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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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zurück. Sobald er aus dem Kreis heraus war, richtete er sich auf und blickte sich um.
    »Na, wenn wir hier nicht eine Maus haben, die dem Fuchs in den Rachen springt«, murmelte er vor sich hin, »während der Wolf daneben steht und sich anschaut, wie seine beiden Mahlzeiten tanzen.«
    Kalencka blickte zum Lager der blauen Krieger hinüber. Er konnte nicht einfach im Dunkeln zu ihnen gehen. Falls sie Dämonen waren, kam es ja nicht darauf an, aber falls er es mit Menschen zu tun hatte, glaubten sie womöglich, er versuchte sich anzuschleichen.
    Er holte sich bei einem der Wachtposten rings um Iwors Lager eine Fackel und machte sich allein auf den Weg durchs offene Gelände, wobei er hoffte, dass das flackernde Licht jeden Argwohn beseitigte.
    Aus dem Lager der blauen Krieger hörte er einen ansteigenden Chor von Rufen, Vielleicht bereiteten sie sich darauf vor anzugreifen. Aber für Kalencka gab es keinen Ausweg. Er wusste, dass ihm einer von Iwors Wachleuten in gewissem Abstand folgte, um ihm einen Pfeil in den Leib zu jagen, falls er kehrtmachte. Er hatte definitiv den Wolf im Rücken, also hieß es: ab zum Fuchs!
    Aber selbst eine Maus kann reden, sagte er sich, damit der Wolf und der Fuchs schließlich nur noch Augen füreinander haben und nicht mehr für sie.
    So sehr er sich auch bemühte, Vincent Hawthorne konnte nicht verhindern, dass er zitterte. Hinsen half ihm kein bisschen. In seinem abgeschirmten Leben als Kind in einer Quäker-Gemeinde war Vincent noch nie jemandem wie Hinsen begegnet.
    Seine Welt hatte aus landwirtschaftlicher Arbeit bestanden, aus Gebetsveranstaltungen und dem Besuch der Oak Grove Schule in Vassalboro. Selbst einen Ausflug nach Waterville, fast zehn Kilometer entfernt, unternahm er gewöhnlich nur in Begleitung von Mutter oder Vater, die offen sagten, dass sie die Fabrikstadt als einen Ort der Sünde betrachteten, den man nur aufsuchte, falls es unbedingt nötig war. Dieses Leben hatte ihn in keiner Weise auf seinen ersten Tag in der Armee vorbereitet.
    An diesem Tag hörte er Dutzende neuer Wörter in allen möglichen Kombinationen, die er sich noch nie vorgestellt hatte. Zum ersten Mal im Leben sah er Menschen beim Kartenspiel, beim Würfeln und bei der Einnahme berauschender Getränke, und zu seiner tiefsten Bestürzung bekam er auch zum ersten Mal tatsächlich beschmutzte Tauben zu sehen, von den Männern Hooker genannt nach dem alten Haudegen General Hooker, der der Legende zufolge in Begleitung solcher Damen der Nacht ins Feld zog.
    Den konstanten Strom von Obszönitäten, den Hinsen von sich gab, hatte Vincent zu überhören gelernt, aber jetzt zu vernehmen, wie dieser Mann laut betete, das war unerwartet und demzufolge enervierend.
    Und doch konnte er es verstehen. Er blickte in die Richtung, die er für Osten hielt, und fasste an die Bibel in seiner Brusttasche.
    Zwei Monde standen am Himmel.
    Bei Einbruch der Dunkelheit waren die Sterne erkennbar geworden, und das war schlimm genug gewesen, stimmte doch kein einziges Sternbild am Himmel mehr. Das sanft leuchtende Band der Milchstraße war jetzt strahlend hell und wie ein Rad geformt, und es erfüllte den halben Himmel mit solcher Leuchtkraft, dass Vincent bei diesem Licht beinahe in seiner Bibel lesen konnte.
    Als die Sterne hervorgetreten waren, war Sergeant Barry vorbeigekommen und hatte die Meinung geäußert, dass sie südlich des Äquators sein mussten. Vincent hörte ein paar ehemalige Seeleute aus der B-Kompanie darüber spotten, klammerte sich aber trotzdem daran.
    Und dann ging der Mond auf. Er war jedoch zu klein, viel zu klein, und sah überhaupt nicht richtig aus. Links von ihm tauchte wenige Minuten später ein weiterer Mond auf, und jetzt herrschte nackter Aufruhr rings um Vincent.
    Manche Leute lagen wie Hinsen offen auf den Knien und beteten, was ihre Lungen hergaben. Andere – darunter auch, wie Vincent wusste, kampfgehärtete Veteranen -weinten und riefen die Namen ihrer Heimat oder von ihren Lieben, während hier und dort jemand lautstark forderte, dass Colonel Keane sie hier heraus und nach Hause führte.
    Vincent blickte zum gestrandeten Schiff hinüber, und obwohl er den Mann zu verabscheuen gelernt hatte, war er froh zu wissen, dass sich Captain Cromwell nach wie vor an Bord aufhielt, denn mehr als einer gab dem Kapitän die Schuld und schrie nach Lynchjustiz.
    Man konnte nichts tun, erkannte Vincent. Hätte Keane die Antwort gekannt, dann wäre er auch gekommen und hätte es ihnen gesagt, aber wenn

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