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Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6

Titel: Das Verh?ngnis der Jedi-Ritter 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Feuchtigkeitskonservierungsmittels, das seine Augen glänzen ließ, und sie mochte es nicht, Bwua’tu so zu sehen. »Sie haben Medizin studiert. Wie lange noch, bis mein Oberbefehlshaber der Flotte wieder zu sich kommt?«

    Ysa’i ließ zu, dass seinem Rüssel ein langgezogenes, unbehagliches Schnauben entwich.
    »Ich bin kein Neurologe«, antwortete er, »aber ich bezweifle, dass Ihnen irgendjemand die Antwort geben kann, die Sie gern hören würden.«

    Daala seufzte. »So schlecht stehen seine Chancen?« Sie ließ ihr Kinn sinken und fügte dann hinzu: »In Ordnung, sagen Sie mir, was Sie wissen.«

    Ysa’is Stimme nahm einen arroganten Tonfall an. »Das versuche ich ja die ganze Zeit, Staatschefin Daala.« Er trat näher ans Kopfende des Bettes heran und stieß einen ledrigen Finger in das Hologramm. »Hirnaktivitätsaufnahmen zu deuten, ist recht einfach, zumindest auf einer oberflächlichen Ebene. Diese rollenden Wellen belegen, dass es Aktivität gibt , aber sehr tief drinnen und nicht reaktiv. Da drinnen geht definitiv irgendetwas vor, doch ich bezweifle, dass das eine Reaktion auf uns ist – oder auf irgendetwas anderes in seiner äußeren Umgebung.«

    »Ich glaube, deshalb sind die Wellen abgerundet und regelmäßig, richtig?«

    Diese Frage kam von der anderen Seite des Bettes, wo Bwua’tus Chefadjutant Rynog Asokaji stand. Asokaji, ein Bith mit einer alten Brandnarbe, die auf einer Seite seines Gesichts quer über die Wangenfalten verlief, hatte Daala wütend beschuldigt, den Mordversuch als Vergeltung dafür befohlen zu haben, dass Bwua’tu heimlich versucht hatte, mit Hamner einen Kompromiss auszuarbeiten. Zu seiner Überraschung – und auch zu Daalas – war sie im Gegenzug nicht wütend auf ihn geworden. Stattdessen hatte sie ihn für seine Courage gelobt, seinen Vorgesetzten zu verteidigen, ehe sie ihn anwies, sie das nächste Mal, wenn er das Gefühl hatte, offen sprechen zu müssen, vorher um Erlaubnis zu bitten. Seitdem kamen sie gut miteinander zurecht.

    Asokaji fuhr fort: »Mir wurde gesagt, dass es darauf hinweist, dass er unseren Stimmen lauscht, wenn die Wellen spitzer werden und das Muster unregelmäßiger.«

    »Oder darauf, dass er auf etwas anderes in der Umgebung reagiert, ja«, stellte Ysa’i, nach wie vor an Daala gerichtet, klar. »Ein Neurologe kann mehr Informationen aus diesen Mustern herauslesen als ich, Staatschefin Daala. Doch je schärfer, höher und unregelmäßiger die Wellen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er aufwachen wird.«

    »Dann scheint mir, dass es keinen Anlass zur Hoffnung gibt, dass der Admiral irgendwann in nächster Zeit zu sich kommt«, meinte Wynn Dorvan. Er trat neben Asokaji ans Bett und hielt immer noch das Komlink in der Hand, mit dem er rausgegangen war, um es zu benutzen. Dorvan, ein Mensch von unscheinbarem Äußeren und braunem Haar, das in einem ordentlich getrimmten, konservativen Schnitt gehalten war, besaß das Auftreten eines gewissenhaften Berufsbürokraten – was er auch war. »Also, warum muss Admiral Bwua’tu ausgerechnet jetzt eine Handprothese angepasst werden? Ist das nicht ein bisschen voreilig?«

    Die implizierten Zweifel an seiner medizinischen Kompetenz, die in diesen Worten mitschwangen, sorgten dafür, dass sich Ysa’is Rüssel zusammenrollte, doch Daala erkannte die tiefere Bedeutung der Frage ihres Assistenten. Wynn war eine Unstimmigkeit in der Situation aufgefallen. Seiner methodischen Denkweise zufolge dienten Unstimmigkeiten oft dazu, Täuschungsmanöver zu verschleiern, und angesichts des Umstands, dass ein Mordversuch Bwua’tu überhaupt erst ins Medizentrum gebracht hatte, durfte kein Täuschungsmanöver auf die leichte Schulter genommen werden, wenn es um das Wohlergehen des Admirals ging.

    Als Wynn Ysa’is Beinaheknurren mit einem entschlossenen Blick quittierte, seufzte Daala.
    »Die Handanpassung ist mein Werk, Wynn.« Das Eingeständnis brachte sie nicht so sehr in Verlegenheit, dass sie sich deshalb angreifbar gefühlt hätte, denn im Laufe ihrer langen Militärlaufbahn hatte sie gelernt, dass jede sentimentale Nachsicht eine Schwäche preisgab, die andere ausnutzen konnten. »Ich will nicht, dass Nek mit einem Armstumpf aufwacht.«

    »Sehr weise«, stimmte Ysa’i ein bisschen zu hastig zu. »Die Prothese zu haben, wird es ihm leichter machen, die Veränderung zu akzeptieren.«

    »Hoffen wir’s«, sagte Daala. Sie beschloss, dem Arzt seinen nur allzu offensichtlichen

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