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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bis Freitag. In den letzten Monaten hatten wir mit dem Versand und der Eröffnung des Geschäfts in der Innenstadt so viel zu tun, dass am Samstagvormittag auch noch gearbeitet werden musste.«
    Noch immer an seinem Sandwich kauend, stellte er weitere Fragen über die Geschäftspraktiken der Gesellschaft, das Sicherheitskonzept und ob es in der Vergangenheit vielleicht bereits Fälle von Vandalismus gegeben hätte.
    Ihre Antworten kamen knapp, klar und präzise.
    »Sie haben einen Großteil Ihrer Freizeit in den Aufbau dieser Firma gesteckt und, wie Sie sagen, auch einen Teil Ihres eigenen Geldes.«
    »Das ist richtig.«
    »Was passiert, wenn das Geschäft nicht so läuft, wie Sie erwarten?«
    »Es wird laufen.«
    Er hatte jetzt sein Mittagessen beendet, schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und lehnte sich im Stuhl zurück. »Und wenn nicht?«
    »Dann hab ich Zeit verloren und Geld.«
    »Wann waren Sie vor dem Feuer das letzte Mal in dem Gebäude?«
    Die plötzliche Wendung des Gesprächs überraschte sie zwar, störte sie jedoch nicht. »Ich war drei Tage vor dem Brand dort. Routinemäßig. Nur um zu sehen, ob alles läuft. Das müsste der neunte Februar gewesen sein.«
    Er schrieb es auf seinen Block. »Haben Sie bemerkt, dass irgendetwas anders war als sonst?«
    »Nein. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich umgehend etwas unternommen. Doch alles war wie immer.«
    Seine Augen ruhten unverwandt auf ihr. »Sind Sie durch das ganze Gebäude gegangen, haben alles genau kontrolliert?«
    »So weit es nötig war.« Sie begann sich unter seinem durchdringenden Blick unwohl zu fühlen. »Natürlich hab ich nicht jedes Negligé in die Hand genommen und überprüft. Wozu auch. Das wäre wohl kaum besonders produktiv, dafür hab ich meine Leute.«
    »Das Gebäude wurde Anfang November inspiziert. Sie waren mit der Funktionsweise der Alarmanlage vertraut?«
    »Aber sicher.«
    »Können Sie sich erklären, warum in der Nacht des Brandes sowohl die Alarmanlage als und auch die Sprinkleranlage ausgeschaltet waren?«
    »Ausgeschaltet?« Sie zuckte zusammen. »Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen.«
    »Irgendjemand hat sich daran zu schaffen gemacht, Miss Fletcher.«
    Sie sah ihn an. »Das kann ich mir nicht erklären. Sie vielleicht?«
    Er nahm eine Zigarette aus dem Päckchen, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag, und steckte sie sich zwischen die Lippen. Dann riss er ein Streichholz an und gab sich Feuer. »Haben Sie irgendwelche Feinde?«
    Überrascht riss Natalie die Augen auf. »Feinde?«
    »Ja. Irgendjemand, von dem Sie annehmen, er könnte Ihnen zum Beispiel Erfolg missgönnen.«
    »Ich … Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Weder geschäftlich noch privat.« Der Gedanke ließ sie erschaudern. Sie strich sich mit der Hand durchs Haar. »Natürlich haben wir Konkurrenten …«
    »Irgendjemand, mit dem es schon mal Ärger gegeben hat?«
    »Nein.«
    »Unzufriedene Angestellte? Haben Sie vielleicht kürzlich mal jemanden gefeuert?«
    »Nein. Aber ich kann natürlich nicht für den ganzen Konzern sprechen. Meine Abteilungsleiter handeln selbstständig. Doch bis zu meinem Schreibtisch ist nichts vorgedrungen.«
    Ry zog an seiner Zigarette und inhalierte nachdenklich. Dann griff er wieder zu seinem Stift und machte sich eine Notiz. Zeit, langsam zum Schluss zu kommen, beschloss er.
    »Heute Morgen hab ich mit dem Sachverständigen Ihrer Versicherung gesprochen«, teilte er ihr mit. Während sie schweigend dasaß, drückte er sorgfältig seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Möchten Sie etwas Mineralwasser?«
    »Nein.« Sie holte tief Luft. »Haben Sie mich in Verdacht?«, fragte sie dann direkt.
    »In meinen Bericht geht nur das ein, was ich weiß, nicht das, was ich vermute.«
    »Ich will es aber wissen.« Sie war aufgestanden. »Ich will wissen, was Sie denken.«
    Sie ist hier vollkommen fehl am Platz. Das war der Gedanke, der ihm durch den Kopf ging. Sie passte nicht hierher, in dieses enge, vollgestopfte, muffige Bürozimmer mit seinen vergilbten Tapeten und dem Mobiliar, von dem man vermuten konnte, es stamme vom Sperrmüll.
    »Ich weiß nicht, Natalie, möglicherweise beeinträchtigt Ihr hübsches Gesicht mein Urteilsvermögen, aber ich denke, nein. Nein, ich glaube nicht, dass Sie die Brandstifterin waren. Fühlen Sie sich jetzt ein wenig besser?«
    »Nicht viel, doch ich kann nichts machen. Mir bleibt nur zu hoffen, dass Sie bald herausfinden, wer der Täter war.« Sie seufzte leise. »So schwer es mir auch

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