Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
hoch. »Wird das nicht alle Absprachen zunichtemachen, das Imperium vollständig in die Allianz zu integrieren?«
»Das wird es«, entgegnete Jag. »Doch je besser ich Daala kennenlerne, desto mehr wird mir klar, dass meine Moffs dieses Mal recht haben. Wir würden keinem Bündnis beitreten, sondern uns in Ketten legen lassen.«
Leia ergriff Jags Unterarm. »Danke, dass du es uns zuerst gesagt hast. Das bedeutet mir unendlich viel – und ich weiß, dass es den Meistern ebenso viel bedeuten wird.« Sie richtete sich auf ihre Zehenspitzen auf, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, ehe sie sich an Han wandte.
»Ich denke, unsere Entscheidung wurde für uns getroffen, Schatz. Wir müssen Valin und Jysella jetzt da rausholen, auch wenn unsere Informationen nicht ganz vollständig sind.«
Han nickte. »Habe ich dir das nicht die ganze Zeit über gesagt?« Er legte Jag die Hände auf die Schultern. »Wir schulden dir was, Junge.«
»Nicht im Geringsten, Captain Solo«, sagte Jag. »Ich tue bloß das Richtige für das Imperium.«
»Ja … und für alle anderen auch«, erwiderte Han. Er nahm Leias Ellbogen und wandte sich dem provisorischen Planungsraum zu, um Jaina und Jag allein dort stehen zu lassen. »Komm mit, Prinzessin. Wir haben etwas zu erledigen, und es sieht so aus, als würden diese Turteltäubchen gern ein paar Minuten für sich sein.«
24. Kapitel
Das Tor des Einsatzhangars wurde von zwei jungen Jedi-Rittern bewacht, die Kenth Hamner nur vage im Gedächtnis waren: von einem Bothaner und einer Arcona, an deren Namen er sich nicht im Mindesten erinnern konnte. Doch in jedem Fall kannten sie ihn . In dem Augenblick, in dem sie ihn um die Ecke biegen und den grauen Kranetsteinkorridor entlangkommen sahen, weiteten sich ihre Augen, und die Arcona griff sofort nach ihrem Komlink.
»Du da!«, rief Kenth und zeigte auf die Frau. Er setzte die Macht ein, um ihre Hand beiläufig von dem Komlink wegzuschnalzen, als wollte er, dass seine Frage Vorrang hatte, ehe er auf die schwere Panzertür hinter ihnen wies. »Was geht da drinnen vor?«
Das Duo drehte sich um. Beide machten ihre Schultern breit, um ihm den Weg zu versperren, doch zumindest besaßen sie genügend praktische Vernunft, um nicht nach ihren Lichtschwertern zu greifen. Der Bothaner neigte seinen pelzigen Kopf und musterte Kenth einen Moment lang mit zusammengekniffenen Augen, bevor er eine ausladende, nachdrückliche Haltung einnahm.
»Solltet Ihr nicht eigentlich in Eurem Quartier sein, Meister Hamner?«, wollte er wissen.
»Uns wurde gesagt, dass Ihr unter Arrest steht.«
»Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer das zu euch gesagt haben soll. Das ist völliger Blödsinn«, log Kenth, der weiterhin näher kam. Die Wahrheit war, dass die anderen Meister des Rates ihn »gebeten« hatten, in seinem Quartier zu bleiben. Und sie hatten zwei – jetzt bewusstlose – Wachen vor seiner Tür postiert, um dieser »Bitte« Nachdruck zu verleihen. Er blieb ein paar Schritte von dem Duo entfernt stehen und schaute dann über ihre Schultern hinweg in Richtung Hangartor. »Was ist da drin los? Treffen sie Startvorbereitungen?«
Die beiden Wachen senkten nicht zweifelnd den Blick oder sahen einander an, um beim jeweils anderen Unterstützung für eine, wie Kenth wusste, schwierige Entscheidung zu suchen. Sie wichen einfach nicht von der Stelle, sahen ihm in die Augen und antworteten nicht.
»Ich hoffe, euch beiden ist klar, was da drinnen vor sich geht«, sagte Kenth. »Die StealthX-Staffel zu starten, ist ein Akt des Hochverrats.«
Im Gegensatz zu Kenth’ vorangegangener Aussage glaubte er diese von ganzem Herzen.
Das war der Grund dafür, warum er sein Machtbewusstsein in Richtung des Einsatzhangars ausgedehnt hatte, als er bemerkte, wie die Macht im Innern des Tempels vor Dringlichkeit und Aufregung zu vibrieren begann, und verzweifelt war. Eine ähnliche Aura wilder Entschlossenheit hatte er schon zu viele Male an zu vielen Orten gespürt, um nicht zu erkennen, was er da wahrnahm: Krieger, die sich auf die Schlacht vorbereiten.
Und da es sich hier um Jedi handelte, die sich bereit machten, gegen die Galaktische Allianz zu kämpfen, hatte er sich verpflichtet gefühlt, die Initiative zu ergreifen. In seinem Quartier eingesperrt zu bleiben, während Saba den Orden, den er liebte, in die Schlacht gegen eine Regierung führte, der er seine unbedingte Loyalität geschworen hatte, wäre Verrat gewesen – nicht bloß an
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