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Das Verhaengnis Thriller

Das Verhaengnis Thriller

Titel: Das Verhaengnis Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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eifrig, ein bisschen irre?«, fragte Jeff.
    »Ja. Genau.«
    »So guckt Tom immer«, sagte Jeff und lachte.
    Suzy schien nicht überzeugt. »Ich weiß nicht. Er wirkte ziemlich entschlossen.«
    »Hast du ihm irgendwas angeboten?«
    »Wie meinst du das?«
    »Geld? Sex? Einen Gutschein für McDonald’s?«
    »Das ist kein Witz, Jeff. Ich mache mir ernsthaft Sorgen.«
    »Tom würde deinen Mann nicht umbringen, nur weil du angedeutet hast, dass es eine nette Idee wäre. Das allein reicht nicht«, sagte Jeff und dachte: Aber wenn ich es vorschlagen würde …
    »Ich weiß nicht. Ich hatte stark den Eindruck, dass er glaubt, es wäre ein großer Spaß.«
    »Und es könnte ja auch durchaus spaßig sein.«
    »Sag nicht so was.«
    »Willst du behaupten, es würde dich tief erschüttern, wenn dem guten Doktor etwas zustoßen sollte ?«
    Suzy wandte den Blick ab und murmelte etwas Unverständliches.
    »Was?«, fragte Jeff.
    »Nein«, gab sie zu, und in ihren Augen standen unvermittelt Tränen. »Um ganz ehrlich zu sein, wäre es mir recht. Gott, das ist so furchtbar«, hauchte sie im nächsten Atemzug. »Wie kann ich so etwas sagen?«
    »Was meinst du? Ich habe nichts gehört.«
    »Wie erträgst du es, mich anzusehen? Ich bin abscheulich. Ich bin ein entsetzlicher Mensch.«
    »Bist du nicht.«
    »Ich habe dir gerade mehr oder weniger erklärt, dass ich mir wünsche, mein Mann wäre tot.«
    »Was absolut verständlich ist, wenn man bedenkt, dass er dich als menschlichen Sandsack missbraucht.«
    »Ich habe so schreckliche Gedanken«, fuhr Suzy unaufgefordert fort. »Wenn er schläft, denke ich daran, eins der großen langen Messer aus der Küche zu holen und ihm direkt ins Herz zu stoßen. Oder seine Matratze anzuzünden. Oder ihn mit dem Wagen zu überfahren. Manchmal stelle ich mir vor, wie wunderbar es wäre, wenn ein Einbrecher ihn erschießen würde. Manchmal bin ich auch großzügig und wünsche mir bloß, dass er nach einem Herzinfarkt tot umfällt. Sogar seine Beerdigung habe ich schon geplant.«
    Jeff musste unwillkürlich lächeln.
    Suzys Blick wurde glasig und schweifte in die Ferne. »Ich würde alle seine Kollegen aus dem Krankenhaus einladen, all die Ärzte, die ihn bewundern und verehren, als wäre er ein Gott, und ich würde in der Kapelle aufstehen und ihnen erklären, dass ihr Gott in Wahrheit der Teufel war. Ich würde ihnen die Wahrheit über ihren kostbaren Dr. Bigelow sagen, wie er mich gequält und geschlagen und vergewaltigt …«
    »Er vergewaltigt dich?«, fragte Jeff kaum hörbar.
    »Und dann würde ich ihn einäschern lassen«, fuhr Suzy fort, als hätte er nichts gesagt. »Und dann würde ich seine Asche nehmen und in den ersten gottverlassenen Sumpf kippen, den ich sehe.«
    Jeff fasste ihre Hand. »Das Drecksschwein hat es verdient zu sterben«, sagte er.
    Suzy nickte. »Die Leute bekommen nur selten, was sie verdienen.« Sie zog ihre Hand zurück und wischte sich die Tränen ab. »Aber ich sollte dich damit nicht belasten. Es ist mein Problem, nicht deins.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass er dir weiter wehtut«, sagte Jeff.
    Suzy lächelte. »Wie willst du ihn aufhalten?« Sie machte eine Pause und sah ihm tief in die Augen. »Willst du wissen, warum ich dich wirklich angerufen habe?«
    Jeff nickte.
    »Weil ich ständig an dich denken muss. Weil ich, sosehr ich mich auch dagegen wehre, dauernd dein Gesicht vor Augen habe. Weil du mir seit dem Abend, als ich dich zum ersten Mal im Wild Zone gesehen habe, nicht mehr aus dem Sinn gehst und ich gleich wusste, dass du Ärger bedeutest. Weil wir beide wissen, dass du recht hattest, als du gesagt hast, ich hätte den falschen Bruder ausgewählt. Weil ich dich so unbedingt will, dass ich an nichts anderes denken kann. Und es ist mir egal, ob ich für dich bloß eine Wette bin …«
    »Das bist du nicht.«
    »Und es ist mir egal, ob du es den anderen erzählst …«
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Können wir hier verschwinden?«, fragte sie, schob einen Zwanzig-Dollar-Schein unter ihre Kaffeetasse und stand auf.
    »Wohin gehen wir?«
    »Um die Ecke ist ein Motel«, sagte sie.
    Tom hatte die Frau beobachtet, seit der Laden aufgemacht hatte. Hoch und runter, hin und her, in jeden Winkel und jede Nische der mit Kleiderständern zugebauten Gänge war sie gegangen, hatte über die geblümten Sommerblusen gestrichen, die ordentlich und in ansteigender Größe an einer Stange hingen, den weichen Stoff der bunten Kapuzensweatshirts auf den verschiedenen

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