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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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gearbeitet.«
Fiske. Der blutige Horror hatte einen Namen. »Ich will, dass Joe informiert wird. Er kann den Schweinehund ausfindig machen.«
»Wollen Sie Quinn wirklich in die Sache hineinziehen, bevor Sie Beweise haben? Timwick ist ein großes Kaliber. Ein Anruf von ihm würde genügen, um Ihrem Freund das Leben schwer zu machen.« Er senkte die Stimme und sagte eindringlich: »Holen Sie sich den Beweis, Eve. Tun Sie Ihren Job. Damit machen Sie es Quinn leichter und Ihr eigenes Leben sicherer.«
»Und ich würde tun, was Sie wollen.«
»Alles hat eine gute und eine schlechte Seite. Und nur um mir eins auszuwischen, werden Sie doch nicht den Ast absägen, auf dem Sie selber sitzen. Sie glauben, ich irre mich? Wenn Sie das beweisen könnten, würde mich das nicht für all die Probleme bestrafen, die ich Ihnen bereitet habe?«
»›Problem‹ ist wohl kaum das treffende Wort für versuchten Mord.«
»Ich habe meine Karten auf den Tisch gelegt. Und ich habe Sie gewarnt. Jetzt liegt die Entscheidung bei Ihnen.«
»Das hat sie immer getan.«
»Dann treffen Sie die richtige Entscheidung.« Er wandte sich zum Gehen. »Es wird eine Weile dauern, um die Sicherheitsvorkehrungen für Ihre Heimreise zu treffen. Ich werde Margaret bitten, für heute Nachmittag einen Flug für Sie zu buchen.«
»Und was ist, wenn ich sofort abreisen will?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe Sie zur Zielscheibe gemacht und ich werde Sie beschützen, so gut ich kann. Ich werde außerdem die Sicherheitsmaßnahmen für Ihre Mutter und Ihr Haus in Atlanta verdoppeln.« Er wandte sich nach ihr um. »Geben Sie sich einen Ruck, Eve. Vergessen Sie, wie wütend Sie auf mich sind, und tun Sie, was das Beste für Sie und für Ihre Mutter ist.«
Bevor sie ihm antworten konnte, schloss die Tür sich hinter ihm. Zuschlagen und abhauen. Dieser raffinierte Scheißkerl.
    Wenn Ihnen das Leben Ihrer Mutter lieb ist.
     
    Sie versuchte, gegen die Panik anzugehen, die sie
    überkam. Er hatte geschickt die Worte benutzt, die sie am tiefsten treffen würden. Sie sollte sich um nichts von dem scheren, was er gesagt hatte, und machen, dass sie von hier fortkam. Sie wäre nie hergekommen, wenn sie geahnt hätte, was sie erwartete. Er hatte sie mit Absicht getäuscht und in eine Situation gebracht, die – Reg dich ab. Was spielte es für eine Rolle, dass sie Logan am liebsten den Hals umgedreht hätte? Was konnte sie jetzt tun?
    Beweisen Sie, dass ich Unrecht habe.
    Ein verlockender Köder. Wenn sie intensiv arbeitete, konnte sie diesen Beweis in ein paar Tagen haben.
Und ihn Logan überlassen, dafür, dass er sie durch die Hölle hatte gehen lassen?
Auf keinen Fall. Nicht, wenn es irgendeine andere Möglichkeit gab.
Tun Sie, was das Beste für Sie und Ihre Mutter ist.
Langsam trat sie ans Fenster. Es wurde allmählich hell. Am Nachmittag konnte sie schon auf dem Heimweg sein. Wie sehr wünschte sie sich, wieder dort zu sein, wo sie sich sicher und wohl fühlte.
Aber selbst zu Hause war sie womöglich nicht mehr in Sicherheit. Allein die Entscheidung, Logans Angebot anzunehmen, könnte den Frieden und die Sicherheit zerstört haben, die sie sich in den Jahren seit Frasers Hinrichtung aufgebaut hatte. Sie wurde zurück in diesen alptraumhaften Sumpf gezogen, in dem sie nach Bonnies Tod beinahe ertrunken wäre.
Sie würde nicht ertrinken. Wenn sie Bonnies Tod überlebt hatte, konnte sie auch alles andere überstehen.
    Barrett House Dienstagnachmittag
    Logan stand im Foyer, als sie kurz nach eins die Treppe herunterkam.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Sie haben Ihren Koffer nicht dabei.«
»Er ist immer noch gepackt. Sobald ich mit meiner Arbeit fertig bin, sehe ich zu, dass ich von hier wegkomme. Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass den Auftrag zu erledigen die einzige Möglichkeit ist, aus diesem Schlamassel herauszukommen.« Sie durchquerte das Foyer und ging auf das Labor zu. »Wo ist der Schädel?«
»Sie sind auf dem richtigen Weg. Die Kiste steht auf Ihrem Arbeitstisch.« Er folgte ihr. »Aber meinen Sie nicht, Sie brauchen erst ein bisschen Schlaf?«
»Ich habe schon geschlafen. Nachdem ich meine Entscheidung getroffen habe, habe ich geduscht und mich kurz ins Bett gelegt.«
»Sie hätten es mich wissen lassen und mir meine Sorge nehmen können.«
»Ich habe kein Interesse daran, Ihnen Ihre Sorgen zu nehmen.«
»Verstehe. Aber Sie tun das Richtige.«
»Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, würde ich jetzt aus der Haustür anstatt ins Labor

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