Das verhaengnisvolle Rendezvous
fällt, das zu sagen, irgendwie habe ich das Gefühl, Sie sind der richtige Mann für diesen Job.«
»Oh, ein Kompliment! Und das schon jetzt, wo unsere Beziehung doch noch in den Kinderschuhen steckt! Ich danke Ihnen!« Die Ironie tropfte ihm förmlich von den Lippen.
»Mit ein bisschen Glück, Inspector, wird es das erste sein und auch das letzte«, konterte sie spitz und bückte sich nach ihrer Aktenmappe, die neben dem Stuhl auf dem Boden stand. Er war ebenfalls aufgestanden und trat rasch neben sie. Gleichzeitig griffen beide nach ihrer Tasche, und seine Hand kam wie zufällig auf ihrer zu liegen.
»Gönnen Sie sich mal eine Pause.«
Sie bewegte ihre Finger und spürte die Wärme, die von ihm ausging. »Wie bitte?«
»Sie laufen dauernd auf Hochtouren, Natalie, Sie werden sich noch vollkommen verausgaben. Sie brauchen Entspannung.«
Es war merkwürdig, doch sie genoss es in gewisser Weise, seine Hand auf ihrer zu spüren. »Alles, was ich brauche, ist, schnellstens wieder zurück zu meiner Arbeit zu kommen. War’s das dann, Inspector?«, gab sie kühl zurück und zog ihre Hand unter seiner hervor.
»Ich dachte, wir wären schon beim Vornamen angelangt. Kommen Sie, ich will Ihnen noch was zeigen.«
»Ich habe wirklich keine Zeit mehr …«, versuchte sie zu widersprechen, doch er zog sie bereits am Arm hinter sich her aus dem Zimmer. »Ich habe jetzt einen Termin.«
»Das scheinen Sie immer zu haben. Sind Sie schon zu spät dran?«
»Nein, noch nicht.«
»Wirklich eine Traumfrau, das kann man nicht anders sagen. Schön, intelligent, gewitzt und absolut pünktlich. Wie groß sind Sie eigentlich ohne diese verwegenen Stelzen?«
Indigniert sah sie auf ihre eleganten italienischen Pumps hinunter. Dann hob sie die Augenbrauen. »Groß genug.«
Er blieb auf der Treppe stehen und drehte sich zu ihr um. Er stand bereits eine Stufe tiefer als sie, sah ihr offen in die Augen und grinste frech. Ihre Gesichter waren ungefähr auf gleicher Höhe. »Tatsächlich, groß genug.«
Er griff nach ihr, als sei sie ein störrischer Esel, und zog sie hinter sich her die Stufen nach unten.
Als sie die Tiefgarage betraten, inspizierten ein paar Männer soeben gründlich einen Feuerwehrwagen und begrüßten Ry. Nachdem sie Natalie einer ausführlichen Musterung unterzogen hatten, wandten sie sich mit einem vielsagenden Grinsen wieder ihrer Arbeit zu.
»Sie müssen schon entschuldigen«, klärte Ry Natalie auf. »Doch solche Beine wie Ihre sehen meine Leute nicht jeden Tag. So, jetzt werde ich Sie ein bisschen in Schwung bringen.«
»Was?«
»Ich werd Sie ein bisschen in Schwung bringen«, wiederholte er und öffnete die Tür eines Wagens. »Nicht deswegen, damit sich die Jungs an Ihrem Anblick erfreuen können, wenn Sie hier rauf klettern, sondern …« Bevor sie sich wehren konnte, hatte er ihr den Arm um die Taille gelegt und sie auf den Sitz des Feuerwehrautos gehoben.
Sie dachte kurz darüber nach, ob sie jetzt empört sein sollte, da sprang er auch schon aufs Trittbrett. »Rutschen Sie rüber, sonst setze ich mich auf Ihren Schoß.«
Sie machte ihm Platz. »Was soll das?«
»Jeder muss schließlich einmal in seinem Leben in einem Feuerwehrwagen gesessen haben.« So, als sei er zu Hause, legte er lässig seinen Arm über die Sitzlehne. »Na, wie gefällt es Ihnen?«
Schweigend betrachtete sie die Messgeräte und Skalen am Armaturenbrett und die überdimensionale Gangschaltung. Sie wandte den Kopf und entdeckte an der Rückwand der Fahrerkabine ein vergilbtes Foto, das ein äußerst spärlich bekleidetes Mädchen zeigte. »Sehr interessant.«
»Finden Sie?«
Sie überlegte, mit welchem Knopf man wohl die Sirene anschaltete und mit welchem das Licht. »Ja, ja. Es ist lustig.« Sie lehnte sich nach vorn. »Ist das hier die …«
Er hielt ihre Hand fest, bevor sie an der Schnur, die über ihrem Kopf herunterbaumelte, ziehen konnte. »Sirene«, beendete er ihren Satz. »Die Jungs sind den Sound ja gewöhnt, doch glauben Sie mir, wenn Sie sie jetzt hier in der Garage einschalten, werden Sie es bitter bereuen. Ihnen würden die Ohren abfallen.« Er lachte.
»Wie schade.« Sie strich sich das Haar hinter die Ohren und schaute ihn an. »Zeigen Sie mir Ihr Spielzeug, damit ich mich etwas entspannen kann, oder nur, um anzugeben?«
»Vielleicht deshalb, weil ich Sie doch nicht für eine so trübe Tasse halte, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte.«
»Sie sind ja so charmant! Ich muss wirklich aufpassen, dass
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