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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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betrachtete sich das Blutbad und die noch lebenden Männer auf ihren Feldbetten, die stoisch auf das Ende warteten.
    Vor Kathleen blieb der Tugare schließlich stehen und musterte sie, und seine Zähne schimmerten im Feuerschein. Er wandte den Kopf und sprach rasch, und ein gebeugter Krieger mit ergrauenden Armen und ergrauender Mähne trat an seine Seite.
    »Bist du eine Heilerin?«, erkundigte sich Qubata.
    Erschrocken darüber, einen Tugaren Russisch sprechen zu hören, nickte Kathleen nur.
    Qubata deutete auf den Mann, der auf dem Behandlungstisch lag.
    »Du versuchst ihn zu retten?«, fragte er leise.
    »Damit deine Leute ihn schlachten?«, fragte Kathleen kalt. »Dalasse ich ihn lieber verbluten. Das ist gnädiger.«
    »Ich verspreche dir sein Leben«, entgegnete Qubata. »Ich gewähre ihm Schonung. Jetzt heile ihn!«
    Kathleen, die sich nach wie vor bemühte, das Zittern ihrer Hände zu beherrschen, wandte sich wieder ihrer Aufgabe zu, zog Fäden durch Arterien, band sie rasch ab, schnitt erneut zurück, band wiederum ab.
    Schließlich war das Bein größtenteils abgetrennt. Sie packte die Säge, schnitt durch den Knochen, nahm wieder das Skalpell zur Hand und schnitt das letzte Fleisch ab.
    Sie schob das Bein auf die Seite, beugte sich tief darüber, packte die herabhängenden Fleischlappen, faltete sie nach innen und vernähte die Wunde.
    Als sie fertig war, blickte sie auf und fing an zu zittern.
    »Du bist eine Yankeefrau«, verkündete Qubata gelassen. »Ich kenne niemanden auf dieser Welt, der tun könnte, was du gerade getan hast, nicht einmal jemanden aus unserem Volk.«
    »Weil ihr euch stattdessen lieber dem Schlachten widmet!«, fauchte Kathleen wütend.
    »Ich habe viele Berichte des Volkes von Wasima vernommen, das vor eurem Yankeebefehlshaber Keane geflohen ist. Sie sagen, er hätte eine Yankeefrau. Bist du das?«
    Kathleen schwieg.
    Qubata nickte bedächtig und sagte etwas zu Muzta.
    Muzta blickte sich um, sagte etwas zu Qubata und traf Anstalten zu gehen. An der Tür blieb er stehen, deutete auf Kathleen, erteilte einen knappen Befehl und kehrte in die Schlacht zurück.
    »Was hat er gesagt?«, fragte sie nervös.
    »Nur, dass man hier drin viel gutes Fleisch findet«, antwortete Qubata gelassen.
    »Und was mich angeht?«
    »Es gilt auch für dich«, erklärte Qubata leise.
    Der Lärm der Schlacht ging allmählich zurück, als die Sonne sank, sodass Andrew, der zusammen mit seinem Stab auf dem überfüllten Stadtplatz saß, zunächst glaubte, er würde taub, denn anders hätte es ja nicht so ruhig sein können.
    Erschöpft stand er auf und sah sich um. Eine gespannte Stille hatte sich unter den Menschen ausgebreitet, die einander unbehaglich anblickten.
    Mitchell kam aus dem Dom zum Vorschein, einen Notizzettel in der Hand.
    Andrew nahm das Papier zur Hand, las es durch und reichte es an Hans weiter.
    »Dann gehen wir mal und hören uns an, was sie zu sagen haben. Hans, Eure Heiligkeit, würden Sie mich bitte begleiten? Auch Emil soll sich uns anschließen«, setzte er ruhig hinzu, während er zu seinem Pferd ging.
    Zu dritt folgten sie der überfüllten Straße, beleuchtet von den hoch schlagenden Flammen, die die Palisade verschlangen. Wo die drei Würdenträger vorbeikamen, wurden die Menschen still und blickten benommen zu ihnen auf. Die Straßen waren verstopft von Frauen, Kindern, Alten und Kranken. Viele weinten, während sie die verwirrten Reihen nach ihren Lieben absuchten. Andere, die einen fanden, der noch lebte, klammerten sich verzweifelt an ihn.
    »Welche Kräfte verbleiben uns noch?«, erkundigte sich Andrew.
    »Die drei vorderen Divisionen sind weitgehend zerschlagen. Viele Einheiten haben sechzig, sogar siebzig Prozent Verluste«, antwortete Hans. »Die meisten Kanonen auf den Außenwällen sind verloren gegangen. Wir haben noch die Reservedivision und ein Bataillon Geschütze. Das ist so ziemlich alles.«
    »Die Miliz?«
    »Zerschlagen, Andrew. Die meisten sind auf der Suche nach ihren Familien. Sie werden wieder kämpfen, wenn es soweit ist, aber nicht in irgendeiner organisierten Weise. Es wird Straße auf Straße geschehen, sonst nicht.«
    »Also stehen uns insgesamt noch dreitausend Mann in einer intakten Division zur Verfügung und vielleicht noch weitere viertausend Unorganisierte, die die Mauer bemannen.«
    »Das ist es auch schon. Soweit ich überblicken kann, haben wir mindestens zehn der großen tugarischen Blockformationen vernichtet, aber sie verfügen über

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