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Das verlorene Gesicht

Das verlorene Gesicht

Titel: Das verlorene Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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werden verfolgt«, sagte Pilton. Sandra zuckte zusammen und warf einen Blick über ihre Schulter. »Wo?« »Der dunkelblaue Mercury.« »Sind Sie sicher?« … Pilton nickte. »Keine Sorge. Damit haben wir gerechnet. Wir werden ihn in der Mall abhängen.« Jemand folgte ihnen. Jemand, der ihnen etwas zuleide tun wollte, dachte Sandra. Zum ersten Mal erschien ihr die Bedrohung real.
    Fiske beobachtete, wie der Van in der North Lake Mall in eine Parklücke fuhr und die drei Insassen durch die Tür des Südausgangs hasteten. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, einen Parkplatz zu suchen. Er würde einfach herumfahren und warten, bis die drei durch eine andere Tür herauskamen.
    Aber es war ungewiss. Es gab zu viele Parkebenen und zu viele Türen. Eigentlich war es auch egal. Sein Lieblingsabhörgerät hatte mal wieder wunderbar funktioniert. Er wusste, wo sie hin wollten, obwohl er wünschte, Margaret Wilson hätte sich ein bisschen deutlicher ausgedrückt. Lanier war ein riesiges Freizeitgebiet mit Tausenden von Hütten, die man mieten konnte. Was bedeutete, dass er am besten möglichst schnell die richtige ausfindig machte. Er legte sein Abhörgerät weg und rief Timwick mit seinem Handy an. »Duncans Mutter wird in eine Hütte am Lanier-See verfrachtet. Die Hütte wurde wahrscheinlich heute oder gestern von Margaret Wilson gemietet. Ich muss wissen, welche.« »Ich kümmere mich darum.« Timwick legte auf. Fiske beschloss, sich inzwischen ein Hotelzimmer zu nehmen und abzuwarten. Alles lief nach seinem Geschmack. Es hatte ihn geärgert, Atlanta verlassen zu müssen, bevor er alles endgültig erledigen konnte. Aber jetzt war er wieder da.
    »Alles in Ordnung«, sagte Margaret am Telefon zu Logan. »Wir haben das Fahrzeug gewechselt und sind auf dem Weg zum Lanier-See.« »Rufen Sie mich an, wenn Sie dort angekommen sind.« »Ich habe Ihnen doch gesagt, es ist alles in Ordnung. Pilton ist sich sicher, dass uns niemand mehr gefolgt ist.« »Pilton?« »Der Leibwächter. Obwohl sein Leib kaum größer ist als meiner.« »Macht nichts. Ich würde selbst gegen Goliath auf Sie wetten.« »Ich auch. Darum versuche ich, mich wegen Pilton zu beruhigen. Also gut, ich rufe Sie an, sobald wir in der Hütte sind. Sonst noch was?« »Bleiben Sie in Deckung.« Er beendete das Gespräch. Alles in Ordnung. Vielleicht war es das, aber er machte sich dennoch Sorgen. Er hätte erwartet, dass es schwieriger sein würde, Sandra Duncan aus dem Haus zu bekommen.
    Es sei denn, die anderen wollten sie ebenfalls von der Bildfläche verschwinden lassen. Es wäre viel leichter, sich jemanden vom Hals zu schaffen, der sich versteckte.
    Aber nur, wenn sie sie fanden. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen bei Eve bleiben.« Joe Quinn kam auf ihn zu. »Und sie hat Ihnen gesagt, Sie sollen bei Kessler bleiben.« »Er ist direkt hinter mir.« »Und ich bin nur hundert Meter vom Labor entfernt.« »Das sind hundert Meter zu viel.«
    »Ich musste einen Anruf erledigen und ich glaube, sie wollte mich außer Reichweite haben.«
     
    »Sie hat halt Geschmack.«
    Zeit, einen Versöhnungsversuch zu wagen. »Sie haben absolut Recht. Sie hat genauso wie Sie absolut Recht damit, mich zu verabscheuen.« Er sah Quinn direkt in die Augen.
    »Aber geben Sie mir keine Befehle. Wir gehören zum selben Team und ich werde tun, was ich kann. Aber ich werde mit Ihnen arbeiten, nicht für Sie, Quinn.«
    Joes Mundwinkel zuckten. »Und auch nicht gegen mich? Was haben Sie ihr über mich erzählt?« »Was ich ihr erzählen musste, um meine Position zu verteidigen. Ich versichere Ihnen, es war die reine Wahrheit.« »Laut Definition von John Logan.« Logan nickte. »Ich glaube, Sie wissen, was ich ihr erzählt habe. Wahrscheinlich haben Sie es ihr all die Jahre vorenthalten.« »Sie verdammter Hund.« »Ich denke, ich hatte ein Recht, mich zu schützen. Sie wurden mir ein bisschen zu gefährlich. Ich nehme an, wir kommen zu einer Einigung. Sie erklären sich einverstanden, wenn schon nicht freundschaftlich, dann wenigstens bereitwillig mit mir zusammenzuarbeiten, und ich höre auf, Eve von Ihrem Alter Ego zu erzählen.« Quinn starrte ihn einen Augenblick lang feindselig an. »Sie können mich mal.« Er ging an ihm vorbei und betrat das Gebäude. Logan atmete tief aus. Er war in seinem Leben vielen gefährlichen Männern begegnet, aber Quinn war zweifellos eine Klasse für sich. Er wunderte sich, dass Eve das noch nicht bemerkt hatte. Vielleicht war es auch gar nicht so

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