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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ausgeschaltetes Handy und warf Hellmer einen vielsagenden Blick zu.
    »Ab damit zur KTU. Ich frag mich nur, wieso der Wagen hier abgestellt wurde. Und wo ist Lura? Doch entführt? Aber warum haben sich die Entführer bis jetzt nicht gemeldet? Sonderbar«, sagte sie und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. »Das allesergibt bis jetzt überhaupt keinen Sinn. Sein Wagen ist hier, aber von ihm fehlt jede Spur. Keine eingeschlagene Scheibe, nicht einmal ein Kratzer. Die Karre hätte im Prinzip jeder klauen können.«
    »Aber wer denkt bei einem solchen Auto schon, dass es unverschlossen sein könnte«, meinte Hellmer grinsend, um gleich wieder ernst zu werden. »Ich werde veranlassen, dass die KTU den Wagen noch heute Nacht untersucht, ich hab da so ein blödes Gefühl. Ich ruf gleich mal bei denen an. Die finden was, wetten?«
    Ohne auf Hellmers letzte Bemerkung einzugehen, meinte Durant: »Wir müssen es auf jeden Fall seiner Frau sagen. Dabei wollte ich schon längst zu Hause sein und es mir gut gehen lassen. Scheiß Bereitschaft!«, fluchte sie.
    Hellmer rief bei der KTU an und bat nachdrücklich darum, den Mercedes sofort nach dem Eintreffen auf Blutspuren zu untersuchen. Anschließend forderte er einen Abschleppwagen an. Durant instruierte die Beamten zu warten, bis der Wagen verladen und abtransportiert worden war.
    Um Viertel nach neun kamen sie bei Gabriele Lura an.
    »Frau Lura«, sagte Durant, nachdem sie im Haus waren, »wir haben das Auto Ihres Mannes gefunden. Und zwar in der Emmerich-Josef-Straße. Wir lassen es untersuchen.«
    »In der Emmerich-Josef-Straße?« Sie überlegte und schüttelte den Kopf. »Wo ist die?«
    »In Höchst, in der Nähe des ehemaligen Hertie.«
    »Was hat er dort gemacht?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
    »Wenn wir das wüssten, wären wir vermutlich nicht hier …«
    »Und gibt es irgendeine Spur von meinem Mann?«
    »Nein, leider nicht. Der Wagen war leer. Im Handschuhfach lag ein Handy, ich nehme an, es gehört Ihrem Mann. Es ist aber ausgeschaltet, und ohne PIN kommen wir im Moment da nicht ran. Haben Sie zufällig …«
    »Nein, ich kenne den Code nicht. Aber Ihre Experten werden doch sicherlich eine Möglichkeit finden, es zu aktivieren, oder?«
    »Natürlich. Hat Ihr Mann hier im Haus ein Arbeitszimmer?«
    »Ja, im ersten Stock. Sie können sich gerne dort umsehen, wenn Sie möchten.«
    »Das machen wir gleich. Brauchen Sie Hilfe?«
    »Was meinen Sie?«
    »Geht es Ihnen gut, oder sollen wir einen Arzt rufen?«
    »Es geht schon«, antwortete Gabriele Lura und wich Durants Blick aus, stand auf, begab sich zum Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit.
    Sie wirkt immer noch erstaunlich ruhig und gefasst, dachte Durant, keine Spur von Nervosität oder Angst. Warum? Warum ist diese Frau so ruhig, obwohl doch ihr Mann verschwunden ist? Normalerweise müsste sie spätestens jetzt wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Wohnung rumrennen oder heulen oder an den Nägeln kauen oder ständig irgendwelche Fragen stellen. Aber nichts von dem tut sie. Als wäre es ihr egal, was mit ihrem Mann passiert ist. Verhält sich so eine liebende Frau? Angeblich ist die Ehe doch so vorbildlich, zumindest hat die Walter das behauptet. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass diese Vorzeigeehe gar keine ist, wie ich vorhin schon vermutet hatte. Siehst du, Julia, du kannst dich immer noch auf deine Intuition verlassen. Aber weshalb ist sie so teilnahmslos, ja, das ist wohl der richtige Ausdruck für ihr Verhalten. Teilnahmslos. Vielleicht auch gefühllos, obwohl, nein, diese Frau ist nicht gefühllos. Aber sie verbirgt irgendetwas. Kann auch sein, dass ich mich da in etwas verrenne, aber seltsam ist das schon.
    »Und es hat sich noch niemand bei Ihnen gemeldet?«, fragte Durant.
    Gabriele Lura drehte sich um und schüttelte den Kopf.
    »Können wir uns noch einen Augenblick setzen? Wir brauchen ein paar weitere Angaben zu Ihrem Mann.«
    »Bitte.«
    Nachdem sie Platz genommen hatten, fragte Durant: »Hat Ihr Mann Angehörige?«
    »Seine Eltern und einen Bruder. Die Eltern haben ein Haus in Oberursel, und Wolfram, sein Bruder, wohnt in Bockenheim. Ich schreib Ihnen die Adressen und Telefonnummern auf.«
    Julia Durant wartete, warf einen Blick auf den Zettel und steckte ihn ein.
    »Wie haben Ihre Schwiegereltern reagiert, als sie erfuhren, dass ihr Sohn verschwunden ist?«
    »Ich habe heute Mittag mit meiner Schwiegermutter telefoniert und sie nur gefragt, ob sie vielleicht weiß, wo ihr Sohn

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