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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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werden sich an Sie wenden. Sie und Ihre Leute werden ihrerseits die notwendigen Arbeitskräfte mobilisieren. Wir sprechen hier von Zehntausenden Männern und Frauen, die zu organisieren sind. Ich übertrage Ihnen dazu die volle kriegsrechtliche Autorität unter meinem Kommando. Haben Sie das verstanden?«
    Der Bauer war so betroffen, dass er nur nickte.
    »Als Nächstes kommen wir zur Industrialisierung. John, dafür übertrage ich Ihnen die volle Verantwortung. Sie müssen sämtliche Projekte koordinieren, ihnen die jeweilige Priorität zuweisen, die nötigen Fachkräfte zuordnen und sich wegen Arbeitskräften an Kal wenden.«
    John lehnte sich zurück und lächelte.
    »Einige von Ihnen werden es mit mir verdammt schwer haben«, sagte er und blickte sich am Tisch um. Die übrigen Offiziere lachten gutmütig.
    »Also in Ordnung, John, sehen wir mal, was auf folgenden Gebieten zu tun bleibt:
    Die grundlegendsten Erfordernisse sind Eisen und Schießpulver. Was brauchen Sie für mindestens zehntausend Musketen und einhundert Feldgeschütze?«
    »Einhundert!«, sagte O’Donald aufgeregt. »Mein lieber Colonel, wie im Namen aller Heiligen gedenken Sie das zu schaffen?«
    »Es wird sich nicht um Napoleoner handeln«, antwortete Andrew. »Ich denke an leichte Geschütze, höchstens Vierpfünder, die jeweils ein einzelnes Pferd ziehen kann.«
    »Trotzdem ist das ein Haufen Metall, Andrew.«
    »Die Artillerie wird Ihnen unterstehen, O’Donald – überlassen Sie mir die Sorge, woher die Rohstoffe stammen.«
    »Vom Batteriekommandeur zum Oberbefehlshaber der Artillerie!«, lachte O’Donald und grinste begeistert.
    »Das ist ein Haufen Metall, wie er schon sagte«, stellte John fest.
    »Was brauchen Sie, um es zu schaffen, John? Ich möchte nicht hören, wie viel das ist – ich möchte hören, was nötig wird, um es zu schaffen«, sagte Andrew und blickte über den Tisch.
    »In Ordnung«, sagte John, machte es sich bequem und überlegte, während die anderen schwiegen.
    »Zunächst brauchen wir eine Gießerei, eine verdammt große Gießerei, nicht diesen kleinen Kasten oben am Mühlenfluss. Und das wiederum bedeutet Energieanforderung, und zwar jede Menge davon.«
    Andrew blickte zu Ferguson hinüber – außer Hans der einzige Soldat im Mannschaftsrang hier.
    »Ferguson, woran denken Sie beim Stichwort Energie?«
    »Ich würde gern Dampfmaschinen ins Gespräch bringen, Sir. Falls wir nun die Maschine aus der Ogunquit ausbauen könnten …«
    »Den Teufel werden Sie!«, brüllte Tobias.
    »Wir brauchen das Schiff als Transportmittel«, lehnte Andrew ab. »Und Captain Cromwell: Falls ich diese Maschine später mal brauche, dann nehme ich sie mir, ob es Ihnen gefallt oder nicht.«
    »Also dann, Sir«, fuhr Ferguson rasch fort, als wollte er einen Streit verhindern, »ich bleibe trotzdem beim Stichwort Dampfmaschinen. Wir haben eine kleine halb fertig, für unsere Lok bestimmt, aber sie ist bestenfalls schwach. Für die Herstellung größerer und stärkerer brauchen wir Präzisionswerkzeuge und -anlagen, und das nimmt Zeit in Anspruch.«
    »Aber ich brauche die Kraft jetzt«, sagte Andrew.
    »Sir: Dr. Weiss, Kal und ich haben den Standort für den Damm oberhalb der Stadt in Augenschein genommen. Ich schätze, es wird mit fünftausend Arbeitskräften sechs Monate dauern, all diese Erde zu bewegen. Sobald der Damm jedoch steht, liefert er enorme Mengen Energie, genug für alle denkbaren Anforderungen bei uns. Wir können davon auch alles abzweigen, was der Major braucht, und haben immer noch genug für andere Projekte übrig.«
    »Kal, ich möchte, dass innerhalb von zwei Tagen zwanzigtausend Menschen an diesem Damm arbeiten«, sagte Andrew, und der Bauer sah ihn mit großen Augen an.
    »Aber Colonel …«
    »Möchten Sie das nächste Jahr überleben?«, fragte Andrew.
    Kal nickte und wirkte doch ein bisschen überwältigt.
    »Dann sollte Ihr ganzes Volk lieber rasch lernen, dass es hier nicht darum geht, für einen Bojaren zu arbeiten und sich dabei so wenig wie nur irgend möglich anzustrengen – hier geht es um harte Arbeit von morgens bis abends.«
    »Aber der Boden ist noch gefroren!«
    »Dann benutzen Sie Spitzhacken, graben sich durch den Frost und legen los.«
    Andrew wandte sich erneut Ferguson zu und bedeutete ihm mit einem Nicken, er möge fortfahren.
    »Sir, die Pläne und die Vermessung für den Damm kann ich in drei Tagen fertig stellen.«
    »Gut, mein Junge. Sie sind ab sofort zum Captain befördert und hiermit

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