Das Verlangen des Milliardaers - Band 2
konnte auch nicht widerstehen.“
„Das war ganz richtig. Da am Rand liegt übrigens etwas für dich.“
Alex zeigt auf ein Kästchen. Ich klettere tropfend aus dem Wasser, öffne es und entdecke ein Armband aus Weißgold mit kleinen Steinen, bei denen es sich um Diamanten handeln muss.
„Es ist wunderschön, Alex! Aber … das kann ich nicht annehmen.“
Jetzt klettert Alex aus dem Wasser und bringt uns zwei Bademäntel. Sein Gesicht hat sich plötzlich verdüstert. Meine Weigerung, sein Geschenk anzunehmen, überrascht ihn.
„Das ist zu viel. Zu viel Geld. Zu teuer. Das ist ein bisschen übertrieben, findest du nicht? Außerdem könnte ich es nur anziehen, wenn ich mit dir zusammen bin. Ich kann das Armband auf keinen Fall annehmen.“
Alex umarmt mich. Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Seine Großzügigkeit berührt mich, aber gleichzeitig macht sie mich traurig. Alex schaut mich an. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen. Er sieht irgendwie … zufrieden aus.
Vielleicht ist er ja erleichtert, dass ich es nicht auf sein Geld abgesehen habe.
„Ich wusste, dass du Nein sagen würdest. Bitte nimm mein Geschenk an, als Beweis meiner Zuneigung. Ich will, dass es dich daran erinnert, an mich zu denken. Ich will nicht, dass du mich vergisst.“
„Aber ich brauche keine Geschenke, um an dich zu denken. Du bist doch jetzt schon Tag und Nacht bei mir. Du bist der, den ich will – nur du allein.“
„Ich bin der, der dir gefällt? Wirklich? Dann komm und hol mich.“
Er streift seinen Bademantel ab und springt mit einem Kopfsprung in den Pool. Ich mache es ihm nach und geselle mich zu ihm. Wir lieben uns wie noch nie zuvor. Danach legen wir uns wieder ins Bett und schlafen ein.
***
Mitten in der Nacht werde ich von einem Stöhnen geweckt. Es ist Alex!
Er spricht im Schlaf.
Zunächst kann ich kaum hören, was er sagt, dann werden seine Worte deutlicher. Er spricht Englisch.
„Charles! Charles … bitte bleib bei mir. Mutter, ich bin es, Alex. Wo ist Charles?“
Ich verstehe den Sinn seiner Worte nicht. Also frage ich in meinem schlechten Englisch.
Im schlimmsten Fall wacht er auf, im besten Fall antwortet er mir.
„Von wem sprichst du, Alex?“
Er antwortet nicht. Zögernd mache ich weiter.
„Wann ist das passiert? Wo?“
„Der Unfall. Charles war da. Er ist bei dem Unfall gestorben, aber … Ich hätte es sein sollen, Mutter!“
Plötzlich öffnet Alex die Augen. Mit einem Ruck wacht er auf und schaut mich verängstigt an. Als ob er gerade etwas verstanden hätte. Dann ergreift er meinen Arm.
„Lou, nimm es mir nicht übel, aber ich muss weg. Ich muss ein für alle Mal etwas herausfinden. Es ist spät, ich weiß, aber mir ist gerade etwas klar geworden! Vertrau mir bitte, eines Tages werde ich dir alles erzählen. Versprochen. Du kannst hierbleiben, solange du willst. Wenn du weg möchtest, ruf Karine an, sie kümmert sich um alles. Und alles, was du brauchst, findest du im Kleiderschrank.“
„Aber … Alex, rede mit mir. Lass mich nicht einfach so …“
Doch ohne ein weiteres Wort legt er eine Karte auf die Kommode, küsst mich auf die Stirn und verschwindet.
Was ist bloß in Alexanders Leben passiert, das ihn so durcheinanderbringt? Was für ein schreckliches Ereignis hat ihn so gezeichnet?
Werde ich bei jedem Treffen irgendwann allein dastehen? Ich versinke in einen unruhigen Schlaf und erwache am frühen Morgen – allein. Was soll ich denn ohne Alex in diesem riesigen Haus anfangen? Auch wenn hier alles wunderschön ist, kann ich allein nichts anfangen. Wenn ich wenigstens Charlotte einladen könnte, zu kommen, hätte ich mehr Spaß. Ich würde mich so gerne hier im Haus nach irgendwelchen Indizien umsehen, die mir Aufschluss über seine Vergangenheit geben, aber ich habe kein Recht, hier alles zu durchsuchen. Ich hoffe einfach, dass er mir eines Tages alles erzählt. Ich beschließe, heimzufahren und rufe Alex Assistentin Karine an. Im Ankleidezimmer finde ich meine Sachen, aber auch drei Hemden, drei Hosen und drei Röcke, alles in meiner Größe, mit einer kleinen Nachricht von Alex:
„Für dich, Lou.“
Aber ich brauche diese Sachen nicht. Charlottes Kleid reicht mir völlig.
3. Reise ins Paradies
Ich betrete das Flugzeug, als ob es die Metro wäre, so sehr habe ich mich schon an diesen Luxus gewöhnt. Kate hat offensichtlich immer noch keine Lust, sich länger mit mir zu unterhalten. Sie hat mich natürlich begrüßt, wirkt aber verschlossen. Ich frage
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