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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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Zeit, ins Bett zu gehen, Liebling. Als deck dich schön zu, und lass mich mal mit Mommy sprechen.«
    Wieder piepte es im Hörer.
    »Okay, gute Nacht, Daddy.«
    Oh, Mickey, du bist toll, so toll, du machst mich einfach fertig, hey, Mickey!

    »Gute Nacht, Suzie«, rief er laut, aber sie war schon weg. Das nächste Piepen leitete den weniger angenehmen Teil seines Anrufs zu Hause ein.
    »Kip, bist du noch dran? Geht’s dir gut? Mir wurde gesagt, mit dir sei alles in Ordnung, aber mein Gott, die Bilder in den Nachrichten waren schlimm. Und dann diese ganzen Leute. Ich hab dir ja gesagt, du sollst da nicht hinfahren. Ich hab’s dir gesagt. Der Secret Service hat es dir gesagt. Jed hat es …«
    Barbara war so erleichtert gewesen, endlich seine Stimme zu hören, dass sie sich kaum noch halten konnte, und wurde nun von Sekunde zu Sekunde heftiger. Er musste sie unbedingt unterbrechen, bevor sie richtig wütend wurde. Er saß gebeugt über den blinkenden Anzeigen des Funkgeräts im Heck des gepanzerten Wagens, hielt das Mikrofon mit beiden Händen umklammert und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Die beiden Techniker der Army, die neben ihm saßen, taten so, als hörten sie nichts von diesem Streit und bemühten sich, so unbeteiligt wie möglich auszusehen. Ein lautes statisches Rauschen erhob sich kurz, und Barbara brach ab, so dass Kip endlich eine Gelegenheit hatte, zu Wort zu kommen.
    »He, Liebling, beruhige dich doch«, sagte er. »Mir geht es gut. Absolut gut. Ich hab kaum einen Kratzer abgekommen. Und um mich herum ist eine ganze Armee aus … äh … Soldaten.«
    Die beiden Techniker der Army sahen sich belustigt an. Ein weiteres Piepen kündigte Barbaras Retourkutsche an.
    »Was soll denn das heißen, um dich herum ist eine ganze Armee? Du solltest doch längst auf dem Rückweg sein. Wo bist du denn überhaupt?«, fragte sie scharf.
    Kipper zuckte zusammen, das hier war wirklich kein Spaß.
    »Na ja, ich bin noch in New York …«

    »James Everett Kipper, warum zum Teufel bist du immer noch in New York City? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen, du gottverdammter Vollidiot!«
    Die Techniker zuckten zusammen und nahmen ihre Kopfhörer ab. Kipper holte tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor er etwas erwiderte. »Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen«, erklärte er hastig. »Erstens, der Flughafen ist nicht mehr sicher …« Er verzichtete lieber darauf, zu erklären, warum das so war. »Und zweitens, diese Leute, die du in den Nachrichten gesehen hast, die Verletzten, denen habe ich meinen Heli zur Verfügung gestellt, damit man sie nach Kansas City ausfliegt, wo sie behandelt werden. Sie wären alle gestorben, wenn wir damit gewartet hätten.«
    Es gab eine kurze Pause, während Barbara das verarbeitete. Kipper spähte durch die Sehschlitze in dem schwer gepanzerten Wagen dieses … äh … verdammt, er wusste noch nicht mal, wie dieser Panzer oder Geländewagen hieß, in dem er hier saß. Dieser ganze militärische Kram war einfach nicht seine Sache. Draußen auf der Straße konnte er nur uniformierte Gestalten erkennen, die vorbeihuschten, und andere Fahrzeuge, die herumfuhren. Einige sahen so aus wie das, in dem er hockte, andere kannte er sogar, die sahen aus wie Humvees.
    »Und wann wirst du dort rauskommen, Kip?«, fragte seine Frau. »Es ist doch gefährlich dort.«
    Er widerstand dem Drang, ihr zu erklären, dass dies ja der Grund für seinen Besuch an der Ostküste war. Er wollte die Gegend hier sicherer machen. Aber er wusste ganz genau, dass Barbara von solchen oberschlauen Bemerkungen nichts hielt.
    »Du weißt doch, dass ich dir nicht die Details meiner Reise mitteilen darf, Liebling«, sagte er. »Das würde nur den Leuten helfen, die uns heute unter Beschuss genommen haben. Aber ich bin in Sicherheit und werde bald nach Hause kommen.«

    Ihre Antwort ging im Rauschen verloren, klang aber nicht sehr ermutigend. Kipper bildete sich ein, dass einer seiner Techniker sich an den Drähten des Funkgeräts zu schaffen machte.
    »Sorry, Barbara, das konnte ich nicht verstehen.«
    »… zurück … leidtun …«
    Die Verbindung brach ab, und einer der Soldaten drückte auf den Knöpfen herum und murmelte eine Entschuldigung.
    Kipper klopfte ihm auf die Schulter. »Keine Panik, so wie es aussieht, haben Sie Ihren Oberkommandierenden gerade vor einem Angriff mit schwerem Geschütz bewahrt.«

12
    Swindon, England
    Ein Mann vom Innenministerium erwartete sie im Greater Western Hospital, einem

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