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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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genug, um selbstständig denken zu können, merk dir das gefälligst. Doch wenn du wirklich nachgedacht hättest, wäre dir schon eingefallen, was passiert, wenn Feuer Luftzufuhr bekommt, und wenn du dazu noch, verdammt noch mal, in einer riesigen Öllache stehst!«
    »Ja, Sir. Ich weiß, Sir. Ich … ich hab’s nicht gesehen. Der Rauch …«
    »Du musst lernen, durch den Rauch hindurchzusehen. Du musst lernen, durch alles hindurchsehen zu können, kapiert? Und wenn sich das Feuer in die verdammte Wand reinfrisst, kannst du es nicht dadurch verhindern, dass du ihm noch mehr Nahrung gibst. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du überhaupt noch am Leben bist, Azubi, und es ist die Mannschaft, die unglücklich sein müsste, dass sie mit so einem Esel zusammenarbeiten muss.«
    »Ja, Sir. Ich weiß, Sir.«
    »Du weißt nichts. Rein gar nichts. Einen Dreck weißt du! Das ist das Wichtigste, was du dir immer wieder vor Augen halten musst, wenn du das nächste Mal ins Feuer gehst, verstanden? Und jetzt raus hier!«
    Natalie schlug die Beine übereinander, als Ry zurückkam. »Ein wirklicher Diplomat, das muss ich schon sagen. Der Junge ist doch bestimmt nicht älter als zwanzig.«
    »Wäre doch schön, wenn er ein hohes Alter erreichen würde, oder?«
    »Für Ihre Art von Gesprächsführung hätte ich wohl besser meinen Anwalt mitbringen sollen.«
    »Entspannen Sie sich.« Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und fegte schwungvoll einen Stapel Akten beiseite. »Keine Angst, ich bin nicht befugt, jemanden festzunehmen, ich ermittle lediglich.«
    »Nun, dann kann ich ja beruhigt schlafen.« Nervös sah sie auf ihre Armbanduhr. »Was meinen Sie, wie lange dieses Verhör hier dauern wird? Zwanzig Minuten meiner Zeit hab ich bereits hier verschwendet.«
    »Oh, Entschuldigung, ich hab Sie aufgehalten.« Er öffnete die Tüte, die er mitgebracht hatte. »Haben Sie schon zu Mittag gegessen?«
    »Nein.« Erstaunt sah sie, wie er jetzt eine Schachtel herausnahm, die verführerisch duftete. »Sagen Sie bloß, Sie haben mich hier warten lassen, während Sie sich etwas zu essen geholt haben!«
    »Es lag am Weg.« Er hielt ihr ein Rostbeef-Sandwich hin. »Hier, mögen Sie nicht? Es schmeckt wirklich lecker. Kaffee gibt’s auch.«
    »Einen Kaffee nehme ich gern. Behalten Sie Ihr Sandwich.«
    »Bedienen Sie sich selbst.« Er schob ihr eine Tasse hin und deutete auf die Thermoskanne, die vor ihm stand. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich ein Tonbandgerät mitlaufen lasse?«
    »Ganz im Gegenteil.«
    Während er sich mit Appetit über sein Sandwich hermachte, öffnete er eine Schreibtischschublade und entnahm ihr einen Kassettenrekorder. »Sie müssen ja einen ganzen Schrank voll mit solchen Kostümen haben.« Das, was sie heute trug, war von einem tiefen Himbeerrot. »Ziehen Sie manchmal auch was anderes an?«
    »Wie bitte?«
    »Nur ein bisschen Konversation, Miss Fletcher, nichts weiter.«
    »Ich bin nicht hier, um Konversation zu machen«, entgegnete sie spitz. »Und hören Sie auf, mich ständig in diesem seltsamen Ton Miss Fletcher zu nennen.«
    »Kein Problem, Natalie. Sie können Ry zu mir sagen.« Er drückte auf eine Taste des Rekorders und begann, Datum, Uhrzeit und Ort der Befragung auf Band zu sprechen. Dann griff er nach einem Schreibblock und einem Stift. »Betreff: Brand am 12. Februar dieses Jahres im Lagerhaus von Fletcher Industries, South Harbour Avenue 21. Interviewführer: Inspector Ryan Piasecki, Interviewpartnerin Natalie Fletcher.«
    Er nahm einen Schluck Kaffee. »Miss Fletcher, sind Sie die Besitzerin des zerstörten Gebäudes und allem, was sich darin befand?«
    »Sowohl das Gebäude als auch die Innenausstattung und der Warenbestand sind – waren – Eigentum von Fletcher Industries.«
    »Zu welchem Zeitpunkt hat die Firma das Gebäude käuflich erworben?«
    »Vor acht Jahren. Früher wurde es für unser Schifffahrtsgeschäft genutzt.«
    Die Heizung hinter ihm begann zu singen und zu gluckern. Ry stieß einmal kurz mit dem Fuß dagegen. Sofort kehrte wieder Ruhe ein.
    »Und jetzt?«
    »Die Büros der Schifffahrtsgesellschaft sind inzwischen woanders angesiedelt.« Langsam entspannte sie sich etwas. Die Atmosphäre hatte sich normalisiert, der Ton war sachlich und nüchtern. »Das Lagerhaus wurde fast zwei Jahre lang umgebaut. Dann brachten wir dort einen Teil der Produktion und den Versand unserer Dessous unter.«
    »Von wann bis wann ging die Arbeitszeit?«
    »Normalerweise von acht bis sechs, Montag

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