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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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Zusammenhang nicht mit Amateuren zu tun haben.«
    Kipper brachte sein aufbrausendes Temperament wieder unter Kontrolle. Er beugte sich nach vorn, und die Knöchel seiner zusammengeballten Faust standen weiß hervor, obwohl sie dank seiner vielen Baustellenbesichtigungen stark gebräunt waren.
    »Okay«, sagte er. »Aber, und dies gilt für Sie, General, gleichermaßen wie für Mr. Culver, falls diese Sabotageakte überhandnehmen, dann möchte ich davon wissen. Diese Eisenbahnlinie ist unser wichtigster Transportweg.«
    »Geht in Ordnung, Mr. President«, sagte Franks.

    »Sie wollten uns noch ein paar Optionen bezüglich der Verlegung der Truppen in New York vorstellen«, schlug Culver vor, um die Diskussion in andere Bahnen zu lenken.
    Der General auf dem Bildschirm nickte.
    »Wir sollten die Marines vom Kennedy Airport verlegen, nachdem die Kavallerie den Flughafen gesichert hat. Die Navy schickt gerade einige Einheiten aus Puerto Rico nach Norden, um die Stadt zur See hin abzuriegeln. Zumindest so gut es geht. Diese Einheiten bestehen aus zwei Zerstörern und einem Tankschiff. Es wäre eine große Hilfe, wenn die Verteidigungsministerin die Briten dazu bewegen könnte, uns zu unterstützen, Mr. President.«
    »Deshalb ist sie ja dort«, erwiderte Kipper. Mit Ministerin Castellato würde er in zwei Stunden telefonieren, um sich unterrichten zu lassen. Im Augenblick konnte er nichts weiter dazu sagen.
    Franks beugte sich sehr weit vor und füllte jetzt beinahe den ganzen Bildschirm aus.
    »Ich möchte Sie nur deutlich darauf hinweisen, Sir, dass wir im Verlauf des nächsten Monats noch mehr Verluste haben werden.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Kipper, der glaubte, sich verhört zu haben. »Im Verlauf des nächsten Monats? Soll dieser Kampf etwa noch einen Monat lang dauern?«
    Franks nickte. »Das ist sehr gut möglich. Wir können auch doppelt oder dreimal so viele Truppen in die Schlacht schicken, aber es wird die Länge des Engagements kaum beeinflussen.«
    Herrje, dachte Kipper, das wird ja mit jeder Minute schlimmer.
    »Ich verstehe«, sagte er laut. »General, haben Sie eine Kopie der Ausführungen von Admiral Ritchie bekommen
bezüglich der Möglichkeit, nukleare oder chemische Waffen in New York einzusetzen?«
    »Hab ich, Mr. President. Und ich schließe mich Ritchies Meinung an. Wir sollten sehr vorsichtig mit dieser Option sein, wegen genau der Gründe, die er ausgeführt hat. Ich verstehe durchaus die Attraktivität bestimmter technischer Möglichkeiten. Auch ich möchte so wenige meiner Leute opfern wie möglich.«
    »Dann schlagen Sie mir bitte eine andere Möglichkeit vor, General«, sagte Kipper.
    Franks nickte bedächtig, als würde er zum ersten Mal über dieses Thema nachdenken, was aber ganz offensichtlich nicht der Fall war.
    »Wenn Sie in Kauf nehmen wollen, dass große Teile von New York City zerstört werden«, schlug er schließlich vor, »könnten wir eine Flotte B-52-Bomber losschicken.«
    »Was heißt das? Konventionelles Bombardement?«, fragte Kipper.
    »Massives konventionelles Bombardieren würde garantiert die Moral der irregulären Streitkräfte brechen, mit denen wir es dort zu tun haben. Die Piraten und wer auch immer sie für seine Zwecke eingespannt hat. Außerdem würde es dem Rest der Welt deutlich machen, dass wir gewillt sind, unser Territorium zu verteidigen, egal ob wir darauf stehen oder nicht. Das Gebiet der Vereinigten Staaten gehört uns, und wir werden alles tun, um unsere Feinde daraus zu vertreiben.«
    »Die Kosten«, meldete Culver sich zu Wort. »Wie viel würde uns ein solcher Bombenangriff kosten? Menschliche Opfer und finanzielles Kapital.«
    »Na ja, wenn man es richtig macht und alle tötet, die getötet werden sollen, dann werden es Tausende sein. Und was die Zerstörung betrifft, so werden die betroffenen Gebiete so aussehen, wie wir es von Bildern von zerbombten Städten aus dem Zweiten Weltkrieg kennen. Wenn Sie
wollen, kann ich meine Mitarbeiter bitten, Ihnen diesbezüglich einiges an Material zu schicken.«
    »Jesus, vielleicht sollten wir doch lieber eine Atombombe auf die Stadt schmeißen«, murmelte Culver vor sich hin.
    »Um mal ein bekanntes Zitat aus der Geschichte zu benutzen«, sagte Franks. »Wir müssen einen Teil der Stadt zerstören, um sie zu retten. New York ist ein viel zu wichtiger Eingangshafen und ein strategisch bedeutender Stützpunkt an der Ostküste, als dass wir ihn jemand anderem überlassen dürfen, auch wenn wir ihn nicht

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