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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Verschollener war. Sie vermaß die verschiedenen Teile der Schädeldecke und notierte die Zahlen auf ihrem Block. »Du bist nicht der, für den er dich hält, aber das macht nichts. Du bist auch so wichtig genug, Jimmy.«
Jimmy? Wie war sie auf Jimmy gekommen?
Es könnte auch Jimmy Hoffa sein oder irgendein Mafioso.
Sie musste grinsen, als sie sich daran erinnerte, wie sie Logan erklärt hatte, warum sie den Auftrag nicht übernehmen konnte.
Und jetzt führte sie ihn doch aus.
Und Jimmy war genauso gut wie jeder andere Name.
»Ich werde alle möglichen unwürdigen Dinge mit dir veranstalten, Jimmy, aber es dient einer guten Sache«, murmelte sie. »Vertrau mir einfach, okay?«
    Chevy Chase, Maryland Dienstagabend
    »Ich habe keine Zeit für so was, Timwick«, sagte Simon Doprel. »Sie haben mich von einem wichtigen Fall weggeholt, der nächsten Monat vor Gericht verhandelt wird. Suchen Sie sich einen anderen.«
    »Es dauert nur ein paar Tage. Sie haben doch zugesagt.«
    »Ich habe nicht zugesagt, dass ich aus New York weggehen und hier aufs Land kommen würde. Ihre Männer haben mich regelrecht entführt. Warum konnten Sie den Schädel nicht zu mir bringen?«
    »Diese Sache muss vertraulich behandelt werden. Machen Sie jetzt keinen Rückzieher. Herauszufinden, ob es sich hier um den Terroristen handelt, nach dem wir suchen, ist wichtiger als ein Mordfall.«
    »Was hat das Finanzministerium mit der Jagd nach Terroristen zu tun?«, fragte Simon verärgert.
    »Wir haben immer damit zu tun, sobald das Weiße Haus bedroht wird. Wenn Sie irgendetwas brauchen, wenden Sie sich an Fiske. Er wird Ihr Schatten sein, bis Sie den Auftrag erledigt haben.« Timwick lächelte. »Wir möchten es Ihnen so angenehm wie möglich machen, solange Sie bei uns sind.« Er verließ den Raum und schloss die Tür.
    Es konnte gar nichts schaden, dass Doprel so widerstrebend war, dachte Timwick grimmig. Dann würde er noch schneller arbeiten und das war im Moment das Einzige, was zählte.
    Als Timwick erfahren hatte, wie der Schädel aus der Limousine gestoßen worden war, war er sofort misstrauisch geworden. Sie hatten es ihnen ein bisschen zu leicht gemacht. Die Angst um sein Leben könnte Logan dazu gebracht haben, den Schädel zu opfern, aber es konnte auch ein Ablenkungsmanöver gewesen sein. Wieso hatte er den Schädel nicht an sich genommen, bevor er den Sarg auf die Straße geworfen hatte? War es Panik gewesen?
    Logan war nicht der Typ, der in Panik geriet, aber er hatte am Steuer gesessen. Kenner behauptete, die Frau hätte den Sarg aus dem Wagen gestoßen. Jedenfalls würde er schon bald Bescheid wissen.
    Und bis dahin würde Barrett House weiterhin überwacht werden.
     
    »Du bist ja wach.« Logan betrat das Zimmer und setzte sich auf den Stuhl neben Gils Bett. »Wie fühlst du dich?«
    »Ich würde mich verdammt viel besser fühlen, wenn dieser Arzt mich nicht mit Schlafmitteln voll gedröhnt hätte«, knurrte Gil. »Meine Schulter ist in Ordnung, aber ich habe tierische Kopfschmerzen.«
    »Du brauchtest Ruhe.«
    »Aber nicht zwölf Stunden lang.« Er richtete sich mühsam auf. »Wie sieht’s aus?«
Logan beugte sich vor und richtete die Kissen für Gil. »Eve arbeitet an dem Schädel.«
»Das wundert mich. Ich dachte schon, es wäre ein Fehler gewesen, sie mitzunehmen. Es hätte sie abschrecken können.«
»Oder sie so wütend machen, dass sie in die Hände spuckt, um es hinter sich zu bringen. Es hätte so oder so ausgehen können. Aber ich hatte keine Wahl. Ich musste diese Bastarde davon überzeugen, dass wir etwas Wichtiges vorhatten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie so dicht an uns rankommen würden.«
»Du meinst, du hast gehofft, sie würden es nicht riskieren.« Gil lächelte sarkastisch. »Erzähl mir doch keinen Quatsch. Du hättest es so oder so getan.«
»Wahrscheinlich.« Dann fügte er ernst hinzu: »Trotzdem tut es mir Leid, dass du ins Schussfeld geraten bist.«
»Das war schließlich mein Job. Es war abgemacht, dass ich mich um eventuelle Angreifer kümmern würde, während du die falsche Spur legst.« Gil verzog das Gesicht. »Aber ich hab mich blöd angestellt. Sie hätten mich erwischt, wenn unsere Knochenlady nicht gewesen wäre. Sie war verdammt gut.«
»Ja, sehr gut. Anscheinend hat Quinn dafür gesorgt, dass sie sich gegen die Frasers dieser Welt zur Wehr setzen kann.«
»Quinn schon wieder?«
Logan nickte. »Er scheint stets im Hintergrund zu sein, nicht wahr?« Er stand auf. »Ich gehe runter und

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