Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
einen überaus machtvollen Nexus der Dunklen Seite.«
» Das kann ich selbst fühlen.« Taalons Stimme wurde drohend. »Ich vertraue darauf, dass Ihr noch mehr zu bieten habt.«
Luke nickte. »Jemand hat versucht, mich mit einem Trick dazu zu bringen, davon zu trinken.« Während er sprach, tauchten in dem gelben Dampf zwei kleine Wirbel auf, die ungefähr in Kopfhöhe über dem Becken rotierten. »Sie haben mir gesagt, dass ich die Macht erlangen würde, alles zu erreichen, wenn ich den Mut aufbrächte, vom Quell zu trinken.«
»Wer sind sie ?«, verlangte Taalon zu wissen.
Luke konnte den kalten Hauch von Taalon spüren, der seine Machtaura überwachte, um zu bestimmen, ob er log oder nicht. Er ignorierte das Gefühl und verfolgte, wie in dem schwefeligen Dampf weitere Wirbel erschienen. Das erste Paar wurde langsamer und gewann an Substanz, um die ovoide Form von Augen anzunehmen.
»Meine Geduld hat ihre Grenzen«, warnte Taalon. »Falls Ihr glaubt, mich täuschen zu können, irrt Ihr Euch.«
»Es waren meine Führer von der Schlundloch-Station«, erklärte Luke. Das erste Augenpaar begann, mit demselben goldenen Zorn zu glühen, wie er ihn auf seinem vorigen Besuch gesehen hatte, und er wandte den Blick ab, dafür Sorge tragend, dass die Bewegung rasch und offensichtlich war. »Sie waren nicht sonderlich vertrauenswürdig.«
»Oder vielleicht wollt Ihr auch bloß, dass ich das glaube.« Während Taalon sprach, glitt sein Blick auf die Fontäne zu, und er stieß ein hörbares Keuchen aus, als sich rings um das erste weitere Augenpaare zu manifestieren begannen. »Wer sind die ?«
Luke konnte bloß den Kopf schütteln. »Da kann ich bloß ebenso spekulieren wie Ihr«, antwortete er. »Destruktoren? Manifestationen der Dunklen Seite? Noch mehr Wesen wie Abeloth?«
»Gefangene …« , meinte Taalon, der seine eigene voreilige Schlussfolgerung zog. Er warf Luke einen wütenden Blick zu. »Genau, wie Ihr hofftet, dass ich auch einer werden würde.«
Luke setzte eine Unschuldsmiene auf und protestierte dann: » Ich wollte zu Abeloth’ Höhle zurückkehren.«
»Ein Trick!«, sagte Taalon. »Hättet Ihr Euren Eifer gezeigt, hätte ich Eure Falle gespürt.«
»Und wieder seid Ihr zu gerissen für mich, Lord Taalon.« Während Luke sprach, spürte er den vertrauten Stoß der Machtberührung seines Sohnes. Ben war besorgt und schien zu versuchen, ihn vor irgendetwas zu warnen, drängte ihn, wachsam zu bleiben und auf der Hut zu sein.
Offensichtlich war an Bord der Schatten gerade irgendetwas schiefgelaufen – doch es hatte keinen Sinn, Taalon das wissen zu lassen. Luke wandte sich wieder der Fontäne zu und wies auf eins der fremdartig aussehenden Augenpaare, während er sich ganz bewusst mit einer Aura der Gelassenheit umgab. »Irgendeine Ahnung, zu welcher Spezies die vielleicht gehören könnten?«
»Nicht im Geringsten.« Taalon stand da und blickte mehrere Sekunden lang von einem goldenen Augenpaar zum anderen, ehe er plötzlich erschauerte und beiseiteschaute. »Doch ihren Versprechungen darf man nicht trauen.«
»Versprechungen?« Lukes Überraschung war genauso echt wie seine Besorgnis. Die Dunkelheit im Brunnen übte offensichtlich auf eine Art und Weise Einfluss auf Taalon aus, wie sie es bei ihm nicht getan hatte, und ob sie nun versprach, Abeloth’ wahre Identität zu enthüllen, oder das Geheimnis, wie man von der Macht der Fontäne zehrte – beides konnte bloß Ärger bedeuten.
» Sprechen sie etwa zu Euch?«
Taalon drehte sich mit einem höhnischen Grinsen zu Luke um. »Euer Theater wird allmählich ärgerlich, Meister Skywalker.« Er wirbelte auf dem Absatz herum und entfernte sich wieder von dem Becken. »Das war eine raffinierte Falle, doch niemand in der Galaxis ist schwerer auszutricksen als ein Hochlord der Sith.«
4. Kapitel
Als Vestara über die Schulter blickte, sah sie lediglich den Farn-Pilz-Dschungel, der ihren Pfad verschluckte. Als sie stehen blieb, um zu horchen, vernahm sie bloß das Hämmern ihres eigenen Herzens. Als sie die heiße, feuchte Luft durch ihre Nasenlöcher einatmete und hinunter in ihre sich hebende und senkende Brust sog, roch sie nur den säuerlichen Duft ihrer eigenen Furcht.
Doch sie wusste, dass Ben Skywalker hinter ihr war, bloß zwanzig oder dreißig Meter den Hang hinab. Sie konnte ihn fühlen , eine grimmige, feurige Präsenz in der Macht, die hinter ihr den Kamm erklomm, unermüdlich, entschlossen und
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