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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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fünfzig Prozent verloren.
    Kindred selbst ist tot, Houston verletzt, und im 35. und 44. haben wir dreißig Prozent Verluste erlitten.«
    Hans brach ab und sah Andrew an, der seinen Blick erschöpft aus hohlen Augen erwiderte.
    »Eine gigantische Leistung für meinen ersten Oberbefehl, oder was denken Sie, Sergeant Hans?«
    »Sie haben eine mehr als zehnfache Übermacht fast zwölf Tage lang aufgehalten. Auch das war eine gigantische Leistung, Sir!«, entgegnete Hans scharf. »Wir haben genug Musketen für eine weitere Division produziert und genug Geschütze für ein weiteres Bataillon, und wir haben bereits fast die Hälfte der verschossenen Munition ersetzt. Fletcher meldet, dass wir genug Lebensmittel eingelagert haben, um fünf Monate lang volle Rationen auszugeben. Für mich war das, Sir, ein Sieg.«
    Andrew bemühte sich um ein Lächeln.
    »Und vierzig Prozent Verluste unter meinem Befehl«, sagte er matt.
    »Sie haben getan, was nötig war«, erwiderte Hans, und eine Spur von Tadel klang durch.
    »Natürlich, wie ich es schon immer getan habe«, bestätigte Andrew distanziert.
    »Na ja, sehen Sie mal, was uns die Katze angeschleppt hat«, mischte sich O’Donald ein, der über die Schulter blickte.
    Die Gruppe machte den Weg frei, und Hawthorne, an dessen Seite Dimitri humpelte, kam heran, nahm müde Haltung an und salutierte zackig.
    »Colonel Hawthorne meldet sich zur Stelle, Sir. Die Überreste des 5. und 11. Suzdalischen und der 3. Batterie sind zurück in der Stadt. Es ist Sonnenuntergang, Sir, und Sie sagten ja, dass Sie mich zu diesem Zeitpunkt wiedersehen würden.«
    Heute war alles zu viel gewesen, einfach zu viel, dachte Andrew, während er das betrachtete, was er aus dem jungen Private gemacht hatte – einen weiteren Killer. Genau wie John, dachte er traurig, genau wie Johnnie. Ich habe diesen Jungen genommen und in ein Loch gesteckt, damit er dort starb.
    »Inzwischen ein Colonel, wie?«, brüllte O’Donald. »Pitschnass wie ein ertrunkenes Kätzchen und trotzdem ein Colonel!«
    Hans blickte den Artilleristen grimmig an, der beim unausgesprochenen Tadel in diesem Blick still wurde.
    »Dunlevy?«, erkundigte sich O’Donald dann und wurde abrupt ernst.
    Hawthorne wandte das Gesicht ab und schüttelte den Kopf.
    O’Donald ließ die Gruppe stehen und schritt davon.
    Andrew trat vor, ergriff die Hand des jungen Mannes und versuchte sich ein Lächeln abzuringen.
    »Sie haben sich gut geschlagen, mein Junge. Ich bin stolz auf Sie!«
    Stolz darauf, ihn in einen Killer verwandelt zu haben, dachte er, während er in Hawthornes Augen blickte, Augen, die viel zu viel gesehen hatten.
    Andrew bemühte sich weiter um ein Lächeln, aber schließlich überwältigten ihn einfach die Erschöpfung, der Schock und all das, was geschehen war.
    »Gott sei Dank, dass Sie in Sicherheit sind, dass zumindest Sie in Sicherheit sind.« Und er löste sich in Tränen auf, während er den zitternden jungen Mann umarmte, der ihm so ähnlich geworden war.
    »Wir stehen hier etwas gegenüber, wovon wir nie auch nur geträumt haben«, stellte Qubata fest und sah Muzta an.
    Er war noch atemlos von der seltsamen Hetzjagd, und mit Staunen war ihm bewusst geworden, dass er insgeheim tatsächlich dem Mann zujubelte, der den rauchenden, schnaufenden Drachen mit solcher Tapferkeit gelenkt hatte.
    Was waren das für Menschen, die aus dem Rus-Vieh solche Kämpfer gemacht hatten? Sechstausend tote Tugaren lagen hinter ihm über fünfzig Kilometer verstreut, und weitere zwanzigtausend waren verwundet. Drei Urnen waren völlig zerschlagen.
    »Wir werden nicht wie Dummköpfe handeln«, sagte Muzta grimmig und betrachtete wieder konzentriert die gewaltigen Wälle und Verhaue rings um die Stadt.
    Tausende und Abertausende seiner Krieger strömten vorbei, galoppierten über das Feld, um die Stadt einzuschließen.
    »Der letzte Angriff hat uns gelehrt, dass es nicht einfach sein wird«, fuhr Muzta fort. »Hätten sie nicht dort hinten auf uns gewartet und uns bekämpft, wäre ich vielleicht so dumm gewesen und hätte dir befohlen, sämtliche Umens in den Angriff zu schicken – und wir hätten fünfmal so viele verloren, ohne etwas zu erreichen.
    Nein, wir gehen langsam und vorsichtig zu Werke. Obwohl ich mein Vieh am liebsten schön fett habe, lassen wir dieses hier eine Zeit lang ausmergeln, ehe wir ihm den Rest geben.
    Komm, mein Freund, wir haben heute mehr als tausend Stück geerntet. Heute Abend werden wir zumindest gut speisen.«
    »Ich

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