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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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abgibt. Viele sind unter dem Beschuss vom Pferd gefallen, und andere in ihrer Nähe wurden im Chaos mitgerissen und verletzt. Zu Fuß hätten wir uns womöglich besser geschlagen.«
    »Das wird schwierig.«
    »So sehe ich es nun mal, mein Qarth.«
    »Dann soll es auch so geschehen«, sagte Muzta ruhig. »Du hast nicht zufällig auch ihre Stadt gesehen und das, was sie dort getan haben?«
    »Ich habe nach unserem Rückzug die Späher am Westufer des Flusses entlanggeschickt. Sie meldeten, dass starke Befestigungen rings um die Stadt entstehen und in den Bergen dahinter Bauwerke, aus denen Rauch strömt. Und du glaubst es vielleicht nicht – ich zweifle selbst daran –, aber ein Späher behauptete, er hätte einen Drachen aus Metall gesehen, der Rauch schnaubte. An ihn wären lange Kästen gebunden gewesen, die der Drache übers Feld zog.«
    Qubata schnitt ein seltsames Gesicht, als machte ihn diese Meldung verlegen, aber Muzta hörte sich das kommentarlos an.
    »Du hattest eben schon erwähnt, dass viele von dem Rus-Vieh Waffen mitführten wie die, die uns der Künder brachte.«
    »Ja, mein Qarth.«
    »Also bauen sie schon jetzt mehr davon«, sagte Muzta leise.
    »Deshalb müssen wir schnell marschieren, Muzta!«, erklärte Qubata aufgeregt. »Wir müssen einen Teil der Krieger zum Schutz der Clans hier zurücklassen, aber mit dem Rest schnell vorstoßen. Wir könnten hunderttausend gegen die Menschen schicken und hätten immer noch hunderttausend, die mit unseren Frauen und Kindern nachkommen. Ich fürchte, dass jeder Tag den Feind stärker macht.«
    »Und uns schwächer«, antwortete Muzta und nickte beifällig.

Kapitel 15
     
    »Das ist das erstaunlichste verdammte Ding, das ich je gesehen habe!«, schnappte Andrew nach Luft, während er mit vor Staunen offenem Mund um den Apparat schritt.
    »Wir haben eine Menge von diesen Dingern auf McClellands Feldzug gegen Richmond 1862 gesehen«, sagte Hans und musterte den Ballon mit unverhohlenem Misstrauen.
    Bei ihrer letzten Rückkehr brachte die Ogunquit zwei neue Ladungen mit. Die Erste rief ungestümen Jubel hervor: Die Karthager hatten Tabak, und diese Nachricht wurde unbändig gefeiert. Auch ein halbes Dutzend Tonnen Zink war an Bord, von Tobias erworben, der zwar keinen unmittelbaren Bedarf an diesem Metall gesehen, es aber trotzdem mitgebracht hatte. Fast sofort meldete sich Hank Petracci, ein Private aus der A-Kompanie, mit einem Vorschlag für eine Verwendung des Zinks, den Andrew nicht ablehnen konnte, so bizarr er auch war.
    Hank war mit einem Zirkus durchgebrannt und vor dem Krieg etliche Jahre mit ihm gereist. Er behauptete, er könnte einen Ballon bauen und ihn mit Hilfe von Zink und Schwefelsäure aufblasen. Da zögerte Andrew nicht und erteilte seine Zustimmung, erkannte er doch den ungeheuren Wert eines Ballons für die Aufklärung.
    Die Nachricht von dem Projekt verbreitete sich in der ganzen Stadt, als Andrew befahl, sämtliche Seidenkleider zu beschlagnahmen. Unter Verzicht auf eine weitere religiöse Kontroverse öffnete Casmar das Hauptschiff des Doms, um den Ballon darin zu nähen; somit kam es zu keiner neuen Krise, die möglich gewesen wäre.
    Hank nahm das von den Karthagern stammende Zink und ließ die Blöcke zu Spänen reiben. Andrew belieferte ihn mit einer gewissen Menge kostbaren Schwefels, den Hank kochte und dann in der Sonne ausbreitete, damit er sich in etwas verwandelte, was Ferguson Schwefeltrioxid nannte.
    Als Nächstes wurde das Gebräu mit Wasser zu Schwefelsäure vermischt. Am frühen Morgen schleppte Hank die gewaltige Ballonhülle schließlich auf den Platz hinaus und hakte sie an einem Segeltuchschlauch ein, der seinerseits mit einem großen geschlossenen Kasten verbunden war. Dieser Kasten war voller Zinkspäne; nachdem diese mit gut zweihundertsiebzig Litern konzentrierter Schwefelsäure Übergossen worden waren, hatte man den Kasten fest versiegelt. Weniger als zwei Stunden danach schwebte der Ballon jetzt über ihnen, bereit zu seiner ersten Fahrt.
    Mit offenem Mund spazierte O’Donald um das Vehikel. Er griff in die Tasche, holte eine Zigarre aus karthagischem Tabak hervor und fummelte nach einem Streichholz.
    Mit erschrockenem Schrei sprang Hank vor und schlug ihm das Streichholz aus der Hand.
    Der Artillerist wollte den ungestümen jungen Private schon zur Schnecke machen, aber Hawthorne trat sofort zwischen die beiden.
    »Major, dieses Ding enthält Wasserstoffgas. Ein Funke, und wir alle werden

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