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Das verlorene Observatorium

Das verlorene Observatorium

Titel: Das verlorene Observatorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Magnitts Tod völlig ignoriert. Er verliert umgehend jedes Interesse, als könne er ohne Alec nicht mehr erkennen, was genau es war, das Claire liebenswert machte.
Tearsham Park
    Vater in Wohnung 14: Ich weiß, daß dieser Raum das Kinderzimmer ist, auch wenn jemand die Wickeltische und die Kinderstühle fortgeschafft hat, um mich hereinzulegen. Und es gab hier früher Fliesen in der Farbe von Schmeißfliegen auf dem Boden und an den Wänden bis auf halbe Höhe. An dieser Stelle und ich bin sicher, dass es hier war, hatte ich meinen Namen in die Wand geritzt. Sieh nur! Es ist Gips! Man hat alles abgedeckt, aber ich war hier! Das hier ist wirklich das Kinderzimmer! Genau dort drüben habe ich mit meinem Mikroskop gesessen. Aber das ist schon lange her. Dann, Jahre später, schläft unser Kind im Kinderbett. Der Arzt ist gerade gegangen, einer von vielen Ärzten, die wir im Lauf der letzten Monate kommen ließen. Unser Kind ist fünf Jahre alt. Es geht ihm nicht gut. Es ist krank. Sein Kopf ist angeschwollen, und es ist sehr blaß. Es klagt über Kopfschmerzen. Es schläft jetzt und wie ich auf seinen blassen, mageren Körper hinabschaue, fange ich an zu weinen. Der Kopf auf diesem Körper ist viel zu groß. Das Verhältnis stimmt nicht. Die Wangen sind stark angeschwollen. Das Fleisch auf seinem Gesicht sieht so straff aus, daß ich mir vorstelle, es müsse bald platzen.
Das Observatorium
    Mutter in Wohnung 8, wo ihr Junggeselle lebte: Ich befinde mich im Schlafzimmer. Ich bin nicht allein. Ich lächle.
Tearsham Park
    Vater in Wohnung 14: Die Krankheit meines Sohnes ist weiter fortgeschritten. Während sein Kopf noch größer geworden ist, magerte sein Körper weiter ab. Mir fällt auf, daß er viel und oft lächelt. Auch jetzt lächelt er. Um seine Augen sind Falten aufgetaucht. Mein Sohn hält einen Arm seines Teddybären. Den
    Mund hat er abgerissen, das Lächeln aus dem Gesicht des Teddybären. Mein Sohn will eigentlich nicht lächeln. Ich glaube, es ist eine Begleiterscheinung seiner Krankheit, die Haut in seinem Gesicht ist zu einem Lächeln verzogen. Mein Sohn hat sehr feines, blondes Haar. Es ist gescheitelt. Es ist so dünn, daß man beinahe seinen Schädel durchschimmern sieht. Ich sehe meinen Sohn an, und ich denke, daß mein fünfjähriger Sohn aussieht wie ein alter Mann.
Das Observatorium
    Mutter, immer noch in Wohnung 8: Ich befinde mich im Schlafzimmer. Ich bin nicht allein. Ich lächle.
Tearsbam Park
    Vater in Mutters Schlafzimmer in Wohnung 6: Meine Frau liegt im Bett. Sie verbringt inzwischen den größten Teil ihrer Tage im Bett. Sie hat schon sehr lange nicht mehr nach unserem Sohn gesehen. Ich trage meinen Schlafanzug. Es ist Nacht. Ich lege mich ins Bett zu meiner Frau. Ich sage zu ihr: Alice, ich habe bei den Porträts gesessen. Alice, wir brauchen noch einen Francis Orme. Ich glaube nicht, daß dieser sehr alt wird.
Das Observatorium
    Mutter in Wohnung 8: Ich befinde mich im Schlafzimmer. Ich bin nicht allein. Ich lächle. Ich bin in einen Junggesellen verliebt. Noch nie zuvor war ich so glücklich.
Tearsham Park
    Vater in Mutters Schlafzimmer in Wohnung 6: In dem Kinderbett, das hier stehen sollte, schläft unser zweites Kind. Es ist wieder ein Junge. Er heißt Thomas. Alice kümmert sich sehr liebevoll um ihn und legt jede Stunde ihre Hände um seinen Kopf, weil sie prüfen will, ob er anschwillt. Sie seufzt erleichtert. Mein anderer Sohn, der durch sein Leiden für gewöhnlich im Kinderzimmer bleiben muß, kann überhaupt nicht mehr aufhören zu lächeln. Ich bemerke aber, daß in seinen Augen weder Glück noch Zufriedenheit liegt. Er hat das Baby gesehen. Er mustert das Kind aufmerksam und während er das Gesicht des Babys betrachtet, streicht er über seine eigenen Wangen. Meine Frau will nicht zulassen, daß unser ältester Sohn das Baby berührt. Sie schiebt ihn fort, wenn er ihm zu nahe kommt. Da steht er nun, hat uns den Rücken zugewandt und geht die Treppe hinauf, die ins Kinderzimmer führt. Er ist sechs Jahre alt, sieht aber aus wie sechzig.
    Zwei Arzte stehen am Bett meines Sohnes. Mein Sohn jammert und hält sich den Kopf. Ich frage die Arzte: Können Sie denn nichts tun? Er hat Schmerzen. Tut doch was! Die Arzte sagen, man kann nichts mehr tun. Sie haben dem Jungen Morphium gegeben. Mein Sohn kratzt sich fieberhaft am Kopf. Tut doch was!
Das Observatorium
    Mutter in Wohnung 12: Ich habe den beiden Schwestern gerade ein Geschenk gemacht. Ich habe Eva und Christa einen

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