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Das verletzte Gesicht

Das verletzte Gesicht

Titel: Das verletzte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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sie ihre Antwort erhalten. Eine weitere Konfrontation mit Michael war zwecklos.
    Charlotte wischte sich das Gesicht, zog sich rasch an, warf ein paar Sachen in einen kleinen Koffer und rief den einzigen Menschen an, der sie jederzeit abholen würde: Freddy.
    Kurz darauf wartete sie, Tasche neben sich, auf der Veranda. In weniger als einer Stunde fuhr Freddy mit seinem Mercedes vor.
    „Baby“, sagte er zur Begrüßung, eilte ihr entgegen und umarmte sie.
    Sie hätte heulen mögen, konnte aber nicht. „Gehen wir“, bat sie. „Sofort.“
    „In dieser Sekunde.“ Er nahm ihre Tasche und öffnete ihr die Wagentür.
    Der plötzlich aufblitzende Diamantring an ihrer Hand erinnerte sie an ihre zerplatzten Träume. Sie lief rasch in die Blockhütte zurück und legte ihn auf den Tisch.
    Als sie das Haus wieder verließ, war sie froh, dass die Dunkelheit die ihr lieb gewordene Umgebung verbarg. Rasch stieg sie in den Wagen, schloss die Augen und ließ sich von Freddy fortbringen.

20. KAPITEL
    M elanie freute sich, Charlotte auf der Türschwelle zu sehen, bekam jedoch gleich einen Dämpfer, als sie Freddy hinter ihr entdeckte. Sie erhob sich mit Junichi vom Sofa und nahm Freddy den Koffer ab. Junichi blieb befangen im Wohnraum stehen und blickte verunsichert von Melanie zu Charlotte und zurück.
    „Vielleicht ist es besser, wenn du gehst“, sagte Melanie zu ihm. „Die Hochzeitspläne können wir auch morgen besprechen.“
    Junichi witterte eine heraufziehende Krise und war froh, sich ihr entziehen zu dürfen. Er schnappte sich seinen Mantel, begrüßte Charlotte höflich und verabschiedete sich von Melanie.
    „Freddy, ich übernehme sie“, erklärte Melanie ihm.
    „Sie hat mich angerufen!“ protestierte er. „Ich will mit ihr reden.“
    „Jetzt nicht.“
    „Das entscheide ich!“
    „Bitte“, fiel Charlotte ihnen ins Wort, die Finger an die Schläfen gepresst, und atmete tief durch, „bitte streitet euch nicht. Ich brauche euch beide.“ An Freddy gewandt, fuhr sie fort: „Ich bin erschöpft und brauche dringend etwas Schlaf. Du sicher auch. Fahr ruhig heim. Ich rufe dich morgen an. Dann können wir reden. In Ordnung?“
    Er strich sich übers Kinn und nickte. „Also gut. Ich bin nur froh, dass du da weg bist. Wenn ich das gewusst hätte …“ Er verstummte, als er Charlottes weinerliche Miene bemerkte. „Okay, ich rufe dich morgen an.“
    „Danke, Freddy.“
    „Komm, meine Süße.“ Melanie legte ihr einen Arm um die Schultern. „Du siehst aus, als könntest du ein schönes heißes Bad vertragen.“ Sie führte Charlotte aus dem Raum. „Lass dir nicht die Tür ins Kreuz fallen, wenn du gehst“, rief sie Freddy zu.
    Freddy sah ihr leise fluchend nach, als sie Charlotte die Treppe hinaufführte. Plötzlich fiel ihm auf, wie sehr sich das Haus verändert hatte. Er sah sich um und bemerkte die Sprossenfenster und den Anbau, der einen herrlichen Blick auf den Garten und das Tal bot, über dem die ersten Strahlen der rosa Morgenröte heraufzogen.
    Mondragons Werk, dachte er voller Bitterkeit. Dieser Hurensohn hatte aus der Bruchbude ein Schmuckstück gemacht.
    Charlotte musste hier unbedingt ausziehen. Jeder gottverdammte Raum erinnerte sie an den Kerl. Das konnte er nicht zulassen. Dieser Mondragon musste aus ihrem Leben verschwinden, und zwar für immer. Aber wie, fragte er sich auf dem Weg zur Bar und schenkte sich einen Scotch ein. Noch während er eingoss, merkte er, dass auch die Bar neu war.
    Das Läuten der Türglocke riss ihn aus seinen Überlegungen. Wer konnte das sein so früh am Morgen, der Milchmann etwa? Er ging zur Sprechanlage und drückte den Knopf. „Ja?“
    „Ich bin es. Michael. Lass mich rein. Wir müssen reden.“
    Freddy spürte seinen Blutdruck steigen. Der Bastard war ihr hierher gefolgt. Verdammt, kapierte der denn gar nichts? Mit geballten Händen überlegte er eine Antwort.
    „Charlotte?“ kam die Stimme über die Sprechanlage.
    Freddy blickte zur Treppe. Dem Himmel sei Dank, dachte er und begann zu lächeln. Er hatte eine Idee. Manchmal boten sich Chancen, die man nur ergreifen musste. Er betätigte den Knopf und öffnete Michael Mondragon das Tor.
    Wenn er das jetzt durchziehen wollte, musste er sich beeilen. Er öffnete Charlottes Koffer, sah den Inhalt durch und riss einen Spitzen-BH, Slip, Strümpfe und ein Kleid heraus. Den geschlossenen Koffer versteckte er hinter dem Sofa. Dann verteilte er die Wäsche in einem Pfad auf dem Boden, der am Sofa endete. Ihm blieb

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