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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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geschlossen werden sollte.
    Er blickte sich am Tisch um und spürte, wie ihm innerlich kalt zumute wurde.
    Einige Personen im Zimmer waren noch in Hochstimmung über die Errungenschaften der beiden zurückliegenden Tage. In den anderen breitete sich allmählich immer mehr ein Gefühl für die Lage aus, die hier entstanden war. Das Regiment hatte jetzt keine Chance mehr, sich zurückzuziehen und sich einen sicheren Platz zu suchen, wofür Tobias beinahe mit Erfolg geworben hatte. Das Regiment setzte seine ganzen Überlebenschancen jetzt auf Suzdal, und Andrew wusste, dass diese Chancen gering waren.
    »In Ordnung, meine Herren, kommen wir gleich zur Sache«, sagte er, und es wurde still.
    »Der erste Punkt ist die Ordnung in der Stadt«, fuhr er fort und blickte Kal an.
    »Gestern war es schwierig«, berichtete Kal. »Ich bin Ihrem Befehl nachgekommen und habe eine Miliz organisiert, um die Ordnung wiederherzustellen. Trotzdem wurden Dutzende umgebracht und alte Rechnungen beglichen.
    Und«, fuhr er leise fort, »fünfzehn Personen wurden heute Morgen wegen Plünderns hingerichtet.«
    Andrew musterte ihn und war zufrieden. Kal fand keine Freude an der Macht über Leben und Tod. Andrew konnte nur hoffen, dass es so blieb.
    »Etliche Tausende sind fortgezogen, in östlicher Richtung nach Wasima.«
    »Schön, dass wir sie los sind«, fand Boris. »Es sind Verräter.«
    »Es sind keine Verräter!«, schimpfte Andrew. »Auch dabei geht es um Freiheit. Wir haben die alte Ordnung hier in Suzdal und, falls man den Berichten Glauben schenken kann, auch in Nowrod gestürzt. Vielen wird das jedoch nicht gefallen. Sie müssen die Freiheit haben, zu gehen und nach Osten zu ziehen, um dort unter Mikhails Herrschaft und der der übrigen Bojaren zu leben, falls sie das wünschen.«
    »Wir haben andererseits über tausend Bewaffnete, die sich ergeben haben und auf unsere Seite schlagen möchten«, warf Kal ein.
    »Gut. Wir werden erfahrene Soldaten brauchen. Ich komme gleich auf sie zu sprechen. Ist sonst noch etwas zu melden?«
    Er blickte sich im Raum um, und alle schwiegen.
    »Dann, meine Herren, kommen wir auf das eine und einzige Thema zu sprechen, das uns in jedem wachen Augenblick beschäftigen muss. Die Tugaren.«
    Die Männer betrachteten einander unbehaglich.
    »Das Problem wird nicht zu lösen sein!«, schimpfte Tobias vom anderen Ende des Tisches. »Sie hätten die Stimmzettel niemals zerstören lassen dürfen, ohne sie auszuzählen. Ich bin überzeugt, dass sich die Männer zum Fortgehen entschieden hatten.«
    Andrew beugte sich über den Tisch und fixierte Tobias mit eisigem Blick.
    »Ich befehlige diese Truppe, Captain Cromwell. Ich habe den Männern die Möglichkeit zu einer Abstimmung eingeräumt, als es nötig war. Aber die entscheidende Abstimmung ist vor zwei Tagen in dieser Stadt erfolgt. Die Männer sind mir hierher gefolgt, wohl wissend, was es bedeutete, wohl wissend, dass wir uns damit zur Befreiung dieser Menschen von den Bojaren und den Tugaren entschieden. Diese Wahl ist erfolgt, Sir, und die Stimmzettel, die ich vernichten ließ, waren nicht mehr gültig. Für die Dauer dieses Feldzuges führe ich den Befehl, und Sie werden meinen Befehlen folgen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Tobias schwieg, erwiderte Andrews finsteren Blick aber mit offenem Hass.
    Andrew drehte sich zu Kal um und ließ den Blick dann über die ganze Versammlung schweifen.
    »Ich wollte diese Macht nicht, aber jetzt halte ich sie in meinen Händen. Ich rufe für die Dauer der Krise das Kriegsrecht aus, wie es in unserer Truppe schon die ganze Zeit gilt. Nur eine Person kann die Verantwortung tragen – sonst haben wir Chaos und es schmilzt dahin, was wir an ohnehin nur geringen Chancen haben, die Tugaren zu besiegen.«
    »Ihr glaubt also nicht, dass wir sie schlagen können?«, fragte Casmar.
    »Die Chancen stehen nicht sehr gut, Eure Heiligkeit, aber bei Gott, wir versuchen es trotzdem!«, antwortete Andrew.
    »Meine Herren, auf Grundlage der wenigen Informationen, die uns die Menschen dieser Stadt gaben, können wir schätzen, dass die Tugaren in der Lage sind, gut über hundertfünfzigtausend berittene Krieger ins Feld zu führen. Nach dem heutigen Morgenappell zu urteilen, stehen uns weniger als sechshundert ausgebildete Soldaten zur Verfügung, die sich ihnen entgegenstellen könnten. Die Bürger von Suzdal und Nowrod haben keine Vorstellung davon, wie man gegen die Tugaren kämpft. Falls sie es mit ihren derzeitigen Mitteln

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