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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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ahnungslosen, jammernden, faulen Mistkerle!«, brüllte Schuder. »Ihr seid nichts weiter als Frischfleisch, der ganze verdammte Haufen! Und ich dachte, im 35. fände man richtige Männer! Ihr jammert wie Burschen, die noch grün hinter den Ohren sind und in den Zirkus geführt wurden. Jetzt benehmt euch verflucht noch mal wie Männer, oder Gott helfe mir, den Nächsten, der auch nur piepst, schlage ich grün und blau – bei Gott, das tue ich!«
    Andrew hielt die Luft an. Der Sergeant Major war der am meisten gefürchtete Mann im Regiment, und Andrew konnte nur hoffen, dass die Angst vor Schuder größer war als die vor dem Unbekannten, mit dem sich die Männer konfrontiert sahen.
    Irgendwo murmelte jemand etwas.
    »Ich habe das gehört, Fredericks, du kleiner Schlappschwanz, du jämmerlicher Feigling!«
    Ein lauter Schlag ertönte, gefolgt von schmerzhaftem Stöhnen, und Andrew zuckte zusammen. Er hoffte, dass alle seine Offiziere schlau genug waren, nicht hinüberzublicken, ansonsten der Vorfall für Schuder die schlimmsten Folgen gezeitigt hätte.
    »Also okay, ihr Mistkerle, wir haben einander verstanden! Jetzt zurück auf eure Posten!«
    Sekunden später ging die Zeltklappe auf, und Schuder trat ein und salutierte.
    »Im Camp herrscht wieder Ordnung, Sir.«
    »Das habe ich gehört, Hans«, sagte Andrew und bemerkte plötzlich, dass ihn Hans’ kleine Vorstellung auch aufgemuntert hatte.
    »Also in Ordnung.« Andrew wandte sich wieder dem Mann zu, der sich Kalencka nannte.
    »Du heißt Kalencka?«
    Der Mann nickte und tippte sich an die Brust. Lächelnd trat er vor, fasste Andrew an und zog dabei die Brauen in übertriebener Weise fragend hoch.
    »Keane.«
    Kalencka sah ihn an und lächelte.
    »Cane.«
    »Dicht dran!«, lachte Andrew.
    »Was denken Sie, Doktor?«
    »Ist mir nicht geheuer, mein Junge«, antwortete Weiss.
    »Vor einigen Jahren war ich zu Besuch bei meinem Onkel und seiner Familie in Lodz.«
    »In Russland, nicht wahr?«, fragte Hans.
    Kalencka drehte sich zu ihm um.
    »Rus!«
    Emil blickte Kalencka an und nickte eifrig.
    »Da, Rus!«
    Kal lächelte ihn an.
    »Da, Rus.« Und mit ausgebreiteten Armen drehte er sich im Kreis.
    »Suzdal, Rus«, setzte er hinzu.
    »Da, da.« Emil stand auf, kramte eine Flasche aus seiner Provianttasche hervor, entkorkte sie und hielt sie ihm hin.
    »Wodka!«, sagte Emil.
    Kalencka grinste breit, während er die Flasche schon behutsam packte und vorsichtig musterte. Verständnisvoll nahm Emil sie zurück, setzte sie an die Lippen und nahm einen kräftigen Schluck. Lächelnd bot er sie Kalencka erneut an, und der Bauer folgte seinem Beispiel, nahm ein paar Schlucke und machte ein fragendes Gesicht, als Emil die Flasche zurücknahm.
    »Gin«, sagte Emil und zeigte auf die Flasche. »Und auch kein Fusel der Sorte, wie ihr ihn trinkt.«
    »Mein lieber Major, mir ist selber’n bisschen kalt«, warf O’Donald hoffnungsvollem.
    »Wir alle brauchen ein oder zwei Schluck«, sagte Andrew, und mit reumütiger Miene warf Emil noch einen liebevollen Blick auf die Flasche und reichte sie dann dem Artilleristen.
    »Gin«, sagte Kalencka und grinste breit.
    Emil entriss O’Donald die Flasche, obwohl dieser gerade daraus trank, und gab sie wieder Kalencka.
    »Bitten Sie mich jetzt nicht um eine Erklärung«, sagte Emil leise, »aber wie ich schon sagte: Als ich vor einigen Jahren nach Lodz reiste, sah ich Tausende von Bauern, die gekleidet waren wie dieser. Und ich will verdammt sein, Andrew, wenn dieser Mann kein Russisch spricht oder zumindest etwas sehr Ähnliches!«
    »Und sprechen Sie es auch?«, fragte Andrew hoffnungsvoll.
    »Nur ein paar Brocken. Genug, um die Goyim zu beschwatzen, dass sie mich vorbeilassen.«
    »Die was?«
    Emil schüttelte den Kopf und grinste. »Ah, ihr Amerikaner! Vergessen Sie es.«
    Emil blickte zu Kalencka hinüber, dessen Augen langsam einen etwas trüben Ausdruck zeigten.
    »Kal, Gin.«
    »Da, da. Gin.«
    »Na, Colonel, ich denke, wir fangen jetzt lieber mit dem Sprachunterricht an.«
    Kal blickte sich unter den Männern um und lächelte. Das war der verdammt beste Schnaps, von dem er je gekostet hatte, und zum ersten Mal im Leben dankte er Iwor Schwachauge. Vielleicht waren diese Füchse gar nicht so schlimm.

Kapitel 3
     
    »Schöner Morgen, nicht wahr, Junge?«
    Andrew drehte sich um und sah Emil aus dem Schatten hervortreten.
    »Ruhig. So friedlich und ruhig«, bekräftigte Andrew. Er blickte sich um und lächelte leicht. Im Schützengraben war

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