Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6
zerren, ehe er hinter sich eine vertraute Frauenstimme vernahm.
»Oh nein, das tust du nicht, Ben! Das war nicht Teil der Abmachung.«
Ben atmete frustriert aus und wirbelte herum, um festzustellen, dass Vestara ihm um den Scheiterhaufen herum folgte, während er noch fester zog. Taalon kam um die andere Seite des Feuers herum. Er hielt sein Lichtschwert in der Hand, und seine Augen brannten orange vor Zorn.
Luke und Khai blieben hinter dem Scheiterhaufen außer Sicht, stritten sich weiter und ahnten – ihren Machtauren nach zu urteilen – nicht, was auf der anderen Seite der Flammen vor sich ging.
»Gut gemacht, Vestara.« Taalon aktivierte seine Purpurklinge und näherte sich Bens Flanke.
»Kümmer dich um Abeloth! Ich nehme mich des Jungen an.«
Eine Woge der Trauer und des Verlusts schoss durch Vestaras Machtaura, doch sie neigte bloß ihr Haupt. »Wie Ihr wünscht, Lord Taalon. Ich bin nur froh, dass ich recht hatte.«
Sie begann, ihre Machtfähigkeiten stärker einzusetzen, und zog fest genug, dass Ben wusste, dass es sich als unmöglich erweisen würde, den Leichnam festzuhalten und sich gegen Taalon zu verteidigen. Er streckte seine Machtsinne nach seinem Vater aus … und fluchte: »Ach, verdammt !«
Taalon sprang vor, um sich mit einem schnellen, brutalen, vertikalen Hieb auf ihn zu stürzen, der in seiner Wucht und Plumpheit beinahe verächtlich wirkte. Ben drehte sich mühelos beiseite, während er Abeloth’ Leichnam gleichzeitig losließ und ihn mit einem kraftvollen Machtstoß in Richtung des Scheiterhaufens beförderte. Dann setzte er seine Drehung fort, sprang dabei in die Luft und vollführte aus der Bewegung heraus einen Tritt, der Taalon geradewegs im Kreuz traf, und einen Moment lang kam ihm der Gedanke, dass er diesen Kampf möglicherweise sogar gewinnen konnte.
Und das war selbstverständlich ein böser Fehler.
Anstatt mit ausgebreiteten Gliedern in den Dschungel zu fliegen, wie Ben erwartet hatte, setzte Taalon die Macht ein, um sich festzuwurzeln wie einen Baum, und rührte sich keinen Zentimeter vom Fleck. Bens Knie bogen sich durch, spannten sich, gaben nach und explodierten in dumpfem, stechendem Schmerz. In der nächsten Sekunde krachte Taalons Ellbogen gegen seine Schläfe und traf ihn mit solcher knochenzertrümmernden Wucht, dass der Kampf hier und jetzt zu Ende gewesen wäre, hätte Ben nicht auf die Macht zurückgegriffen, um sich mit einem Radschlag zur Seite in Sicherheit zu bringen.
Ben wankte immer noch, als er Taalons blutrote Klinge auf seinen Bauch zusausen sah. Er riss sein eigenes Lichtschwert hoch, um den Angriff abzublocken – und spürte, wie die unsichtbare Hand der Macht seinen Arm beiseitestieß, um dem Hieb des Hochlords den Weg zu klären.
»Wartet!« Vestaras Stimme dröhnte wie eine Thermitexplosion über den Hof. »Das ist ein Trick!«
»Ein Trick?«, wiederholte Taalon.
Mit einem Mal hing Ben kopfüber, sein Knöchel im zerdrückenden Griff des Hochlords
gefangen, seinen Blick auf die Purpurklinge gerichtet, die kaum einen Zentimeter davon entfernt war, sich in seine Brust zu bohren. Im nächsten Moment stürmten Luke und Gavar Khai um den Scheiterhaufen herum. Sie hatten ihre Lichtschwerter aktiviert, ohne jedoch die Klingen zu kreuzen.
Als sie sahen, was los war – und wie dicht Ben dem Tode war –, blieben beide Männer abrupt stehen.
Taalon warf ihnen bloß einen flüchtigen Blick zu, ehe er wieder zu Vestara zurückschaute.
»Erkläre dich!«
»Sie haben ihre Körper getauscht!«, rief Vestara. »Ich weiß nicht, wie sie das gemacht haben, aber sie haben es getan.«
Ben drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der ihre Stimme kam, und sah, dass sie neben dem Scheiterhaufen stand und die Macht benutzte, um den Leichnam, um den sie gekämpft hatten, schweben zu lassen. Das blutige Laken war bei dem Hin- und Hergezerre fortgerissen worden, und jetzt konnte er erkennen, dass die Leiche darunter überhaupt nicht die von Abeloth war.
Tatsächlich war sie nicht einmal weiblich.
»Das ist nicht Abeloth«, fuhr Vestara fort. Sie ließ den Leichnam auf Taalon zuschweben, und Ben sah sich dem übel zugerichteten, aber immer noch wiedererkennbaren Gesicht eines Mannes gegenüber. »Das ist Dyon Stadd!«
5. Kapitel
Außerhalb des Jedi-Tempels standen tausend mandalorianische Schläger in voller Kampfrüstung dicht gedrängt um ihre BlitzSchlag-Angriffsschlitten herum, die gleichermaßen angespannt, gelangweilt und begierig
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