündige den Scheißjob. Wenn Lainey glaubt, sie könnte die Hälfte von meinem Lohnscheck abgreifen, hat sie sich jedenfalls geschnitten.«
    »Würdest du dir damit nicht eher ins eigene Fleisch schneiden?«, fragte Will und bereute es sofort.
    »Was?«
    »Ach nichts.«
    »Was redest du – mir ins Fleisch schneiden … was?«
    »Sich ins eigene Fleisch schneiden«, wiederholte Will. »Das hat meine Mutter immer gesagt.«
    »Ach ja? Klingt ganz nach der bösen Hexe. So haben Jeff und ich sie immer genannt. Die böse Hexe von Buffalo.«
    »Sie zählt umgekehrt auch nicht zu deinen größten Bewunderern, soweit ich weiß.«
    Tom zuckte die Achseln und trank noch einen Schluck Bier. »Ist mir doch egal. Wann fährst du überhaupt wieder zurück? Die böse Hexe vermisst ihren Goldjungen bestimmt.«
    »Das habe ich noch nicht entschieden.«
    »Man sollte Gastfreundschaft nicht überstrapazieren, kleiner Bruder. Du weißt doch, was man über Gäste sagt, oder?« Als Will nicht antwortete, fuhr Tom fort: »Sie sind wie Fisch. Nach drei Tagen fangen sie an zu stinken.«
    Wieder sagte Will nichts. Er fragte sich, was Suzy machte, ob sie ihr Gespräch belauschte. Er dachte an ihre weiche Haut, den sauberen frischen Duft ihrer Haare, den leichten Pfefferminzgeschmack ihrer Lippen.
    »Du hättest sie sehen sollen«, sagte Tom jetzt lachend. »Sie saß da, den Kopf im Waschbecken, die Haare tropfnass …«
    »Wovon redest du?«, fragte Will ungeduldig.
    »Ich rede von Lainey. Bei ihrem Frisör. Heute Morgen«, antwortete Tom genervt, als ob Will das längst wissen müsste.
    »Ich dachte, sie war bei einem Anwalt.«
    » Erst war sie beim Anwalt, dann beim Frisör.« Tom sah ihn wütend an. »Es hat ihr nicht gefallen, dass

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