Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
dahinterzukommen, was der Mordversuch auf Admiral Bwua’tu mit dem Ärger zwischen Meisterin Sebatyne und Großmeister Hamner zu tun hatte. Einen Moment später war die Nachricht zu Ende. Luke bestätigte mit ein paar raschen Klopflauten den Empfang und drängte den Rat dann, rasch Verstärkung zu schicken, ehe er die Einheit ausschaltete.
Als sich sein Vater dem Schott zuwandte, suchte Ben seinen Blick und sagte lautlos: Was geht zu Hause vor? Luke zuckte bloß die Schultern und schüttelte den Kopf.
Vestara schlug wieder gegen die Luke. »Hört mal, wenn ihr zwei nicht wollt, dass ich in eurer Nähe bin …«
»Sei nicht albern.« Luke entriegelte den Zugang und betätigte das Kontrollfeld an der Wand.
»Wir wollen dich genau hier haben, wo wir dich im Auge behalten können.«
Die Luke öffnete sich zischend. Auf der anderen Seite der Schwelle stand Vestara und machte ein säuerliches Gesicht. Ihre Augen waren argwöhnisch zusammengekniffen, und ihre Machtaura brummte vor Verärgerung.
Anstatt beiseitezutreten, um sie aufs Deck zu lassen, fragte Luke: »Stimmt mit der Sanieinheit irgendwas nicht?«
»Nein, alles bestens.« Vestara runzelte die Stirn. »Warum?«
Lukes Blick fiel auf ihre Ärmel. »Normalerweise riechen deine Hände nach Desinfektionsmittel, wenn du wiederkommst«, entgegnete er. »Diesmal tun sie das nicht.«
Vestara schaute zu Boden und versuchte, Verlegenheit vorzutäuschen, doch sie war nicht schnell genug, um zu verbergen, wie sich ihre Pupillen alarmiert weiteten. Wo auch immer sie hingegangen war, nachdem sie das Cockpit verlassen hatte, war nicht der Saniraum gewesen.
»Das muss ich vergessen haben«, sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt. »Danke.«
»Nichts zu danken«, sagte Luke und ging ihr nach. »Diesmal komme ich mit, um aufzupassen, dass du es nicht wieder vergisst. Bis wir zurückkommen, kümmert sich Ben um den Anflug.«
»Sicher, kein Problem«, rief Ben zurück.
Er wusste nicht, ob die Situation ihn amüsieren, verärgern oder traurig machen sollte. Sein Vater hatte Vestara offensichtlich durchschaut, womit die Wahrscheinlichkeit geringer war, dass sie ihnen Probleme bereiten würde. Doch was sein Vater deutlich gemacht hatte – nämlich, dass Vestara sie nach wie vor hinterging –, fühlte sich nicht bloß wie ein Vertrauensbruch an, sondern wie ein Verrat an Ben selbst. Er tat alles, was er konnte, um ihr zu zeigen, dass das Leben nicht so schwierig sein musste – so voller Heimtücke und Verrat. Doch Vestara schien alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um deutlich zu machen, dass sie das überhaupt nicht kümmerte.
Und vielleicht war auch nichts anderes zu erwarten. Ben versuchte, sie davon zu überzeugen, nicht bloß ihren Eltern den Rücken zuzukehren, sondern ihrer gesamten Kultur und sogar dem Planeten, auf dem sie aufgewachsen war. Er konnte sich vorstellen, wie er reagieren würde, wenn jemand versucht hätte, ihn dazu zu bringen, den Jedi den Rücken zuzukehren.
Natürlich griffen die Jedi nicht auf Prügel zurück, um ihre Schüler zu maßregeln.
Die schimmernden Sicheln von Almania und seinen Monden waren im vorderen Sichtfenster so groß geworden, dass sie die gesamte Fläche ausfüllten und auseinanderzudriften begannen. Ben überprüfte seinen Navigationsschirm und war nicht überrascht, über Almania und Drewwa Anflugkontrollkanal-Symbole aufblinken zu sehen. Doch bei Pydyr gab es nichts dergleichen. Das war eine ziemlich primitive Welt, die sich noch immer von den Zerstörungen erholte, die einige Jahrzehnte zuvor von einem Dunklen Jedi namens Kueller angerichtet worden waren, doch zumindest gab es einen Raumhafen. Und das bedeutete, dass es eigentlich ein Anflugkontrollsystem hätte geben müssen.
Hätte Ben statt eines luxuriösen VIP-Shuttles einen StealthX-Jäger geflogen, hätte er womöglich versucht, heimlich zu landen. Doch statt mit Gravitätsregulatoren und Thermalkühlkörpern waren Luxusfähren mit roten Nerfledersitzen und Getränkeautomaten im Cockpit ausgestattet, und das bedeutete, dass Almania und Drewwa den Anflug der Emiax registrieren würden, selbst wenn Pydyr es nicht tat. Ihm blieb nichts anderes übrig als ein Standardanflug, also nahm Ben Kurs auf die Tagseite des Mondes und aktivierte die Kom-Einheit der Raumfähre.
»Pydyr-Flugkontrolle«, übermittelte er. »Hier spricht das Transportshuttle Emiax . Erbitten Anflugvektor. Wiederhole: Hier Transportshuttle Emiax , erbitten
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