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Das Verlies

Das Verlies

Titel: Das Verlies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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mit Geschenken, und ich bekam ein außergewöhnlich gutes Gehalt, das heißt, offiziell habe ich zuletzt zweitausendfünfhundert Euro verdient, in Wirklichkeit war es fast das Doppelte. Dafür verlangte er, dass ich niemals mit irgendwem über unsere Beziehung spreche. Und er verlangte auch,dass ich keinen Freund oder gar Geliebten habe. Er duldete keine anderen Männer neben sich. Und ich blöde Kuh hab mich auf das verdammte Spiel eingelassen. Ich habe mir eingeredet, er meint es ernst, er liebt mich wirklich, und eines Tages würde er seine Frau verlassen und mich heiraten …«
    »Das klingt so, als hätten Sie ihn geliebt«, sagte Durant.
    »Ja, das habe ich anfangs auch. Ich war so blind und bin auf seine blöden Sprüche reingefallen. Na ja, und dann war Schluss.«
    Durant wartete, ob noch etwas kommen würde, doch Karin Kreutzer hatte sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen.
    »Frau Kreutzer, das ist doch nicht alles. Was ist wirklich passiert? Ihre Freundin hat mir erzählt, es wäre beinahe zu einer Katastrophe gekommen, aber sie kann nicht sagen, wie diese Katastrophe ausgesehen haben könnte. Ich verspreche Ihnen, was immer Sie uns hier und jetzt erzählen, es bleibt unter uns. Auch Ihre Freundin wird nichts davon erfahren. Ehrenwort.«
    Karin Kreutzer überlegte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Okay. Lura ist ein Schwein. Entschuldigung, aber das ist noch das Harmloseste, was mir zu ihm einfällt. In der Anfangszeit war er zärtlich und immer um mich bemüht. Aber nach und nach hat er sein wahres Gesicht gezeigt. Er steht auf perverse Spielchen, richtig harten Sex. Am Ende hat er mich ein paar Mal regelrecht vergewaltigt, und es hat ihm einen Heidenspaß bereitet. Schließlich habe ich es nicht mehr ausgehalten. Mit so einem Mann wollte ich nicht länger zusammen sein. Also habe ich ihm gesagt, dass Schluss ist. Ich dachte, ich könnte ganz vernünftig mit ihm reden, aber er ist völlig ausgerastet. Das war bei mir zu Hause, ich wohnte da noch in Frankfurt. Erst hat er mir gedroht. Er hat gesagt, ich hätte nicht das Recht, ihn zu verlassen. Wenn einer Schluss macht, dann er. Ich würde in seiner Schuld stehen, die ganzen Geschenke, das Gehalt, er hat mir alles um die Ohren geschlagen.« Sie lachte bitter auf. »Ja, klar, das waren Argumente, ich stand tatsächlich in seinerSchuld. Andererseits hat er von mir Dinge bekommen, die ihm offensichtlich seine eigene Frau nicht gibt. Ich kenne Frau Lura nicht, deshalb kann ich mir kein Urteil erlauben. Ich war aber so fest entschlossen, diese unselige Beziehung zu beenden, dass ich einfach gesagt habe, Rolf, lass uns Freunde bleiben, aber nicht mehr … Hm, das war wohl zu viel. Ich weiß nicht mehr, wie lange es gedauert hat, aber er hat mich grün und blau geprügelt, in den Bauch, ins Gesicht, überallhin, wo er nur treffen konnte. Er hat pausenlos auf mich eingeschlagen, bis ich die Schläge gar nicht mehr wahrgenommen habe. Dann hat er plötzlich aufgehört. Ich habe am Boden gelegen, habe geblutet, habe meinen Körper vor lauter Schmerzen nicht mehr gespürt. Haben Sie schon mal Trockeneis angefasst? Ich habe das als Kind einmal gemacht, meine Hand einen Moment auf das Eis gelegt und mich dabei verbrannt. Ich habe nicht geglaubt, dass man sich an Eis verbrennen kann. Und so war es mit den Schmerzen. Sie waren so stark, dass ich sie nicht mehr gespürt habe.« Sie beugte sich nach vorn, die Hände gefaltet, den Blick zu Boden gerichtet. Schließlich sah sie wieder auf. »Er hat vor mir gestanden und auf mich herabgeschaut. Ich habe diese widerliche Fresse immer noch vor Augen. Er hat gegrinst, so verdammt zynisch gegrinst. Und dann hat er ganz langsam seinen Gürtel geöffnet, ihn herausgezogen und mich damit ausgepeitscht. Er war wie von Sinnen. Zuletzt hat er mich vergewaltigt, und wenn Sie´s genau wissen wollen, als er auch damit fertig war, hat er auf mich gepisst. Er hat sich wieder angezogen, sich hingesetzt und mich eine ganze Weile beobachtet. Schließlich hat er seinen Anwalt angerufen und ihn zu mir bestellt. Ich konnte kaum kriechen, ich hatte das Gefühl, als hätte er mir sämtliche Knochen gebrochen …«
    »Das hat er Ihnen angetan?«, fragte Durant, die ihr Entsetzen nur mühsam unterdrücken konnte.
    »Ja, aber wenn ich es erzähle, ist es nicht dasselbe, wie wenn man es erlebt.«
    »An welchem Tag war das?«
    »Das war am 9. Juli dieses Jahres. Dieses Datum werde ich nie vergessen. Wir haben uns um halb acht in meiner

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