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Das verhängnisvolle Experiment

Das verhängnisvolle Experiment

Titel: Das verhängnisvolle Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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drei werden es den Barbaren zeigen. Weißt du, wie sie aussehen? Fast menschenähnlich, gelb gekleidet, mit riesigen Köpfen und kurzen Armen. Eine richtige Höllenbrut ist das. Und so etwas springt mit unseren blauen Freunden um wie mit…, mit…« Er lachte plötzlich auf. Es klang wie der Donner eines fernen Gewitters. »Jetzt laufen sie hinter dem Wall wie aufgescheuchte Hühner herum. Sie haben wohl bemerkt, daß ihre lächerlichen Explosionen mir nichts anhaben können, und ahnen, was ihnen blüht.«
    »Keeke!« sagte Mankov. »Keeke Lannert…« Er wußte nun, daß keines seiner Argumente mehr verfangen würde. Er stellte sich den anderen vor, wie der in der engen Kabine der Libelle hockte, sie fast ganz mit seiner Masse ausfüllend, die Adapter der Servatorsteuerung auf der blanken Kopfhaut wie aufbrechende Geschwüre. »Lannert, hör doch…«
    »Schweig, Mankov! Flieg zurück zum Schiff, oder lande bei den anderen. Tu, was du willst, aber laß mich gewähren. Du mußt endlich begreifen, daß ich keine Wahl habe. Von mir allein hängt Wohl und Wehe der Blauen ab. Sie haben auf mich gewartet, Mankov, auf mich, seit Hunderten von Jahren vielleicht schon. Kehr um, Mankov! Was bist du schon gegen mich?«
    »Ich werde nicht umkehren, Keeke! Ich…«
    »Damit hast du die Entscheidung getroffen, Mankov, nur du! Ab jetzt heißt es: du oder ich.« Wieder lachte der Hastonide grollend. »Ich werde dich vernichten, Peter Mankov. Zuerst dich und dann die Barbaren.«
    Abermals stachen zwei Laserstrahlen an der Fähre vorbei. Sie waren so nahe, daß Mankov fürchtete, die Havarieanzeigen würden aufflammen. Aber die gestaffelten Felder blieben dunkel.
    Als das Knattern in den Tonträgern abschwoll, entschloß er sich zu einem letzten Versuch. Vielleicht ließ sich Lannert umstimmen, wenn er begriff, daß die Situation anders war, als er sie einschätzte.
    »Du irrst, Keeke! Mich wirst du nicht töten können. Ich bin noch immer an Bord des Schiffes. Du würdest gegen einen unbemannten Apparat kämpfen, Keeke Lannert. Gegen eine gefühllose Maschine. Du bist dabei, dich mit einem Phantom anzulegen. Hör zu! In deiner derzeitigen Verfassung bist du außerstande, deine Situation richtig zu beurteilen. Du begehst einen schweren Fehler, wenn du…«
    Er hörte Lannert fluchen, leise und inbrünstig. Dann schien der Hastonide einen Entschluß gefaßt zu haben. Seine Stimme klang laut aus den Hörern. »Ein Phantom?« höhnte er. »Sagtest du, daß ich gegen ein Phantom kämpfen würde? Ja, wogegen habe ich denn mein Leben lang gekämpft, wenn nicht gegen Phantome? Und was glaubst du denn, seid ihr, die Menschen?« In den Lautsprechern knackte es. Die grüne Lampe erlosch. Das Summen der Trägerfrequenz war verstummt, Lannert hatte die Verbindung unterbrochen.
    Zweifellos hatte er den Hastoniden mit seiner Argumentation beeindruckt, Lannert wußte jetzt um die Sinnlosigkeit seiner Attacken gegen die Fähre. Nur zog er daraus eine ganz andere Schlußfolgerung, als man erwarten konnte.
    Versuchte man die Situation ohne Emotionen zu analysieren, dann drängte sich der entsetzliche Schluß auf, daß das Ende der Expedition Procyon 4/1 auf eine ähnliche oder gar die gleiche Weise begonnen hatte. Von jetzt ab hoffte Mankov, die Fremden würden die Nutzlosigkeit ihrer Vibrationswaffen umgehend einsehen und sich zum Einsatz ihrer Lähmstrahler entschließen. Nur wenn es ihnen gelang, Lannert auszuschalten, war die endgültige Konfrontation zu vermeiden. Jetzt war es einerlei, wer Lannert zur Strecke brachte, er oder die anderen.
    Die Libelle glitt im Rückwärtsflug der Wallkrone entgegen. Offenbar versuchte Lannert den Nachteil seiner Bewaffnung auszugleichen, indem er den Bug mit den beiden Laserkanonen ständig auf die Fähre gerichtet hielt. Eine solche Taktik würde selbst einen Hastoniden irgendwann überfordern. Allein die ungewöhnliche Fluglage machte den Servator fast nutzlos. Hinzu kam, daß sich Lannert zwischen zwei Feuern befand. Die doppelte Aufmerksamkeit und die Ungewißheit, aus welcher Richtung der erste Angriff erfolgen würde, mußten ihn schnell ermüden lassen.
    Er beschloß, die Überlegenheit, die ihm seine Lage bot, sofort zu nutzen. Mehrmals näherte er sich der Libelle überfallartig. Zwar konnte er sich nicht zum Gebrauch der Waffen entschließen, aber er trug Scheinangriffe vor, ging auf Kollisionskurs bis hart an die Libelle heran und warf die Fähre erst im letzten Augenblick herum. Lannert nahm das

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