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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Jeff. »Ich war ein paar Minuten früher hier und habe gefrühstückt. Bist du sicher, dass du nichts essen willst? Schließlich bezahlst du.«
    Sie lächelte, und das spannte den senffarbenen Bluterguss an ihrem Kinn. »Kaffee ist super.« Wie zum Beweis nippte sie an ihrer Tasse. »Als ich dich nicht gesehen habe, dachte ich, du hättest keine Lust mehr gehabt zu warten und wärst gegangen. Gut, dass ich noch auf die Toilette musste, sonst hätten wir uns verpasst.«
    »Ja, echt gut.«
    »Ich bin froh, dass du gewartet hast.«
    »Warum?«, fragte Jeff.
    »Was?«, fragte Suzy zurück.
    »Was machen wir hier, Mrs. Bigelow?«
    Beim Klang des Namens zuckte Suzy zusammen, als hätte Jeff ihr in die Wange gekniffen. »Ich weiß nicht.«
    Er betrachtete sie, während sie die Kaffeetasse hob und einen weiteren Schluck nahm. Sie trug eine schlichte weiße Bluse, und ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz gebun den, der von einer strassbesetzten Klammer gehalten wurde. Ihre Fingernägel waren blassrosa lackiert, einige jedoch bis zum Nagelbett abgekaut. Das Make-up verdeckte die meisten Blutergüsse. Jeff wollte ihre Hand fassen und ihr Gesicht streicheln. Er verspürte eine buchstäblich schmerzhafte Sehnsucht, sie zu berühren. Warum? Eigentlich war an ihr gar nichts so besonders. Mittelgroßes Mädchen, dunkle Haare, ein bisschen dünn, um es mit Dorothys Worten zu sagen. Sicher, sie war durchaus hübsch, aber Jeff war an hübsche Mädchen gewöhnt. Sie warfen sich ihm allenthalben in die Arme. Was machte diese so anders?
    Fand er sie so unerträglich anziehend, weil sie sich ihm nicht in die Arme geworfen, sondern stattdessen vielmehr nicht nur ein-, sondern zweimal seinen Bruder vorgezogen hatte? Weil er nicht wusste, woran er mit ihr war, wenn er überhaupt irgendwo war? Weil sie zu gleichen Teilen böser Drache und verletzliches Kind war?
    »Trägst du immer schwarz?«, fragte sie plötzlich.
    »Hast du mich um ein Treffen gebeten, um nach meiner Garderobe zu fragen?«
    »Ich war bloß neugierig.«
    »Da gibt es kein großes Geheimnis«, antwortete er mit vorsätzlich scharfem Unterton. »Ich trage schwarz, weil es mir gut steht. Warum hast du mich angerufen?«
    »Woher weißt du, dass ich dich angerufen habe?«
    Jeff ließ sich auf dem Stuhl zurücksinken und gab sich alle Mühe, nicht allzu überrascht auszusehen. Der Gedanke, dass sie vielleicht Will hatte sprechen wollen, war ihm gar nicht gekommen. »Willst du sagen, ich hätte das Telefon eigentlich an meinen Bruder weitergeben sollen?«
    Suzy stellte ihre Tasse wieder auf die Untertasse »Nein«, gab sie nach einer Pause zu. »Ich wollte dich sprechen.«
    »Und wenn Will drangegangen wäre?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Würde er dann an meiner Stelle hier sitzen?«
    »Nein.«
    »Warum hast du angerufen?«, fragte Jeff noch einmal.
    »Weil ich dich sehen wollte.«
    Jeff nickte, als wären, nachdem diese Tatsache festgestellt war, alle Fragen geklärt.
    Suzy atmete tief ein und langsam wieder aus. »Um mögliche Missverständnisse auszuräumen«, fügte sie hinzu.
    »Missverständnisse?« Jeff beugte sich vor, legte die Ellbogen auf den Tisch und faltete die Hände. »Missverständnisse« hörte sich gar nicht gut an.
    »Gestern in deiner Wohnung habe ich Sachen gesagt.«
    »Was denn?«
    »Sachen, die ich nicht hätte sagen sollen.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass du irgendwas gesagt hättest, das du jetzt besonders bedauern müsstest.«
    »Da warst du auch nicht mehr da«, sagte Suzy. »Das war später.«
    »Du hast etwas zu Will gesagt?«
    »Und deinem Freund aus der Bar, ich vergesse immer seinen Namen.«
    »Tom?«
    Sie nickte. »Er kam vorbei, offensichtlich aufgewühlt. Er hat mit einer Waffe herumgefuchtelt. Ich dachte, ich verschwinde besser. Er hat etwas davon gesagt, dass er mir in den Fuß schießen wollte, um mich zum Bleiben zu zwingen.« Sie räusperte sich, blickte zur Decke und sah dann wieder Jeff an. »Und da habe ich vorgeschlagen, dass er stattdessen lieber meinen Mann erschießen sollte.«
    Jeff nickte, ohne durchblicken zu lassen, dass er das Ganze schon von Will und Tom gehört hatte. »Interessanter Vor schlag.«
    »Darum geht es ja. Ich habe es nicht so gemeint, und ich hätte es niemals sagen dürfen.«
    »Ich würde mir deswegen keine Sorgen machen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand es übermäßig ernst genommen hat.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Der Ausdruck in Toms Gesicht, als ich es erwähnte …«
    »Eindringlich,

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