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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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Einige von ihnen tragen Uniformen von Milizen oder militärischen Verbänden, was die Möglichkeit von Blau-auf-Blau-Verlusten erhöht.«
    »Blau-auf-Blau?«, fragte Kipper
    »Beschuss durch eigene Truppen«, erklärte Franks. »Es ist sehr ähnlich wie bei den Gefechten während des Rückzugs aus dem Irak, Mr. President. Nur dass wir diesmal unsere eigenen Häuser zerstören.«
    Culver beugte sich vor und warf versehentlich einen Stapel blauer Ringbücher um. »Und was können Sie uns über die Feinde sagen, General? Wir haben vorhin mit Colonel Kinninmore gesprochen, und er war felsenfest davon überzeugt, dass es sich nicht um eine Art Bandenkrieg oder einen Aufstand von Gangstern handelt. Er meinte, es müsse jemanden geben, der im Hintergrund die Fäden zieht.«

    Franks Gesichtsausdruck änderte sich kaum, als er die Frage zur Kenntnis nahm. Kipper fragte sich, ob gerade das von Bedeutung war.
    »Ich habe die Berichte gelesen, die Colonel Kinninmore zu diesen Überlegungen gebracht haben, Sir. Ich stimme seiner Einschätzung zu, aber das hilft uns nicht sehr viel weiter. Solange wir keinen von ihren Führern gefangen genommen haben, tappen wir weiterhin im Dunkeln.«
    »Und wenn Sie mal ein wenig spekulieren, General«, sagte Kipper. »Was würden Sie dann sagen?«
    Franks rutschte ein wenig zur Seite und seufzte.
    »Als Gedankenspiel könnte man sagen, dass New York eine Art Kollateralschaden der Pariser Intifada oder des Atomschlags der Israelis darstellt, vielleicht auch des Umsiedlungsprogramms der britischen Regierung. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus diesen und anderen Faktoren. Es sind fast eineinhalb Milliarden Menschen auf diesem Planeten unterwegs, Mr. President. Sie fliehen vor Konflikten oder sind darin verwickelt. Für uns ist New York ein wichtiges Schlachtfeld, aber es ist nicht so bedeutsam, wenn man sich die globale Situation anschaut. Wenn ich mal frei von der Leber weg spekulieren dürfte, würde ich sagen, dass da jemand die Lage ausnutzen will, um sich einige Immobilien zu sichern und einen gewissen Teil der Ostküste zu kolonisieren. Wir haben ja weder genug Leute noch die Ressourcen, um dieses Gebiet wirksam zu kontrollieren.«
    »Aber warum setzen sie auf gewaltsame Konfrontation?«, fragte Kipper. »Warum schleichen sie sich nicht einfach ein und schnappen sich ein Fischerdorf oder ein verlassenes Bauernkaff, wenn sie sich einfach nur ansiedeln wollen? Und warum fragen sie nicht einfach? Wir werben doch die ganze Zeit um Einwanderer.«
    »Aber nicht unbedingt diese Sorte, Mr. President. Aber es macht wirklich nicht viel Sinn, über die Motive eines
Feindes nachzudenken, den wir noch nicht einmal identifiziert haben.«
    Kipper konnte sich der Logik dieses Arguments nicht verschließen.
    »Brauchen Sie irgendwelche Unterstützung, die Ihnen helfen könnte, diese Leute zu identifizieren?«, fragte er.
    »Eigentlich nicht«, sagte Franks. »Ihre Kommunikation untereinander ist sehr gut abgeschottet. Zumindest auf Kommandoebene. Erinnert mich an die Jagd auf Bin Laden. Sie benutzen keine Satellitentelefone. Ich vermute, dass sie Kuriere einsetzen, um ihre Befehle weiterzugeben, und ihren kleineren Kampfeinheiten eine Menge Spielraum lassen. Sie sind sehr mobil, aber sie bewegen sich immer getarnt. Wenn wir ein Anzeichen für eine größere Truppenkonzentration des Feindes bekommen, dann schlagen wir mit allem zu, was wir haben. Allerdings könnten wir sie noch viel stärker treffen, wirklich viel stärker, wenn Sie uns autorisieren würden, schwere Luftstreitkräfte einzusetzen.«
    »Sie meinen die großen Bomber, General?«, fragte Culver.
    »Ja, Sir. Ich fürchte, dass eine Stadt wie New York zu viele Helikopter bindet, auch unter den momentanen beschränkten Einsatzbedingungen. Es ist ein sehr gefährliches Terrain für Luftnahkampfeinsätze. Wir haben bereits vier Kampfjets durch abgefeuerte Raketen verloren und …« Er schaute auf die Zettel, die vor ihm auf dem Tisch lagen. »… bislang dreizehn Hubschrauber.«
    Kipper merkte, wie ihm angesichts dieser Zahlen schwindelig wurde. Solche Verluste konnten sie sich nicht mehr lange leisten.
    »Sind alle von Raketen abgeschossen worden, General? Wir können doch sicherlich herausfinden, von wo diese Dinger kommen?«
    »Einige davon waren unsere eigenen, Sir. Die meisten unserer Helis wurden mit ziemlich einfachen technischen
Mitteln abgeschossen. Granaten mit Raketenantrieb, die oftmals von Wolkenkratzern abgefeuert werden. Wie

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