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Das verlorene Observatorium

Das verlorene Observatorium

Titel: Das verlorene Observatorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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und Boden gestorben ist, in einem Tunnel, der im Keller beginnt. Wir alle sind seine Kinder, er hat uns gemacht. In Dankbarkeit borgen wir uns seinen Namen für unsere kleinen Leben und geben ihn dann weiter. Er ist nichts, was wir behalten dürfen. Gib ihn weiter, Francis, erhalte ihn am Leben. Lies die Geschichte der Ormes in der Bibliothek, und schreibe deine eigene. Enttäusche uns nicht. Versprich es mir. Schwöre bei diesen Porträts und beim Leben deines eigenen Vaters, daß du uns nicht enttäuschen wirst. Versprich es, Francis, versprich es. Ich verspreche es.
Das Observatorium
    Mutter: Dies hier ist Wohnung 16. Ihre Bewohnerin ist Claire Higg. Claire Higg sieht fern. Sie hat es sich erst kürzlich zur Gewohnheit gemacht fernzusehen und. Unvermittelt brach Mutter ab, sie hatte Vater in der benachbarten Wohnung herumlaufen gehört und lief eine Etage nach unten.
Tearsham Park
    Vater in Wohnung 15: Dies ist Peter Buggs Zimmer. Dieser strenge, ernste Mann mit seinen pechschwarzen Haaren ist während der Schulferien mein Hauslehrer. Früher hatte er nur ein Zimmer, doch jetzt sind daraus merkwürdigerweise vier Räume geworden. Drei dieser Räume sind imaginär. Ignoriere sie. An den Wänden hängen Schulphotos.
Das Observatorium
    Mutter: Diese Wohnung hier, Wohnung 10, gehört Peter Bugg. Dieser glatzköpfige Mann, der ständig schwitzt und heult, war der Hauslehrer meines Mannes und meines Sohnes. Er ist erst unlängst eingezogen. Der Besitzer seiner früheren Wohnung hatte Eigenbedarf angemeldet. Bugg hält sich fern von anderen Leuten und verbringt den größten Teil seiner Zeit an seinem Schreibtisch. Ich weiß nicht, was er da schreibt. Dort am Fenster steht ein Papierkorb. Er ist gefüllt mit zusammengeknülltem Papier. Die Tapete, die riesige Photographie eines Hafens mit Fischern bei der Arbeit in seltsam anmutenden Booten, hat nichts mit Peter Bugg zu tun. Sie war bereits vor ihm hier. Wie lächerlich Mr. Buggs Schulphotographien aussehen, wenn sie direkt über dem ultramarinblauen Meer hängen. Diese merkwürdige Tapete stammt noch vom früheren Wohnungsinhaber, einem alten Mann, der viele Jahre im Ausland gearbeitet hatte. Die Phototapete zeigt die Aussicht, die er von seinem Haus in einem fremden Land hatte, das er sehr vermißte. Der alte Mann, Mr. Wilson, hatte in unser Land zurückkehren müssen, weil seine Arbeit dort beendet war. Er haßte es, hier zu leben, und verwandelte seine Wohnung in ein Museum seiner im Ausland verbrachten Jahre. Nahezu alles in dieser Wohnung stammte aus dieser fremden Welt. Als er eines Tages zum ersten Mal nach fast einer Woche wieder seine Wohnung verließ, war er so entsetzt über alles, was er sah, daß er absolut regungslos stehenblieb, alle Muskeln anspannte und zu schreien begann. Er schrie und schrie und wollte überhaupt nicht mehr aufhören zu schreien. Der Pförtner rief einen Arzt, der Arzt rief einen Krankenwagen. Sie nahmen Mr. Wilson mit und brachten ihn nicht wieder zurück.
Tearsham Park
    Vater mit Tränen in den Augen, wieder in Wohnung 1, die er den Salon nannte: Dort drüben (er zeigt auf eine leere, schmutzige Ecke) liegt mein Vater. Wir glauben, meine Mutter und ich, daß Vater schläft. Mutter geht hinüber, um ihn zu wecken, der Gong zum Abendessen war ertönt, aber Vater will einfach nicht aufwachen. Mutter brüllt mich an. Sie sagt, ich solle allein zum Abendessen gehen. Ich sehe Vater nie wieder.
    Kurze Zeit später werden Leute anfangen, Geld von uns zu verlangen, sehr viel Geld - Steuern und Abgaben, die wir zahlen müssen, weil Vater gerade gestorben ist. Sie verlangen so viel Geld, daß Mutter zu weinen beginnt, und wir verkaufen die beiden Öllandschaften im Eßzimmer. Wann immer wir auf die Lücken an den Wanden blicken, erinnern wir uns der Bilder. Ich sehe Mutter am Schreibtisch im Raucherzimmer, wo Vater seine Bücher aufbewahrte. Sie sagt: Zu Lebzeiten deines Großvaters hatte dieses Haus siebenundzwanzig Angestellte, es gab Butler und Kellner, Lakaien und Kammerzofen, aber die Dinge haben sich verändert. Das war vor langer, langer Zeit.
    Sie seufzt und sagt mir, daß wir unser Personal weiter verringern müssen. Der Hausverwalter muß gehen und ein Dienstmädchen und auch der Kammerdiener, wir können es uns nicht mehr leisten, den Küchenjungen weiter zu beschäftigen, was im übrigen auch für die Putzfrau gilt. Es wird nicht mehr genug Leute geben, das Haus sauber und in Ordnung zu halten, und es wird auch niemanden mehr

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