Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Wälder zu reiten. Magtu und neben ihm der Fleischbeschauer kamen vorbei, und der Unterhäuptling zeigte eine spöttische Miene.
    »Alter, hältst du immer noch Ausschau nach Dämonen, die sich im Wald verstecken?«, bellte Magtu, und die Krieger in seiner Nähe lachten.
    Qubata blickte sich um, ohne des Spottes zu achten, und zögerte. Wahrscheinlich ist gar nichts los, redete ihm ein Teil seiner Gedanken zu, die verletzt waren vom mangelnden Respekt der Krieger vor seiner Vorsicht.
    Aber hier stimmte etwas nicht, stimmte ganz und gar nicht. Er musste eine Entscheidung treffen.
    Er richtete sich in den Steigbügeln auf und hob die Hand.
    »Kolonne, halt!«, brüllte er.
    Die Krieger vor ihm zügelten die Pferde, und die Nachrücker wichen zu beiden Seiten von der Straße ab, um nicht in ihre Vorderleute hineinzustürmen.
    Gleichzeitig setzten die, die schon an dieser Stelle vorbei waren, ihren Weg fort und hörten oder beachteten seinen Ruf nicht.
    Qubata galoppierte ihnen nach.
    Und dann vernahm er aus der Ferne den Schrei eines Menschen, klar und trotzig, und die Welt explodierte ringsherum.
    »Feuer!«
    Eine Flammendecke peitschte zwischen den Bäumen hervor. Dutzende Tugaren stürzten aus den Sätteln; Pferde bäumten sich vor Schmerz und Angst auf.
    Andrew wandte sich von der Schützenreihe ab und stürmte nach Norden.
    Verdammt! Noch eine Minute oder höchstens zwei, und sie hätten fast alle Tugaren zwischen den beiden Pässen in der Falle gehabt. Jetzt hatten sie höchstens ein Viertel von ihnen. Andrew hatte den Graupelz über die letzten fünfzehn Minuten hinweg im Auge behalten und fast sofort bemerkt, dass das der Befehlshaber sein musste. Irgendwie hatte der Tugare die Falle gewittert. Warum war der Dummkopf dann trotzdem hineingetappt und hatte schließlich doch wieder gestoppt?
    Eine weitere Salve peitschte los; die Suzdalier um Andrew herum brüllten begeistert, als sie die verhassten Tugaren dutzendweise unter ihren Musketen stürzen sahen.
    Ein Donnerschlag krachte, Sekunden später gefolgt von drei weiteren Krachern, die letzten beiden davon der tiefere Bass der beiden Napoleoner. Zwei Donnerschläge schlugen auf der Straße ein und schleuderten weitere Tugaren von den Pferden, während das Vierpfund-Massivgeschoss durch ihre Reihen krachte. Die Artilleriestellung, versteckt auf einem Hügel bei dem Dorf, wo sie gegen Mikhail gekämpft hatten, war nun verraten; die Stellung eröffnete jetzt den massiven Beschuss einer Stelle beim Dorf, wo die Nachhut der Tugarenkolonne verwirrt durcheinander lief.
    Aber das Hauptgewicht der Schlacht würde weiter vorn niedergehen, wo das 35. in seinen Verstecken entlang der vorderen Hügel lauerte.
    Andrew blieb kurz stehen und betrachtete die sich anbahnende Schlappe des Gegners.
    »Jetzt, Hans!«, brüllte er. »Greift sie an!«
    »Zurück!«, schrie Qubata. »Zieht euch zurück!«
    Um ihn herum tollte der Wahnsinn. Ein weiteres Krachen ertönte im Wald, und benommen und ungläubig sah er, wie noch Dutzende mehr seiner besten Krieger aus den Sätteln kippten. In der quälenden Verwirrung hatten bislang nur wenige ihre Bögen von den Schultern genommen, um das Feuer zu erwidern.
    Reiterlose Pferde galoppierten vorbei; Tugaren zu Fuß taumelten und stürzten. Qubata sah, wie Magtu vorbeigeschleppt wurde; das vor Panik schier durchgedrehte Pferd zerrte die holpernde Leiche nach.
    Erneut ein Donnerschlag, und noch mehr fielen.
    Plötzlich drangen Schreie aus dem Wald. Aus der Dunkelheit platzte eine Horde Vieh hervor, bewaffnet mit Donnerstöcken, auf denen spitze Speerköpfe steckten.
    Aber noch mehr erschreckte Qubata, wie die meisten von ihnen im Schritttempo vorrückten und dabei gerade Reihen bildeten. Als sie den Baumrand erreichten, blieben sie stehen; die erste Reihe kniete nieder und legte ihre Donnerstöcke an.
    Donner brandete auf; Rauch und Feuer erfüllten die Luft, und die wenigen Tugaren, die sich zum Gegenangriff formiert hatten, stürzten. Gebannt zögerte Qubata und sah sich an, was geschah. Die Schützenreihe vollzog jetzt einen Schwenk, während ein Stück voraus eine weitere Reihe die Straße herabkam, die Waffen gesenkt, die Speerspitzen in der Sonne glitzernd. In der Mitte dieser Reihe entdeckte Qubata drei Fuhrwerke, zwischen deren Rädern Metallrohre montiert waren.
    Sie kämpfen diszipliniert, stellte Qubata erstaunt fest.
    Erneut blitzte Feuer auf, und er hörte ein seltsames Summen, das an seinen Ohren vorbeistrich. Hinter sich vernahm er

Weitere Kostenlose Bücher