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Das verlorene Observatorium

Das verlorene Observatorium

Titel: Das verlorene Observatorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Schlafzimmer befindet sich zwei Etagen tiefer. Und wie ich so die Decke meines Zimmers anstarre, werde ich von einem Klopfen gestört, einer Hand, die auf Holz klopft. Wer ist da? frage ich. Ich bin es, Alice, sagt Alice. Die Tür wird ohne meine Erlaubnis geöffnet, und Alice kommt in mein Schlafzimmer und macht die Tür hinter sich zu. Sie trägt lediglich ihre Nachtwäsche. Und dann trägt sie auf einmal gar nichts mehr. Alice, völlig nackt, tritt vor und zieht mir Laken und Decken fort. Dann ersetzt sie die Laken und Decken durch ihren nackten Körper. Sie zieht mir die Schlafanzughose herunter und setzt sich auf mich. Sie bewegt sich auf und ab. Ich werde von einem überaus angenehmen Gefühl übermannt. Kurze Zeit später schaut Alice zu mir herab und fragt: Schon? Ich weiß nicht, was sie meint, und ignoriere ihre Bemerkung. Alice kehrt in ihr Zimmer zurück. Sie wird in den nächsten Nächten wiederkommen, und es wird immer wieder das gleiche passieren. Ich fange an, mich auf diese Nächte zu freuen. Es dauert nicht lange, und sie hört auf, Schon? zu sagen, und bleibt länger bei mir.
    Meine Mutter betrat im vierten Stock die leere Wohnung 23. Mutter: Diese hier, die kleinste Wohnung des Gebäudes, war einmal das Zuhause von Lord Aloysius Pearson. Lord Pearson lebte allein. Er besaß einmal ein Schloß, das voller Schätze war und so groß, daß er es im August für die Öffentlichkeit öffnete und gegen Eintritt die Besucher herumführte. Das Schloß war allerdings recht baufällig, und um alles noch schlimmer zu machen, war während eines Unwetters eine Zeder auf sein Dach gestürzt und hatte einen beträchtlichen Schaden angerichtet. Lord Pearson konnte sich aus eigenen Mitteln die Restaurierung seines Hauses nicht leisten. Und so blieb ihm nur eine Möglichkeit: Er mußte es mitsamt seiner Schätze einer Stiftung übereignen. Diese Stiftung setzte das Schloß wieder instand und hielt es das ganze Jahr über für den Publikumsverkehr geöffnet. Die Stiftung legte fest:
    a. Das es Lord Pearson nicht möglich sein wird, im Schloss zu bleiben.
    b. Das es Lord Pearson nicht möglich sein wird, Besucher durch das Schloss zu führen. (Vergleiche die Anmerkung unten).
    Anmerkung: Die Stiftung beschäftigt ein Team von Experten für Geschichte und Architektur mit einer umfassenden Ausbildung in Museumspädagogik.
    Lord Pearson verließ sein Schloß in der Gewißheit, daß es restauriert und für immer seine Familienschätze bewahren würde. Er kam in die Stadt und kaufte, von dem größeren Teil des ihm noch verbliebenen Geldes, Wohnung 23 im Observatorium. Dieses Gebäude, so sagte er, schien eine Geschichte zu haben, und außerdem, sagte er, sei die Wohnung (ein früheres Dienstbotenzimmer) angemessen im Preis. Hier lebte er, und hier starb er. Vor seinem Tod lud er häufig die anderen Bewohner in seine Wohnung ein und führte sie herum, als wäre es ein herrschaftliches Anwesen. Er sagte dann, Dies ist der Salon, in dem Lord Pearson saß und fernsah. Dies ist das Bad, in dieser Plastikwanne wusch sich Lord Pearson mit nach Limonen duftender Seife. Dies ist die Küche, und an diesem Tisch saß Lord Pearson und schlürfte seine Kraftbrühe. Und so weiter. Lord Pearson starb an einer Überdosis Schlaftabletten. Sein Geld war zur Neige gegangen. Er hatte nicht die geringste Idee, womit er seinen Lebensunterhalt verdienen könnte. Auf seiner Leiche, die elegant in einen Tweedanzug gekleidet war, lag ein Zettel:
    Dies ist Lord Pearson.
    Ein stattliches Relikt aus der Zeit der Jahrhundertwende. Bitte in der Familiengruft beisetzen.
Tearsham Park
    Vater stand in der verlassenen Wohnung 12. Vater: Dies ist das Zimmer meiner Mutter. Meine Mutter liegt auf ihrem Bett. Über den Raum verteilt findet sich ihre Sammlung von Porzellanfiguren, die mich anstarren. Es ist Tag. Meine Mutter verläßt das Bett nicht mehr. Meine Mutter sagt mir, ich dürfe nicht vergessen, die Familie Orme am Leben zu erhalten. Sie sagt mir, ich solle die Geschichte der Ormes studieren, damit ich sie an meine Kinder weitergeben kann. Dann fängt sie an zu weinen. Sie sagt mir, sie werde von meiner Frau verfolgt. Sie sagt mir, meine Frau räume absichtlich und vorsätzlich alle Gegenstände in Tearsham Park um. Mutter sagt mir, Alice habe Dinge umgeräumt, nur um ihre Autorität zu untergraben. Mutter klagt, wenn sie bestimmte Gegenstände nicht finden könne, die vorsätzlich an einen anderen Platz gestellt worden waren, dann zeige Alice darauf

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